Eine Dusche abdichten – so geht’s
Wenn es um die Abdichtung einer Dusche geht, denken die meisten Hobbyhandwerker zuerst an den Übergang der Duschtasse und den Untergrund im darunterliegenden Bereich. Allerdings dürfen auch die Duschwände in diesem Zuge nicht vergessen werden – ist eine Duschwand undicht, kann sie ebenfalls schädliche Feuchtigkeit ansammeln. Das gilt insbesondere für die Fliesen im Spritzwasserbereich.
Nach der DIN-Norm 18534 ist es daher notwendig, diesen Bereich bis auf eine Höhe von 30 cm über dem Brausekopf abzudichten. Dafür lohnt sich der Einsatz einer flüssigen Dichtungsmasse, die in zwei Schichten gestrichen werden kann. Zusätzliche Dichtbänder und Manschetten schützen außerdem den Übergang von Anschlüssen, Rohren und Co.
Produktempfehlungen
Das Abdichten der Dusche erfordert ein breites Arsenal an Baustoffen und Materialien, sodass Sie sich eine Liste machen sollten. Entscheiden Sie sich für einen Dichtungsanstrich, der speziell für die Verwendung in der Dusche gedacht ist. Die Dichtungsbänder und Abdichtmanschetten sollten zuschneidbar sein. Für den Auftrag kommt ein Farbroller aus Schaumstoff infrage.
Mit diesem Reparaturmörtel auf Acrylatbasis lassen sich Ausbruchsstellen und Löcher im Putz wieder auffüllen. Das Produkt besitzt eine körnige Struktur und bietet eine sehr gute Haftung auf mineralischen sowie baulichen Untergründen. Der Reparaturmörtel kann nach einer kurzen Trocknungsphase vollständig überarbeitet werden. Die Verpackungsgröße beträgt 300 ml.
Gegen Fettflecken und Rückstände aus Silikon lohnt sich der Einsatz dieses speziellen Reinigungsmittels. Es kann auf allen säurebeständigen Oberflächen verwendet werden, zu denen beispielsweise Keramikfliesen gehören. Der Silikonentferner sollte für etwa eine Stunde einwirken und kann danach ganz einfach mit einem Tuch entfernt werden. Er wird in einer Verpackung mit 250 ml Inhalt geliefert.
Als Vorbehandlung von saugenden Untergründen lässt sich dieser Tiefengrund verwenden, der eine universelle Eignung besitzt und verbrauchsfertig in einem Gebinde von 10 l geliefert wird. Je nach Beschaffenheit der Wand können so bis zu 100 m2 abgedeckt werden. Das Produkt ist lösungsmittelfrei, wasserverdünnbar und schnelltrocknend. Zusätzlich ist die Formel geruchsarm.
Diese flüssige Dichtungsfolie eignet sich ideal als Abdichtung in der Dusche und sollte in drei Anstrichen verarbeitet werden. Sie ist schnell trocknend, wasserundurchlässig und ergiebig. Gleichzeitig besteht eine Eignung für diverse saugende und nichtsaugende Untergründe. Die flüssige Dichtungsfolie wird verbrauchsfertig geliefert, sodass sie direkt gestrichen werden kann. Ein Eimer reicht für etwa 5 m2 Fläche.
Für Ecken, Übergänge und Anschlüsse lohnt sich die Verwendung dieses Dichtungsbands. Es bietet eine Breite von 120 mm und wird in einer wahlweisen Länge zwischen 10 und 50 m hergestellt. Das Dichtungsband muss nur geklebt und angedruckt werden, um eine ideale Haftung zu besitzen. Dann besticht es durch eine hohe Flexibilität, Hitzebeständigkeit und Wasserundurchlässigkeit.
Diese Dichtbandmanschetten können einfach über Anschlüsse gestülpt und angedrückt werden, um für eine sichere Abdichtung zu sorgen. Das Material ist wasserdicht und nach DIN EN 18747 chemikalienbeständig. Der Lochdurchmesser dieser Manschetten wird mit 16 mm angegeben, wobei eine Dehnzone von etwa 35 mm hinzukommt. Im Lieferumfang sind 10 Abdichtmanschetten enthalten.
