Abwasserentsorgung unterhalb der Rückstauebene
Wenn Abwasser unterhalb der Rückstauebene anfällt, kann es nicht auf natürlichem Wege abfließen, da das Gefälle fehlt. Hier kommt die Abwasserhebeanlage zum Einsatz. Diese Anlage sammelt das Abwasser in einem speziellen Behälter und pumpt es mittels einer leistungsstarken Tauchpumpe über die Rückstauebene in die Kanalisation. Dadurch wird eine zuverlässige Entwässerung gewährleistet und das Risiko von Überflutungen und Rückstau ins Gebäude bei starkem Regen oder einer Verstopfung im Kanalsystem verhindert.
Eine typische Abwasserhebeanlage arbeitet automatisch. Sobald der Wasserpegel im Sammelbehälter ein bestimmtes Niveau erreicht, aktiviert sich die Pumpe und leitet das Abwasser über eine Druckleitung in die höhergelegene Kanalisation. Diese Leitung ist häufig mit einer Rückstauschleife ausgestattet, um einen Rückfluss des Abwassers zu verhindern. Sicherheitseinrichtungen wie Rückschlagklappen und Alarmsysteme sorgen dafür, dass die Anlage auch bei hohen Belastungen, wie etwa bei starkem Regen, zuverlässig arbeitet.
Auswahlkriterien für Abwasserhebeanlagen
Die Auswahl der richtigen Abwasserhebeanlage ist entscheidend für deren Effizienz und Langlebigkeit. Berücksichtigen Sie insbesondere folgende Aspekte:
- Förderleistung: Diese gibt an, wie viel Abwasser pro Stunde gepumpt werden kann. Die Leistung sollte Ihren individuellen Anforderungen entsprechen.
- Pumpentyp: Je nach Abwasserart (fäkalienhaltig, fäkalienfrei) benötigen Sie unterschiedliche Pumpentypen.
- Behältergröße: Ein ausreichend dimensionierter Sammelbehälter sorgt auch bei Spitzenlasten für eine sichere Entwässerung.
- Steuerung und Alarmfunktion: Eine zuverlässige automatische Steuerung mit integrierter Alarmfunktion schützt Ihr Haus vor Wasserschäden.
Durch den fachkundigen Einbau und regelmäßige Wartung Ihrer Abwasserhebeanlage stellen Sie sicher, dass Ihr Haus stets rückstausicher entwässert wird.
Lösungsansätze für verschiedene Abwasserarten
Für die effiziente Ableitung unterschiedlicher Abwasserarten stehen spezielle Abwasserhebeanlagen zur Verfügung. Hier eine Übersicht der passenden Lösungen:
Fäkalienhaltiges Abwasser
Für fäkalienhaltiges Abwasser aus Toiletten brauchen Sie eine spezielle Fäkalienhebeanlage, die nach DIN EN 12050-1 zertifiziert ist. Diese robusten Anlagen können auch Feststoffe befördern. Bei Privathaushalten reicht oft eine Pumpe aus, während öffentliche Einrichtungen oder große Wohnkomplexe Systeme mit zwei Pumpen verwenden sollten, um auch bei einem Pumpenausfall betriebssicher zu bleiben.
Fäkalienfreies Abwasser
Für fäkalienfreies Schmutzwasser, das beispielsweise aus Duschen, Waschbecken oder Waschmaschinen stammt, ist eine Schmutzwasserhebeanlage gemäß DIN EN 12050-2 die richtige Wahl. Diese Anlagen sind kompakter und kostengünstiger als Fäkalienhebeanlagen. Achten Sie bei der Auswahl auf die Förderleistung der Pumpe, damit die Anlage das anfallende Abwasser effizient bewältigen kann.
Regenwasser
Regenwasser aus tief gelegenen Bereichen wie Garagen oder überflutungsgefährdeten Grundstücksteilen wird durch eine Regenwasserhebeanlage abgepumpt. Diese Pumpen sind auf hohe Wassermengen ausgelegt und bieten Schutz vor Überschwemmungen. Berücksichtigen Sie nicht nur die Fördermenge, sondern auch die Beständigkeit gegen verschiedene Witterungsverhältnisse bei der Auswahl.
Die jeweils passende Anlage zu installieren und regelmäßig zu warten, stellt sicher, dass das Abwasser ordnungsgemäß und sicher abgeleitet wird. So können Sie langfristig Überflutungen und Beschädigungen durch Rückstau vermeiden.
Wartung Ihrer Abwasserhebeanlage
Eine sorgfältige Wartung Ihrer Abwasserhebeanlage gewährleistet eine lange Lebensdauer und einen störungsfreien Betrieb. Hierbei sind mehrere Schritte notwendig, die Sie regelmäßig durchführen sollten:
- Reinigung der Pumpe und des Laufrads: Spülen Sie die Anlage mit Wasser durch, um Ablagerungen zu entfernen. Überprüfen Sie die Lagerung des Laufrads.
- Reinigung des Sammelbehälters innen und außen: Entfernen Sie alle Ablagerungen und kontrollieren Sie die Dichtheit der Verbindungsstellen sowie die Funktion der Sicherheitseinrichtungen.
- Überprüfung der Zu- und Abluftleitungen: Stellen Sie sicher, dass keine Verstopfungen vorliegen.
- Kontrolle der elektrischen Komponenten und Verkabelungen: Überprüfen Sie regelmäßige Anschlüsse und Verkabelungen auf ihren ordnungsgemäßen Zustand.
- Funktionsprüfung des Rückflussverhinderers: Testen Sie regelmäßig, um Rückstau zu vermeiden.
Zusätzlich sollten Sie eine visuelle Überprüfung der gesamten Anlage vornehmen und darauf achten, dass die Anlage auftriebssicher und fest verankert ist. Flexibel und spannungsfrei angebrachte Rohrleitungen sind dabei besonders wichtig. Ersetzen Sie auffällige Verschleißteile, um das Risiko von Funktionsstörungen zu minimieren.
Falls Sie unsicher sind oder technische Fragen haben, ziehen Sie eine Fachkraft zurate, die die Anlage professionell wartet. Regelmäßige Wartungen sind ein wichtiger Bestandteil der Instandhaltung und schützen Ihr Haus zuverlässig vor Schäden durch Rückstau.