Entstehung von Kalkmörtel
Kalkmörtel beinhaltet keinen richtigen Kalk, sondern gelöschten Kalk. Dazu muss der gebrannte Kalk unter Zugabe von Wasser gelöscht werden. Das können Sie durchaus zu Hause machen, wenn Sie Ihren Kalkmörtel selbst herstellen wollen.
Zunächst benötigen Sie eine oder mehrere große Tonnen (starke Regentonnen aus Kunststoff). Des Weiteren müssen Sie ungelöschten Weißfeinkalk kaufen. Nun geben Sie gemäß den Angaben auf der Verpackung eine bestimmte Menge Wasser in die Tonne und dann unter Rühren den Kalk ins Wasser. Vergessen Sie nicht Ihre Schutzausrüstung. Beim Löschen wird der Kalk sehr heiß, Sie benötigen also feste Kleidung, Handschuhe, eine Atemmmaske gegen den anfänglichen Staub und eine Schutzbrille.
Was Sie aus diesem Prozess erhalten, ist Sumpfkalk, der als Grundlage für Kalkmörtel, Kalkputz, Kalkfarbe oder Kalkmilch dient. Er sollte einige Monate oder sogar Jahre in der Tonne einsumpfen, bevor Sie ihn verwenden. Beachten Sie dazu die Angaben auf der Verpackung. Wichtig ist, dass der Sumpfkalk immer von einer Schicht Wasser bedeckt ist, sonst härtet er aus.
Abbinden des Kalkmörtels
Der Kalkmörtel muss nicht unbedingt aus selbstgemachtem Sumpfkalk bestehen, Sie können auch Kalkhydrat als Pulver kaufen und mit Wasser vermengen. Um Kalkmörtel, Kalkputz, Kalkstreichputz oder Kalkfarbe zu erhalten, benötigen Sie noch einige Teile Sand, je nach Verwendungszweck.
Doch wie bindet der Kalkmörtel nun ab? Dazu braucht er Luft. Mit Wasser vermischt ist der gelöschte Kalk ja schon, und ohne Luft kann er nicht abbinden (aushärten). Man hat übrigens festgestellt, dass in manchen Burgen mit sehr dicken Mauern der verwendete Kalkmörtel im Innern der Mauer noch gar nicht abgebunden ist, weil ihm die Luft fehlt.
Kalkmörtel oder -putz bindet relativ langsam ab. Das heißt, wenn Sie mit Kalkputz verputzen, müssen Sie sich auf eine Wartezeit von einem Tag pro Millimeter Schichtdicke gefasst machen, bevor Sie die Wand streichen können. Zudem ist Kalkmörtel nicht sehr stabil. Sie sollten mit Kalkmörtel nur Wände mauern, bei denen keine hohe Druckfestigkeit des Mörtels erforderlich ist.