Für einen schnellen und flächigen Auftrag der Abdichtung bietet sich diese Malerrolle an, die aus einem Set aus mehreren Walzen und einer Farbwanne samt Steckbügel besteht. Durch die zwei unterschiedlichen Florhöhen (10 und 12 mm) ist der Farbauftrag variierbar. Die Rollen werden ach hochwertigen Polyesterfasern hergestellt, sodass sich die flüssige Dichtungsfolie leicht verteilen lässt.
Um die Fliesen in einem haltbaren und dauerhaften Mörtelbett verewigen zu können, bietet sich die Verwendung dieses Fliesenklebers an. Das Produkt ist universell auf saugenden und nichtsaugenden Oberflächen einsetzbar und zeichnet sich zusätzlich durch frostbeständige, flexible und wasserabweisende Eigenschaften aus. Der Verbrauch liegt bei ca. 2 bis 4,2 kg/m2. Als Verarbeitungszeit gelten etwa fünf Stunden.
Dieser Sanitärsilikon wird in einer praktischen Kartusche mit 310 ml Inhalt produziert und besitzt eine unauffällige graue Farbe. Es lässt sich insbesondere für beanspruchte Fugen im Sanitärbereich anwenden, weshalb es einen guten Partner beim Abdichten der Dusche darstellt. Das Sanitärsilikon lässt sich mithilfe der Kartuschespitze präzise auftragen und einfach verarbeiten.
Anleitung: Dusche in 6 Schritten abdichten
- Pinsel oder Farbroller
- Zollstock
- Schere oder Messer
- Fugenglätter
- Flüssige Abdichtung zum Streichen
- Tiefengrund
- Dichtungsband
- Abdichtmanschetten
- Fliesenkleber
- Silikon
- Fugenmasse
- evtl. Spachtelmasse bzw. Reparaturmörtel
- evtl. Reinigungsmittel
1. Vorbereitung
Bevor die Dusche abgedichtet werden kann, sollten einige vorbereitende Schritte unternommen werden. Das gilt insbesondere dann, wenn vorher bestehende Fliesen entfernt wurden – und entsprechende Spuren an der Wand zu sehen sind. Gleichzeitig können Sie mit einer guten Vorbereitung dafür sorgen, dass die Haftung der Abdichtung erhöht wird.
Untergrund vorbereiten. Gleichen Sie Löcher, Risse und Unebenheiten an der Duschwand aus. Sie können sich – je nach Umfang der Beschädigungen – entweder für ein komplettes Verspachteln oder nur für ein Ausgleichen der Löcher entscheiden. Für beides bietet sich der Einsatz von Reparaturmörtel oder Spachtelmasse an.
Oberfläche reinigen. Lassen Sie die reparierten Stellen danach ausreichend lange trocknen. Maßgeblich sind die Angaben des Herstellers. Sollte sich noch Schmutz oder Staub auf der Oberfläche befinden, muss dieser nun ebenfalls entfernt werden. Für Öle, Fette und Co. kommt ein spezielles Reinigungsmittel infrage, Staub lässt sich am besten mit einem Staubsauger bekämpfen.
Tiefengrund auftragen. Sollte es sich bei Ihrer Wand um einen stark saugenden Untergrund handeln, muss er außerdem mit einem passenden Tiefengrund vorbehandelt werden. Streichen Sie das lösungsmittelfreie Produkt mit einem Pinsel oder einer Farbrolle über die gesamte Fläche und lassen Sie es danach trocknen.
2. Erste Abdichtung auftragen
Nach der optimalen Vorbereitung des Untergrunds kann bereits mit der ersten Schicht der flüssigen Abdichtung begonnen werden. Tragen Sie den Dichtungsanstrich zuerst in den Ecken auf, wofür sich der Einsatz eines Pinsels lohnt. Danach folgen die Wand- und Bodenflächen. Nutzen Sie dafür einen Farbroller und achten Sie auf einen großflächigen und deckenden Auftrag.
