Welche Vorteile besitzt Acrylglas als Fensterscheibe?
Acrylglas besteht aus dem thermischen Kunststoff Polymethylmethacrylat (PMMA). Es ist etwa zehnmal bruchfester und dreißigmal schlagfester als „echtes“ Fensterglas und wiegt dabei ca. 40 bis 50 Prozent weniger. Positiv ist auch die bessere Wärmedämmung, die sich allerdings vor allem bei großen Glasflächen auswirkt, da der Fensterrahmen nicht selten die primäre Wärmebrücke darstellt. Ein weiterer Vorteil sind die deutlich geringeren Kosten bei der Verwendung von Acrylglas. Ab einer Dicke von ca. 20 mm besitzt es außerdem eine bessere Lichtdurchlässigkeit als Fensterglas.
Sprechen gravierende Nachteile gegen Acrylglas im Fesnster?
Der mit Abstand größte Nachteil von Acryl- und Plexiglas ist die im Vergleich zu Glas geringere Kratzfestigkeit der Oberfläche. Darüber hinaus ist es im Vergleich zu ähnlichen Kunststoffen weicher, dadurch aber auch elastischer und druckfester. Diese Eigenschaft spielt bei Verglasungen zwar meist eine eher untergeordnete Rolle, sie kann aber in bestimmten Situationen ein konkretes Ausschlusskriterium darstellen. In vielen Fällen ist es jedoch oft möglich, Acrylglas durch bestimmte Beschichtungen bei der Herstellung oder das nachträgliche Aufkleben von Folien kratzfester zu machen.
Welches Acrylglas eignet sich optimal als Fensterscheibe?
Die Materialeigenschaften von Acrylglas sind je nach Herstellung und eventuellen Zusätzen unterschiedlich: Im Allgemeinen gilt gegossenes Acrylglas (GS) als hochwertiger und widerstandsfähiger und wird für Fensterscheiben bevorzugt. Extrudiertes Acrylglas (XT) ist preiswerter und wird zum Beispiel für als Einfachverglasung im Gartenhaus oder zusätzliche Scheibe in der Wärmedämmung eingesetzt. Einige Eigenschaften lassen sich nachträglich durch mechanische oder thermische Verfahren, Lacke und Folien verändern – zum Beispiel Mattieren als Sichtschutz, Verstärkung durch zusätzliche Stützstreben oder ein wirksamer Schutz vor Kratzern oder Graffiti.