Funktionsweise des Abwasserteichs
Im Abwasserteich findet eine Wasserklärung innerhalb eines künstlich angelegten stehenden Gewässers statt. Dadurch kommt es zu intensiven Reinigungsprozessen, die unter kontrollierten biologischen Bedingungen stattfinden und auch zum Zersetzen organischer Bestandteile und zur Vernichtung praktisch aller pathogenen Keime.
Der Abwasserteich selbst gliedert sich dabei in unterschiedliche biologische Räume.
Absetzbereich
Die mechanische Reinigung erfolgt vor allem im Einlaufbereich durch die Absetzung der festen Bestandteile. Die Zersetzung der festen Bestandteile erfolgt relativ rasch durch anaerobe Prozesse.
Anaerober Bereich
Im anaeroben Bereich des Teiches findet eine Zersetzung und Reinigung vor allem durch heterotrophe Mikroorganismen fast ausschließlich über den Vorgang der Methangärung statt.
Aerober Bereich
Autotrophe Mikroorganismen, insbesondere Algen, führen bei unbelüfteten Teichen in hohem Maß Sauerstoff zu und schaffen damit auch aerobe Bereiche, können aber wiederum selbst zur Nachverschmutzung des gereinigten Abwassers beitragen.
Arten von Abwasserteichen
- belüftete Abwasserteiche
- unbelüftete Abwasserteiche
- Absetzteiche
Vor- und Nachteile
Die Vorteile dieser schon sehr alten Form der Wasserreinigung liegen sicherlich im einfachen und damit sehr kostengünstigen Aufbau von Abwasserteichen.
Der Schlammeintrag ist sehr gering, eine Schlammräumung ist in der Regel nur in mehrjährigen Abständen erforderlich. Auch der Wartungsaufwand ist sehr gering und sie können sehr naturnah gestaltet werden.
Dem stehen allerdings schwankende und nicht immer optimale Reinigungsleistungen gegenüber, die zudem entsprechend den herrschenden Witterungsbedingungen stark schwanken können. Das stellt insbesondere im Winter ein Problem dar, wo der Sauerstoffeintrag in den Teich sehr viel geringer ist als im Sommer.
Auch der Flächenbedarf von Abwasserteichen ist vergleichsweise relativ hoch, hier sind zur Abwasserreinigung bei geringem Flächenangebot andere Möglichkeiten manchmal besser geeignet, dafür aber auch weniger naturnah und ökologisch.