Kostenbeispiel: Abflusslose Sammelgrube
Beispielsituation:
- Abflusslose Sammelgrube, Behältervolumen 6 m³
- durchschnittlicher Einbauaufwand
- Bodenbeschaffenheit durchschnittlich, keine Einschränkungen bei der Zugänglichkeit
- Erdarbeiten inkl. Material
Posten | Preis |
---|---|
Behälter | 1.800 EUR |
Einbau | 1.050 EUR |
Erdarbeiten | 1.020 EUR |
Gesamtkosten | 3.870 EUR |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Bemessung
- Richtwerte für die Kosten
Bemessung
Die Kosten für eine abflusslose Sammelgrube (Klärgrube) richten sich stark nach der benötigten Behältergröße. Die Größe des Sammelbehälters sollte so gewählt werden, dass nicht allzu häufige Entleerung (kostenpflichtig) erforderlich sind.
Richtwerte für den Abwasseranfall. Pro Person im Haushalt kann mit rund 120 – 140 l Abwasser pro Nutzungstag gerechnet werden, wenn es sich um ein Wochenendhaus
Übliche Behältergrößen liegen zwischen 4 und 6 m³ (4.000 – 6.000 Liter), wenn 2 Personen ein Wochenendhaus jeweils samstags und sonntags nutzen, fallen pro Wochenende bereits 480 l Abwasser an. Bei einer Behältergröße von 6 m³ wäre damit bereits eine 12-malige Entleerung pro Jahr erforderlich – also einmal monatlich.
Verringerter Abwasseranfall. Je nach Art der Nutzung und der vorhandenen Einrichtungen im Haus (z. B. Trenntoilette) lässt sich der Abwasseranfall im Einzelfall auch verringern – allerdings meist nicht wesentlich.
Abflusslose Sammelgruben lohnen sich daher nur bei sehr geringer Nutzungshäufigkeit von Gebäuden, ansonsten nehmen die Kosten für die Abfuhr des angefallenen Abwassers sehr schnell zu. Welche Entsorgungsgebühren für eine Leerung anfallen, können Sie ausführlich in unserem Artikel Abwassergrube leeren: Kosten nachlesen.
Als Alternative bieten sich bei häufigerer Nutzung eines Gebäudes nur eine Kleinkläranlagen oder alternativ eine stromlos arbeitende Pflanzenkläranlage an. Klicken Sie einfach auf einen der beiden Links, um detaillierte Informationen über die Kosten zu erhalten. Auch bei Kleinkläranlagen muss der angefallene Klärschlamm (Fäkalschlamm) ausgepumpt und abgefahren werden, allerdings gewöhnlich nur noch 1 – 2 mal jährlich.
Richtwerte für die Kosten
Behälter-Kosten. Die Kosten für den Sammelbehälter richten sich nach der Behältergröße und dem Behältermaterial. Gewöhnlich ist von Kosten zwischen 1.500 und 2.500 EUR auszugehen.
Einbaukosten. Die Kosten für den Einbau und den Anschluss der Abwassergrube liegen gewöhnlich zwischen 1.000 und 2.500 EUR, je nach individuellem Aufwand, Behälter-Art und Behältergröße.
Erdarbeiten. Die Erdarbeiten (Aushub und Verfüllen) stellen einen wesentlichen Kostenfaktor dar. Sie richten sich einerseits nach der Bodenbeschaffenheit (Bodenklasse) auf dem Grundstück, andererseits nach der Zugänglichkeit der Einbaustelle (Maschineneinsatz) und dem individuellen Aufwand. Mehr zu den Kosten für Erdarbeiten erfahren Sie in unserem Artikel Erdarbeiten: Kosten.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Abflusslose Sammelgrube, Behältervolumen 6 m³, hochwertiger Behälter
- hoher Einbauaufwand (komplizierte Einbausituation)
- Bodenbeschaffenheit problematisch, zusätzlich eingeschränkte Zugänglichkeit
- Erdarbeiten inkl. Material
Posten | Preis |
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Behälter | 2.350 EUR |
Einbau | 1.950 EUR |
Erdarbeiten | 1.800 EUR |
Gesamtkosten | 6.100 EUR |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Abflusslose Sammelgrube, Behältervolumen 6 m³, kostengünstiger Behälter
- geringer Einbauaufwand (einfacher Anschluss)
- günstige Bodenbeschaffenheit durchschnittlich, keine Einschränkungen bei der Zugänglichkeit
- Erdarbeiten großteils in Eigenleistung
Posten | Preis |
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Behälter | 950 EUR |
Einbau | 850 EUR |
Erdarbeiten | 350 EUR |
Gesamtkosten | 2.150 EUR |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Grauwassernutzungsanlage
- Kleinkläranlage in Betracht ziehen
- Eigenleistungen
Grauwassernutzungsanlage
Ein großer Anteil des anfallenden Abwassers ist sogenanntes Grauwasser. Im Gegensatz zu Schwarzwasser (enthält Fäkalien) ist Grauwasser nur gering verschmutzt und kann relativ leicht aufbereitet werden. Grauwasser ist das beim Duschen, Händewaschen und Spülen entstehende Abwasser.
