Kostenbeispiel: 3 cbm Container
Beispielsituation:
- 3 m³ Container
- Abfallart: Grünschnitt (Gartenabfall)
- Container mit Pauschalverrechnung
- Region: Bochum
- keine Aufstellgenehmigung erforderlich
- Vergleichspreis: gleicher Standort, gleiche Abfallart, 20 m³ Container
Posten | Preis |
---|---|
Containerpreis | 222 EUR |
Zusatzkosten | 0 EUR |
Gesamtkosten | 222 EUR |
je m³ Containerinhalt | 74 EUR je m³ |
Vergleichspreis 20 m³ | 32,75 EUR je m³ |
Kostenfaktoren
Container müssen immer für eine einzelne definierte Abfallart – z. B. Bauschutt – oder für gemischten Abfall – z. B. Baumischabfall(schwer) oder Baumischabfall(leicht) bestellt werden. Die Abfallart bestimmt im Wesentlichen darüber, welche Kosten für den Container zu rechnen sind.
Ebenfalls bedacht werden sollte, dass ein 3 m³ Container die kleinste Container-Größe ist. Größere Container sind im Verhältnis pro m³ meist kostengünstiger. Ein 3 m³ Container ist pro m³ häufig bis zu fünfmal so teuer wie die größte verfügbare Containergröße für die jeweilige Abfallart.
- Abfallart
- Region
- Verrechnungsweise
- Zusatzkosten
Abfallart
Container können sowohl für die Entsorgung von Bauabfällen als auch von Haushalts- und Gartenabfällen genutzt werden.
Bauschutt. rein mineralische Bauabfälle gelten als Bauschutt, geringfügig verunreinigter Bauschutt (z. B. mit Bims, Erde, Holz) wird bei manchen Entsorgern als eigene Abfallart definiert. Mehr Informationen und Preise finden Sie in unseren Artikeln Entsorgung von Betonabbruch: Kosten und Bauschuttcontainer: Kosten
Bei größeren Verunreinigungen (gewöhnlich >10 % ) werden die Bauabfälle dagegen gewöhnlich als Baumischabfall(schwer) angesehen. Enthalten die Abfälle überhaupt keine mineralischen Bestandteile, gelten sie als Baumischabfall(leicht).
Bei reinem Bauschutt bewegen sich die Kosten gewöhnlich zwischen 60 und 150 EUR je m³ Containervolumen (Container mit Pauschalverrechnung), Baumischabfall(schwer) ist mit Entsorgungskosten 100 bis 250 EUR je m³ Containerinhalt deutlich teurer. Handelt es sich um Baumischabfall(leicht) – also Bauabfall ohne mineralische Bestandteile – sollte von Entsorgungskosten zwischen 100 und 170 EUR je m³ Containerinhalt ausgegangen werden.
Bau-Nebenmaterialien. Als eigene Abfallkategorien gelten jeweils Dachpappe (bitumenhaltig, aber teerfrei), Gips und Gipskartonplatten und Ytong oder Gas- und Porenbeton(steine). Dämmmaterialien stellen je nach Materialart eine eigene Kategorie dar: Dämmwolle (Glaswolle, Steinwolle, KMF), PF- und Resolschaum-Dämmungen, PU-, PIR- und PUR Dämmungen, EPS Dämmplatten und Styropordämmungen.
Für bitumenhaltige Dachpappe ist mit 300 bis 400 EUR je m³ Containerinhalt zu rechnen, bei Gips und Gipskartonplatten bewegen sich die Entsorgungskosten gewöhlich zwischen 90 und 140 EUR je m³ Containerinhalt. Für Ytong, Gas- und Porenbetonsteine sollte mit Entsorgungskosten zwischen 100 und 150 EUR je m³ Containerinhalt gerechnet werden.
Bei Dämmmaterialien wird es deutlich teurer: so müssen bei einzelnen Dämmmateralien wie Dämmwolle zusätzlich staubdichte Gewebesäcke bestellt werden (ca. 3 – 7 EUR je Stück). Die Entsorgung von Dämmwolle kostet mit 150 – 250 EUR je m³ Containerinhalt deutlich mehr als bei vielen anderen Abfällen.
Bei PU-Dämmungen und PF-Dämmungen ist mit Entsorgungskosten zwischen 60 und 90 EUR je m³ Containerinhalt zu rechnen.
EPS-Dämmmungen müssen in zuvor gekaufte Säcke verpackt werden und bei den meisten Entsorgern an der Bordsteinkante bereitgestellt werden. Je 10 Säcke ist mit Kosten zwischen 300 und 500 EUR (inkl. Säcke) zu rechnen.
