Warum stinkt der Abfluss bei Wetterumschwung?
Ein unangenehmer Abflussgeruch bei Wetterumschwung kann mehrere Ursachen haben. Primär führen starke Regenfälle und plötzliche Temperaturschwankungen dazu, dass organische Materialien wie Blätter und Staub in die Kanalisation gelangen. Diese organischen Stoffe werden zersetzt und setzen dabei übelriechende Gase wie Methan oder Schwefelwasserstoff frei.
Doch was genau begünstigt die Geruchsentwicklung bei einem Wetterumschwung? Hier sind zwei wesentliche Faktoren:
Überlastung der Kanalisation: Bei starkem Regen steigt die Menge an Wasser und organischem Material in der Kanalisation erheblich an. Dies führt dazu, dass die eingeschlossene Luft und die dabei entstehenden Gase nach oben gedrückt werden können, auch aus Gullys oder Kanaldeckeln, und unter Umständen in das häusliche Abflusssystem gelangen.
Veränderte Luftdruckverhältnisse: Ein wechselnder Luftdruck bei Wetterumschwüngen kann das Aufsteigen von Gasen aus der Kanalisation fördern. Sinkt der Luftdruck, fällt es den Gerüchen leichter, den Wasserfilm im Siphon zu überwinden und so in Ihre Wohnräume zu gelangen.
In selten genutzten Abflüssen kann außerdem die Verdunstung des im Siphon stehenden Wassers eine Rolle spielen. Dies entfernt die Barriere, die normalerweise Gerüche fernhält, wodurch schlechte Gerüche ungehindert aufsteigen können.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Siphons stets mit Wasser gefüllt sind und dass bei häufig auftretenden Gerüchen regelmäßig Maßnahmen ergriffen werden, um die Ursache zu beheben. Sollten die Gerüche trotz aller Selbsthilfemaßnahmen anhalten, kann eine Fachkraft überprüfen, ob technische Probleme vorliegen, wie zum Beispiel eine mangelhafte Rohrentlüftung oder kaputte Geruchsverschlüsse.
Einfache Sofortmaßnahmen gegen den Geruch
Um unangenehme Gerüche bei Wetterumschwüngen zu bekämpfen, können Sie verschiedene einfache Sofortmaßnahmen ergreifen:
Heiße Salzlösung: Lösen Sie ein bis zwei Esslöffel Salz in einem Liter kochendem Wasser auf. Gießen Sie die heiße Salzlösung langsam in den Abfluss, um Ablagerungen zu lösen und Gerüche zu neutralisieren.
Backpulver und Essig: Geben Sie zwei bis drei Esslöffel Backpulver in den Abfluss und gießen Sie anschließend eine halbe Tasse Essig hinterher. Lassen Sie diese Mischung etwa 15 Minuten einwirken und spülen Sie danach mit heißem Wasser nach, um eine gründliche Reinigung zu erzielen.
Zitronenschalen: Schneiden Sie die Schalen von frischen Zitronen in kleine Stücke und geben Sie diese in den Abfluss. Lassen Sie heißes Wasser über die Schalen laufen. Die ätherischen Öle der Zitronenschalen können unangenehme Gerüche vertreiben und einen frischen Duft hinterlassen.
Mechanische Reinigung: Verwenden Sie eine Abflussbürste oder eine Spirale, um hartnäckige Verschmutzungen manuell zu entfernen. Eine regelmäßige mechanische Reinigung kann helfen, Ablagerungen zu reduzieren und die Entstehung von Gerüchen zu verhindern.
Durch die regelmäßige Anwendung dieser Maßnahmen können Sie unangenehme Gerüche im Abfluss effektiv beseitigen und einer erneuten Geruchsbildung vorbeugen.
So beugen Sie dem Problem effektiv vor
Um das Auftreten unangenehmer Gerüche bei Wetterumschwüngen zu verhindern, sind folgende präventive Maßnahmen sinnvoll:
Regelmäßige Spülung: Stellen Sie sicher, dass regelmäßig Wasser durch alle Abflüsse läuft, um die Bildung von Ablagerungen zu verhindern. Bei längerer Abwesenheit können Sie einen Timer verwenden, der automatisch in regelmäßigen Abständen Wasser durchspült.
Abflusssiebe verwenden: Nutzen Sie Abflusssiebe, um das Eindringen von Haaren, Seifenresten oder Essensresten in die Rohre zu verhindern. Dies minimiert die Gefahr von Verstopfungen und reduziert die Bildung von organischen Ablagerungen.
Biologische Reinigungsmittel: Verwenden Sie umweltfreundliche, biologische Reinigungsmittel, die speziell für die Zersetzung von organischen Ablagerungen entwickelt wurden. Diese Mittel deaktivieren Geruchsverursacher auf natürliche Weise.
Siphons warten: Kontrollieren Sie regelmäßig die Siphons Ihrer Abflüsse und füllen Sie sie bei Bedarf mit Wasser auf. Vergewissern Sie sich, dass der Wasserstand immer ausreichend ist, um als Geruchsbarriere zu wirken.
Lüftungsanlage warten: Achten Sie darauf, dass die Lüftungsanlage Ihrer Abwasserrohre regelmäßig gewartet und gegebenenfalls gereinigt wird. Eine funktionsfähige Belüftung verhindert das Entweichen von Gerüchen in Ihre Wohnräume.
Sollten trotz dieser Maßnahmen weiterhin Gerüche auftreten, könnte eine tiefere Ursache vorliegen, die eine professionelle Überprüfung notwendig macht. Eine Fachkraft kann dann gezielt etwaige Schäden oder Verstopfungen in Ihrem Rohrsystem diagnostizieren und beheben.