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Abwasser

Abwasserkanal-Hausanschluss: Wichtige Infos und Zuständigkeiten

Von Rafael di Silva | 5. September 2024
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Der Abwasserkanal-Hausanschluss ist ein essenzieller Bestandteil jedes Haushalts, der für die sichere und hygienische Entsorgung von Abwasser sorgt. Dieser Artikel erläutert die Funktionsweise, die Bestandteile und die richtige Wartung des Hausanschlusses.

abwasserkanal-hausanschluss
Fast in ganz Deutschland besteht Anschlusspflicht ans öffentliche Abwassersystem

Was gehört zu meinem Abwasserkanal Hausanschluss?

Ihr Abwasserkanal-Hausanschluss bildet die Verbindung zwischen Ihrem Gebäude und der öffentlichen Kanalisation. Zu dieser Verbindung gehören:

  1. Grundleitungen: Unterirdische Rohrleitungen, die das häusliche Abwasser von Entwässerungsstellen im Gebäude, wie Toiletten und Waschbecken, zum Übergabeschacht oder zur Revisionsöffnung transportieren. Diese Leitungen werden meist im Erdreich oder in der Bodenplatte des Hauses verlegt.
  2. Übergabeschacht: Auch als Revisionsschacht bekannt, befindet er sich oft an der Grundstücksgrenze und ermöglicht Inspektions- und Wartungsarbeiten. Der Übergabeschacht markiert die Grenze zwischen der privaten Grundstücksentwässerungsanlage und der öffentlichen Kanalisation.
  3. Anschlusskanal: Dieser Kanal führt ab dem Übergabeschacht bis zur öffentlichen Kanalisation. Während die Gemeinde oder der zuständige Abwasserverband den Bereich ab dem Übergabeschacht unterhält, liegt der Abschnitt auf Ihrem Grundstück in Ihrer Verantwortung.

Durch regelmäßige Überprüfung und Instandhaltung dieser Komponenten gewährleisten Sie eine reibungslose Abwasserableitung und minimieren das Risiko von Rückstau und Verschmutzungen.

Wer ist für welchen Teil des Abwasserkanals zuständig?

Die Zuständigkeit für den Abwasserkanal ist klar zwischen Grundstückseigentümer und Gemeinde oder Abwasserverband aufgeteilt:

1. Private Grundstücksentwässerungsanlage:

Als Grundstückseigentümer sind Sie für den Teil des Abwassersystems auf Ihrem Grundstück verantwortlich, einschließlich der Grundleitungen und des Übergabeschachts. Bei Schäden oder Wartungen müssen Sie aktiv werden und die Kosten tragen.

2. Öffentlicher Kanal:

Die Gemeinde oder der zuständige Abwasserverband ist für die Kanalisation ab der Grundstücksgrenze verantwortlich. Ab diesem Punkt übernimmt die öffentliche Hand die Instandhaltung und Reparaturen.

Es kann regionale Unterschiede geben, wer für den Abschnitt zwischen der Grundstücksgrenze und dem Übergabeschacht zuständig ist. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder dem Abwasserverband über die spezifischen Regelungen.

Welche Entwässerungssysteme gibt es?

Zur fachgerechten Entsorgung Ihres Abwassers stehen zwei Systeme zur Verfügung:

  1. Mischsystem: Schmutz- und Regenwasser werden in einer gemeinsamen Rohrleitung abgeleitet. Innerhalb des Hauses sind die Leitungen getrennt und werden vor dem Anschluss an die öffentliche Kanalisation zusammengeführt. Diese Lösung ist in Regionen mit gemeinsamer Kanalisation verbreitet.
  2. Trennsystem: Es gibt zwei separate Leitungswege: Ein Kanal führt das Schmutzwasser zur Kläranlage, während ein anderer Kanal das Regenwasser direkt in ein Gewässer oder ein Regenrückhaltebecken ableitet. Diese Trennung entlastet die Kläranlagen und ist umweltfreundlicher.

Die Wahl des Systems hängt von lokalen Gegebenheiten und Vorschriften ab. Bei Unsicherheiten konsultieren Sie Fachleute oder werfen Sie einen Blick in Ihre Bauunterlagen.

Was ist bei der Wartung meines Hausanschlusses zu beachten?

Eine regelmäßige Wartung Ihres Hausanschlusses ist entscheidend. Folgende Maßnahmen sollten berücksichtigt werden:

  • Reinigung der Leitungen: Durch Hochdruck-Spüldüsen können Ablagerungen entfernt und der Zustand der Rohre besser beurteilt werden.
  • Optische Inspektion (Kamerabefahrung): Mit speziellen Kameras lassen sich Schäden wie Risse oder Rohrverschiebungen frühzeitig erkennen.
  • Dichtheitsprüfung: Überprüfen Sie die Leitungen mittels Wasser oder Luft, um sicherzustellen, dass keine Schadstoffe ins Erdreich gelangen oder Grundwasser in die Kanalisation eindringt. Hierbei wird das Leitungssystem mit Wasser gefüllt und der Wasserverlust über einen festgelegten Zeitraum gemessen.
  • Kontrolle von Hebeanlagen und Rückstauverschlüssen: Systeme, die das Abwasser pumpen oder vor Rückstau schützen, sollten regelmäßig geprüft werden, um Überschwemmungen zu vermeiden.
  • Dokumentation: Erfassen Sie alle durchgeführten Inspektionen und Wartungen. Diese Nachweise sind im Schadensfall besonders gegenüber Versicherungen wichtig.

Beauftragen Sie einen Fachbetrieb mit der Wartung, um sicherzustellen, dass diese nach den neuesten technischen Standards erfolgt und vermeiden Sie kostspielige Reparaturen und Umweltschäden.

An wen kann ich mich bei Fragen oder Problemen wenden?

Bei Fragen oder Problemen mit Ihrem Abwasserkanal-Hausanschluss stehen Ihnen folgende Anlaufstellen zur Verfügung:

  • Gemeinde oder Abwasserverband: Erster Ansprechpartner für Auskünfte zu örtlichen Gegebenheiten und Entwässerungssatzungen. Sie koordinieren oft Inspektionen des öffentlichen Abwassernetzes, die auch Ihren Anschluss betreffen können.
  • Fachfirmen: Für Inspektion, Reparatur und Wartung können Sie sich an spezialisierte Firmen wenden. Diese verfügen über das notwendige Fachwissen und die Ausrüstung für Dichtheitsprüfungen und Sanierungen.
  • Service-Hotlines und E-Mail: Für allgemeine Fragen oder eine detaillierte Beratung können Sie spezielle Service-Hotlines nutzen oder per E-Mail Kontakt aufnehmen. Viele Stellen bieten kostenfreie Hotlines und spezifische E-Mail-Adressen für schnellen Support.

Kontaktieren Sie diese Stellen rechtzeitig, um größeren Schäden vorzubeugen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sicherzustellen. So tragen Sie zur Werterhaltung Ihres Eigentums und zum Umweltschutz bei.

Artikelbild: U.J. Alexander/Shutterstock