Holzabfälle werden in verschiedene Klassen eingeteilt, große Unterschiede bei den Entsorgungskosten entstehen, wenn Holz mit Holzschutzmitteln behandelt wurde. Mehr Informationen und übliche Entsorgungspreise finden Sie in unserem Artikel Behandeltes Holz entsorgen: Kosten.
Erdreich. Als unterschiedliche Abfallkategorien gelten hier Erdaushub, mit größeren Steinen oder Felsen gemischte Erde und mit Grasnarbe gemischte Erde.
Bereits bei Erdaushub sollte mit Kosten zwischen 80 und 130 EUR je m³ Containerinhalt gerechnet werden, mit größeren Steinen durchsetztes Erdreich ist meist geringfügig teuer in der Entsorgung. Am teuersten kommt die Entsorgung von mit Grasnarbe durchsetzter Erde, für die bis zu 250 EUR je m³ Containerinhalt verlangt werden.
Gartenabfälle. In die Gruppe „Garten- und Parkabfälle“ gehören Grünschnitt und kleinere Äste sowie Baumstämme und größere Äste sowie Baumwurzeln. Rindenabfälle zählen als unbehandeltes Holz, Baumstämme und Äste dagegen nicht.
Für den üblichen Grünschnitt ist mit Kosten 40 – 90 EUR je m³ Containerinhalt zu rechnen, für Baumstämme und Baumwurzeln mit deutlich höheren Kosten zwischen gewöhnlich 100 und 180 EUR je m³ Containerinhalt.
Haushaltsabfälle. In diese Gruppe zählt sowohl herkömmlicher Siedlungabfall, als auch Sperrmüll, der ebenfalls über den Container eines Entsorgungsdienstleisters entsorgt werden kann. Bei vielen Entsorgern kann auch ein Entrümpelungscontainer bestellt werden. Für die Reste des Polterabends gibt es eigene Poltercontainer, in die nur Keramik (Porzellangeschirr und Keramik wie Waschbecken und Fliesen) dürfen.
Metallschrott wird gewöhnlich über einen eigenen Container entsorgt. Verpackungsmaterial-Abfälle aus Papier, Pappe, Kunststoff, Holz und Metall werden meist als Gewerbeabfall betrachtet.
Elektroschrott kann dagegen nur über eine zur Verfügung gestellte Gitterbox entsorgt werden, die Kosten liegen je Gitterbox bei rund 150 – 200 EUR inkl. Gitterbox.
Für Siedlungsabfall (gemischte Haushaltsabfälle) sind Entsorgungskosten zwischen 80 und 120 EUR je m³ Containerinhalt zu rechnen, bei Sperrmüllcontainern sollte ebenfalls von diesem Preisrahmen ausgegangen werden. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel Sperrmüllcontainer: Kosten. Container für Poltergut können im Einzelfall auch geringfügig teurer sein.
Metallschrott ist, da er einen wichtiger Wertstoff darstellt, mit 20 – 40 EUR je m³ Containerinhalt vergleichsweise günstig im Container zu entsorgen. Bei Verpackungsmaterial-Abfällen liegen die Entsorgungskosten mit 90 – 120 EUR je m³ Containerinhalt dagegen um ein Vielfaches höher.
Region und Entsorger
Die Preise für die Containerentsorgung können regional sehr unterschiedlich sein – in manchen Regionen kann der Preis für einzelne Abfallarten durchaus zwei- bis dreimal so hoch liegen wie in anderen.
Auch zwischen den einzelnen Entsorgungsbetrieben gibt es erhebliche Preisunterschiede. Vor Bestellung eines Containers sollten daher immer mehrere Angebote von verschiedenen Entsorgern eingeholt werden.
Verrechnungsweise
Die meisten Entsorger verrechnen einen Pauschalpreis, inkl. Container-Bereitstellung, Transport, Entsorgung der Inhalte unabhängig von deren Gewicht.
Eine Verrechnung nach Gewicht ist aber prinzipiell möglich. In diesem Fall verlangt der Entsorgungsdienstleister eine Containerpauschale (meist 100 – 200 EUR, abhängig von Standzeit und Transportentfernung) Die zu entsorgenden Abfälle werden dann zusätzlich nach ihrem tatsächlichen Gewicht verrechnet.
Auch die Entsorgungspreise je Tonne können regional sehr unterschiedlich sein, zudem lassen sich die Gesamtkosten im Vorfeld nur schwer vorhersagen, da sich das Gewicht vieler Abfälle (z. B. Bauschutt) kaum schätzen lässt. In einem 3 m³ Container passen gegebenenfalls bis zu 4,5 t Bauschutt.
