Bei diesen Produkten handelt es sich um Acrylglas (PMMA)
Die technische Bezeichnung von Acrylglas lautet Polymethylmethacrylat, kurz PMMA. Es handelt sich dabei um ein Thermoplast (auch Plastomere). Das ist die wichtigste Grundvoraussetzung dafür, dass Acrylglas so hervorragend gelasert werden kann. Acrylglas ist aber auch noch als Plexiglas bekannt, wobei Plexiglas eigentlich der Markenname für Acrylglas der Evonik Röhm GmbH ist. Neben „Plexiglas“ gibt es aber noch weitere Markenbezeichnungen für Acrylglas:
- Altuglas
- Acrylite
- Friacryl
- Limacryl
- Piacryl
- Plexiglas
- Perspex
- Vitrofelx
Welches Acrylglas besser zum Lasern geeignet ist
Aus der ehemaligen DDR hat sich die Bezeichnung „O-Glas“ in die Gegenwart retten können. „O-Glas“ steht für „organisches Glas“. Hinter all den oben genannten Markennamen verbirgt sich letztendlich Acrylglas, das folglich entsprechend gelasert werden kann. Allerdings gibt es durchaus feine Unterschiede bei den Eigenschaften von Acrylglas. Insbesondere die Herstellungstechniken beeinflussen die spätere Qualität beim Lasern. Gegossenes Acrylglas lässt sich mit deutlich besseren Schneidergebnissen lasern als gewalztes (extrudiertes) PMMA.
Übliche Technologie zum Lasern
Aber nicht nur die Herstellungstechnik entscheidet über die Qualität des gelaserten Acrylglases, das Sie entweder mit dem Laser schneiden oder gravieren können. Auch die Stärke des Acryls ist ein entscheidender Faktor, der seinerseits von der Leistungsfähigkeit des verwendeten Lasers abhängt. Bei hochwertigen Lasern handelt es sich um sogenannte CO2-Laser, die außerdem wassergekühlt werden. Doch nicht nur in der Stärke des Materials ist das Laserschneiden begrenzt. Auch das Laserergebnis verändert sich mit zunehmender Stärke des Acrylglases.
Materialeigenschaften beim Lasern
Bedingt durch die Hitzeentwicklung sieht die Schnittkante bei einer Materialstärke bis circa 20 mm noch gerade aus. Darüber hinaus wird sie zunehmend nach außen hin konisch. Benötigten Sie also besonders starke Acrylglas-Produkte, die gelasert werden sollen, empfiehlt es sich, ein solches Projekt in mehreren Schritten durchzuführen, also mehrere dünnen PMMA-Platten schneiden. Anschließend werden die gelaserten Acrylglasplatten verklebt. Das Kleben kann so durchgeführt werden, dass nichts davon zu erkennen ist.
Acrylglaskanten nach dem Lasern wieder klar
Ein klarer Vorteil ergibt sich ebenfalls beim Lasern von Acrylglas. Während an anderen Kunststoffen ein Grat entsteht, der flammpoliert werden muss, benötigt Acrylglas zu keiner Zeit eine Nachbearbeitung. Auch muss zu keinem Zeitpunkt das Acrylglas poliert werden. Jedoch dringt die Hitze ein wenig in das Acrylglas ein beim Lasern – je nach verwendetem Laserschneider und bearbeitetem Material sind das bis zu 2 mm.
Spannungsrisse durch Tempern vermeiden
Genau in diesem Bereich können Spannungsrisse entstehen. Zwar werden diese dann auch bei lichtdurchlässigem Acrylglas leicht sichtbar. Extrem auffällig werden die Spannungsrisse jedoch, wenn Sie das Acrylglas lackieren wollen, da nun der Lack reißen kann. Dem können Sie aber ebenfalls vorbeugen, indem Sie das Acrylglas unmittelbar nach dem Schneiden mit einem Laser tempern.