Erforderlich ist dafür eine Grauwasseraufbereitungsanlage. Die Kosten für eine Komplett-Anlage liegen beim durchschnittlichen Einfamilienhaus bei rund 4.000 bis 5.000 EUR, bei kleineren und einfacher ausgeführten Wochenendhäusern häufig deutlich niedriger. Das aufbereitete Grauwasser kann problemlos zur Grundstücksbewässerung genutzt werden und erhöht die Menge an gesammelten Regenwasser in einer Zisterne oder in Regentonnen, die in vielen Fällen ohnehin kaum für eine umfangreiche Bewässerung ausreicht.
Wird zusätzlich eine Trenntoilette (Komposttoilette) eingebaut, bei der die Fäkalien einfach kompostiert werden, ist überhaupt keine Schmutzwasserbeseitigung durch den Abwasser-Zweckverband mehr erforderlich. Das System bleibt auch bei einem Abwasseranfall von mehreren Kubikmetern frei von allen Gebühren (Grundgebühren für Wartung und Prüfung, Entsorgungsgebühren). Es fallen lediglich für die Grauwassernutzungsanlage geringe Gebühren an.
Kleinkläranlage in Betracht ziehen
Standard für die dezentrale Abwasserentsorgung sind heute vollbiologische Kleinkläranlagen. Anlagen anderer Art werden auch nicht mehr zugelassen, der Bestandsschutz für ältere Anlagen läuft vielfach demnächst aus. Im Gegensatz zu abflusslosen Sammelgruben verursachen Kleinkläranlagen relativ geringe Betriebskosten, sie können zudem individuell auf die Personenzahl im Haushalt hin dimensioniert werden (EW = Einwohnergleichwert).
Eine mögliche Alternative zur herkömmlichen Kleinkläranlage stellen Pflanzenkläranlagen dar. Sie arbeiten bei vorhandenem Gefälle auf dem Grundstück auch stromlos und haben sehr geringe Wartungs- und Betriebskosten. Für eine Pflanzenkläranlage ist jedoch ein bestimmter Platzbedarf (ab rund 20 m²) auf dem Grundstück erforderlich, überdies wird der Einbau einer Pflanzenkläranlage auch nicht an jedem Ort genehmigt.
Eigenleistungen
Den Einbau und Anschluss kann man in den meisten Fällen nicht komplett selbst erledigen, unter anderem auch wegen der vorgeschriebenen Dichtheitsprüfung. Beim Einbau lassen sich allerdings umfangreiche Eigenleistungen erbringen, um die Kosten zu senken, insbesondere im Bereich der Erdarbeiten. Den Aufwand dabei sollte man allerdings nicht unterschätzen.
FAQ
Was kostet eine abflusslose Sammelgrube?
In unserem Beispiel kostet der Bau der abflusslosen Sammelgrube 3.870 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art und Größe des Sammelbehälters, der individuell gegebene Aufwand für den Einbau und die örtlichen Gegebenheiten (Bodenbeschaffenheit, Zugänglichkeit). Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich insbesondere durch Eigenleistungen sparen. Bei häufigerer Nutzung des Gebäudes sollte über Alternativen (Kleinkläranlage, Pflanzenkläranlage alternativ Grauwassernutzung und Trenntoilette) nachgedacht werden. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.