3. Übergänge abdichten
Es folgt eine weitere Trocknungspause, wobei wieder die Herstellerangaben maßgeblich sind. In den meisten Fällen muss die erste Abdichtung für etwa zwei bis vier Stunden trocknen. Setzen Sie nun Dichtband ein, um die Übergänge der angrenzenden Bauteile abzudichten. Verwenden Sie einen Zollstock oder ein Kantholz, um das Abdichtband anzudrücken.
4. Abdichtmanschetten anbringen
Die Zu- und Abläufe werden mit Dichtmanschetten ausgestattet, die in den deuchten Anstrich eingebracht werden sollten. Die Manschetten lassen sich mit einem Messer oder einer Schere auf die richtige Größe bringen. Denken Sie daran, alle Wasseranschlüsse, Abläufe und Rohrdurchführungen damit zu bearbeiten.
5. Zweite Abdichtung auftragen
Die meisten flüssigen Abdichtungen werden in zwei Schritten aufgetragen, sodass in einem nächsten Schritt ein weiterer Anstrich folgt. Tragen Sie diese Schicht der Dichtungsfolie wieder wie zuvor auf und lassen Sie die Wand danach vollständig austrocknen. Das kann etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.
6. Fliesen anbringen und verfugen
Im Anschluss können bereits die Fliesen in der Dusche verlegt werden. Tragen Sie den Fliesenkleber entsprechend der Herstellerangaben auf und lassen Sie die Fliesen im Dünnbettverfahren ein. Tragen Sie den Fugenmörtel auf und verschließen Sie die Anschluss-, Bewegungs- und Eckfugen mit Silikon. Betreten Sie die Dusche danach für etwa 12 Stunden nicht, damit alles trocknen kann.
Mögliche Probleme & Lösungen
Nach dem Abdichten der Duschtasse und Duschwand kommt üblicherweise das Fliesen der anliegenden Fläche dran. Dabei kann es schnell passieren, dass überschüssiges Silikon oder großzügige Mengen an Fugenmörtel überstehen, was die Optik negativ beeinträchtigen kann. Solange diese Baustoffe noch nicht getrocknet sind, lassen Sie sich recht einfach mit Seifenwasser korrigieren bzw. entfernen.
FAQ
Wieviel kostet es, eine Dusche abdichten zu lassen?
Die Kosten für ein professionelles Abdichten von Duschwand und Duschwanne können von Handwerker zu Handwerker variieren. Neben Arbeitskosten spielen auch die Preise der verwendeten Materialien eine Rolle. Rechnen Sie mit Kosten zwischen 15 und 35 Euro pro Quadratmeter plus Anfahrt und etwaiger Reinigung.
Kann eine Dusche auch nachträglich abgedichtet werden?
Solange der Untergrund unterhalb der Dusche noch nicht durchfeuchtet ist, kann eine Dusche in vielen Fällen auch nachträglich abgedichtet werden. Entfernen Sie dafür alle alten Dichtmaterialien, tragen Sie eine neue Abdichtung auf und warten Sie die Trocknungszeiten ab, bevor Sie die Dusche wieder verwenden.
Wie hoch muss eine Dusche abgedichtet werden?
Beim Abdichten der Dusche greifen mehrere Normen, die auch die vorgeschriebene Höhe betreffen. So müssen Wände im Bereich der Dusche bis 30 cm über dem Brausekopf abgedichtet werden. Bei Wannen muss die Abdichtung bis 20 cm über den Wasserzulauf reichen. Dadurch entsteht auch ein Schutz vor Spritzwasser.
Wie dichtet man eine Dusche richtig ab?
Bereiten Sie zuerst den Untergrund vor, um dann eine erste großflächige Abdichtung zu streichen. Danach folgen das Abdichten der Übergänge und das Anbringen von Abdichtmanschetten. In einem nächsten Schritt kommt der zweite Abdichtungsanstrich dran, bevor Sie die Duschwand schließlich fliesen und verfugen können.