Zusatzkosten
Zusätzliche Kosten fallen an, wenn eine längere als die inkludierte Standzeit benötigt wird oder der Container auf öffentlichem Grund aufgestellt werden muss, ebenso dann, wenn der Entsorgungsdienstleister zusätzlichen Aufwand hat (Leerfahrt, händische Nachsortierung).
Aufstellung auf öffentlichem Grund. Für eine Aufstellung im öffentlichen Bereich ist eine behördliche Aufstellgenehmigung erforderlich. Diese wird vom Entsorgungsdienstleister beantragt, die entstehenden Kosten werden weiterverrechnet. Sie bewegen sich für die meisten Gemeinden für 7 Tage zwischen 50 und 100 EUR, im Einzelfall auch aber auch bis zu 150 EUR. Wird der Container länger als die angegebene Zeit aufgestellt, muss die Aufstellgenehmigung unter Umständen mehrfach beantragt (und bezahlt) werden.
Standzeitverlängerung. Wird der Container für längere Zeit als die inkludierte Standzeit benötigt, fällt gewöhnlich eine Zusatzgebühr pro Tag oder Woche an.
Leerfahrt. Leerfahrten werden immer dann berechnet, wenn der einen Container nicht zum geplanten Zeitpunkt absetzen oder abholen kann. Abholungen scheitern oft, wenn der Container überfüllt ist – überfüllte Container dürfen aus verkehrsrechtlichen Gründen von Transportdienstleistern nicht transportiert werden.
Je nach Transportentfernung und Containerdienstleister können unter Umständen pro Leerfahrt deutlich über 100 EUR berechnet werden.
Händische Nachsortierung. Befinden sich nicht zulässige oder sortenfremde Abfälle im Container, muss der Entsorger den Container händisch nachsortieren. Für diese äußerst aufwendigen Arbeiten werden meist sehr hohe Zusatzkosten in Rechnung gestellt.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- 3 m³ Container
- Abfallart: Dachpappe, bitumenhaltig, teerfrei
- Container mit Pauschalverrechnung
- Region: Bayreuth
- Aufstellgenehmigung für 7 Tage
- Vergleichspreis: gleicher Standort, gleiche Abfallart, 10 m³ Container
Posten | Preis |
---|---|
Containerpreis | 1.477 EUR |
Aufstellgenehmigung | 114 EUR |
Gesamtkosten | 1.591 EUR |
je m³ Containerinhalt | 530,33 EUR je m³ |
Vergleichspreis 10 m³ | 423,20 EUR je m³ |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Abfälle immer trennen: Mischabfall ist immer teurer als sortenreiner Abfall
- Sorgfalt bei der Trennung: händische Nachsortierung kann sehr teuer werden, Liste der erlaubten Abfälle und Vorgaben des Entsorgers immer genau beachten
- Standzeiten gut planen: Zusatzgebühren für Standzeitverlängerung lassen sich häufig vermeiden
- ausreichend großen Container bestellen: das Bestellen eines weiteren Containers ist immer teurer als vorab einen größeren Container bestellt zu haben, bei größeren Containern sind die Kosten pro m³ Containerinhalt auch deutlich geringer
- immer mehrere Angebote einholen: zum Teil erhebliche Preisunterschiede zwischen verschiedenen Entsorgern
- Selbsttransport in Betracht ziehen: oft günstigere Gebühren nach Gewicht bei Abfällen aus privaten Haushalten, Containerkosten entfallen
- Sperrmüllsammlung nutzen: für Möbel, Möbelteile, nicht mehr benötigten Hausrat, etc. – in vielen Gemeinden auch außerplanmäßige Abholung zum Wunschtermin nach Voranmeldung möglich
FAQ
Was kostet ein 3 cbm Container?
In unserem Beispiel fallen für den 3 m³ Container für Grünschnitt Kosten von 32,75 EUR je m³ Containerinhalt an. Die Kosten können jedoch je nach Region und Abfallart auch deutlich höher liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Faktoren bestimmen die Kosten?
Die Kosten für einen 3 m³ Container hängen im Wesentlichen von der Abfallart ab, die darin entsorgt werden sollen. Darüber hinaus gibt es erhebliche Preisunterschiede je nach Region und zwischen den einzelnen Entsorgern. Mehr zu den einzelnen Kostenfaktoren erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich Kosten senken und unnötige Kosten vermeiden?
Abfälle sollten immer sauber und sorgfältig getrennt werden und Container nicht zu klein bestellt werden. Gegebenenfalls sollte man Sperrmüll-Entsorgung und Selbsttransport in Betracht ziehen. Vor der Containerbestellung sollten auf jeden Fall mehrere Angebote eingeholt werden. Mehr Tipps zum Sparen finden Sie in unserem Artikel.