Wasser als Säure oder Base
Der pH-Wert von Wasser kann eine sehr große Bandbreite haben. Allein in der Trinkwasserverordnung sind pH-Werte zwischen 6,5 und 9,5 zulässig.
Die Ursache für den oft unterschiedlichen pH-Wert von Wasser liegt in seiner unterschiedlichen und unterschiedlich starken Mineralisierung begründet.
Wasser vollkommen ohne Mineralien, wie Regenwasser oder destilliertes Wasser hat einen pH-Wert von 5, ist also eine Säure. Es wirkt auch entsprechend aggressiv.
Wasser, in dem sehr viele Mineralien gelöst sind, hat einen weitaus höheren pH-Wert – manche Arten von Heilwasser haben eine so hohe Mineralisierung, dass ein pH-Wert von 9 oft überschritten wird.
Wasser ist aber immer nur eine schwach gepufferte Säure oder Base – das heißt sein pH-Wert kann schnell schwanken, wenn in der Umgebung andere Säuren oder Laugen vorhanden sind.
Das Märchen der Übersäuerung
Übersäuerung ist für viele Heilpraktiker die Wurzel allen Übels. Kopfschmerzen, Gelenksbeschwerden, Rheuma, Müdigkeit, Gereiztheit, Hyperaktivität, ständige Müdigkeit, Überforderung, Stimmungsschwankungen – alles rührt von „Übersäuerung“ her. Die Übersäuerung kommt von Stress und schlechter Ernährung.
Tatsache ist zwar, dass wenn wenig frisches Obst und Gemüse gegessen wird, und ein Mineralstoffmangel besteht, Stoffwechselprodukte mit extremem pH-Wert schlechter gepuffert werden können.
Das kann dazu führen, dass bei Schlafmangel, Stress, hohem Koffein- oder Nikotinkonsum und generell bei hektischer Lebensweise mehr saure Stoffwechselprodukte anfallen können, die der Körper weniger gut entsorgen kann. Das löst man aber nicht durch das Trinken von alkalischem Wasser, sondern nur indem man die Ursachen behebt.
Alkalisches Wasser gelangt in den Magen, trifft dort auf Magensäure (pH-Wert von 1 bis 1,5) und verdünnt diese. Damit führt es zur Bildung von mehr Magensäure, mit bekannten Folgen: Aufstoßen, Sodbrennen, Aufblähung des Bauchs, Verdauungsstillstand, Übelkeit.