Warum erweist sich Acrylglas als weniger kratzfest als Glas?
Gewöhnliches Glas verfestigt sich beim Erstarren zu einer kristallinen Atomstruktur, die unter Belastung nicht nachgibt, bis sie bricht. Acrylglas besteht aus langkettigen Molekülen, die miteinander verbunden und vernetzt sind, was es flexibler und bruchfester macht. Bei starker Belastung gibt das Material punktuell nach, anstatt über eine längere Strecke zu „reißen“ oder zu „splittern“. Dies erklärt die höhere Bruchfestigkeit bei gleichzeitig geringerer Kratzfestigkeit. Sie kann zum Beispiel durch eine zusätzliche Schicht verbessert werden, die die äußeren Moleküle vor entsprechender Belastung schützt.
Was muss ich tun, um Acrylglas möglichst kratzfest zu machen?
Bereits das Herstellungsverfahren beeinflusst die Kratzfestigkeit: Gegossenes Acrylglas (GS) ist dichter und kratzfester als extrudiertes (XT). Plexiglas ist ein Acrylglas des Herstellers Röhm und wird unter anderem mit Beschichtungen für besondere Kratzfestigkeit angeboten. Um Acrylglas nachträglich kratzfest zu machen, bietet sich auch eine Beschichtung der Oberfläche an: Die einfachste Variante ist das Aufkleben einer Folie, die das Acrylglas ähnlich wie das Display eines Handys schützt. Aufwändiger, aber zuverlässiger ist das Aufbringen von Schichten zum Beispiel aus Flüssigkunststoffen oder transparenten Epoxidharzen.
Welche Methode ist optimal, um Acrylglas kratzfest zu machen?
Die Wahl des idealen Verfahrens hängt immer von der konkreten Situation ab. Im günstigsten Fall sollte bereits beim Kauf darauf geachtet werden, dass Acryl- oder Plexiglas mit einem Oberflächenschutz des Herstellers versehen ist. Ist dies nicht der Fall, eignen sich für kleine Flächen bis zu einem Meter Breite oder Länge Folien aus dem Fachhandel, die sich perfekt zuschneiden lassen. Bei größeren Flächen empfiehlt sich ein flüssiger Oberflächenschutz, der ähnlich wie Klarlack oder Kunstharz aufgetragen wird und eine permanente Versiegelung erzeugt.