Warum ist das Verdünnen von Alkydharzlack überhaupt notwendig?
Alkydharzlacke sind häufig dickflüssig, was eine gleichmäßige Verarbeitung erschwert. Eine Verdünnung kann dies erleichtern und folgende Vorteile bieten:
- Anpassung an die Verarbeitungsmethode: Für das Streichen, Rollen oder Spritzen ist eine jeweils unterschiedliche Konsistenz des Lacks erforderlich. Beim Spritzen muss der Lack deutlich dünnflüssiger sein als beim Streichen oder Rollen.
- Verbesserung der Haftung: Durch Verdünnung kann der Lack besser in das zu behandelnde Material, wie Holz, eindringen und somit eine verbesserte Haftung erzielen.
- Einheitliches Oberflächenbild: Eine gleichmäßigere und glattere Oberfläche wird durch eine leichtere Verteilung des Lacks erreicht, wodurch Unregelmäßigkeiten vermindert werden.
- Anpassung an Umgebungsbedingungen: Bei niedrigeren Temperaturen kann der Lack verdicken und schwerer aufzutragen sein. Eine Verdünnung kann Abhilfe schaffen. Dies gilt auch umgekehrt für hohe Temperaturen, um ein zu schnelles Trocknen zu verhindern.
Beachten Sie immer die Herstellerangaben auf der Farbdose oder im technischen Datenblatt, um die geeignete Menge und Art der Verdünnung zu verwenden.
Möglichkeiten zum Verdünnen von Alkydharzlack
Es gibt verschiedene Verdünnungsmittel für Alkydharzlack, die Sie entsprechend den Herstellerangaben auswählen sollten:
- Terpentin: Dieses klassische Verdünnungsmittel fördert die Verteilbarkeit des Lacks und sorgt für eine gleichmäßige Schicht. Terpentin erzeugt jedoch starke Dämpfe, weshalb gute Belüftung wichtig ist.
- Terpentinersatz: Auch bekannt als Testbenzin, ist es eine geruchsärmere Alternative zu Terpentin und bietet ähnliche Verdünnungseigenschaften. Dennoch ist auch hier auf ausreichende Belüftung zu achten.
- Universalverdünnung: Sie kann für verschiedene Lackarten, einschließlich Alkydharzlack, eingesetzt werden. Vergewissern Sie sich, dass die Universalverdünnung explizit für Alkydharzlacke geeignet ist.
- Spezialverdünnungen: Diese sind speziell für bestimmte Anwendungen, wie beispielsweise das Spritzen, konzipiert und können die Fließeigenschaften des Lacks optimieren.
Fügen Sie die Verdünnung immer schrittweise hinzu, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Überprüfen Sie regelmäßig die Konsistenz, um ein Überverdünnen zu vermeiden.
Die richtige Dosierung – So gehen Sie vor
Die Dosierung der Verdünnung ist entscheidend für ein gleichmäßiges Ergebnis. Gehen Sie dabei schrittweise vor:
1. Vorbereitung: Messen Sie die benötigte Menge an Lack und Verdünner ab. Eine allgemeine Regel ist, etwa einen Teil Verdünner auf drei Teile Lack zu geben.
2. Mischung herstellen:
- Gießen Sie den Alkydharzlack in einen sauberen Behälter.
- Geben Sie den Verdünner langsam hinzu und rühren Sie kontinuierlich, bis eine gleichmäßige Mischung entsteht.
3. Viskositätsprüfung:
- Ziehen Sie den Rührstab aus der Mischung und prüfen Sie, ob der Lack gleichmäßig abläuft.
- Falls nötig, können Sie in kleinen Schritten mehr Verdünner oder Lack hinzugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
4. Anwendung:
- Für Pinsel- oder Rollenanwendungen sollten Sie den Lack um etwa 5-10% verdünnen.
- Bei Verwendung einer Spritzpistole benötigen Sie eine Verdünnung von etwa 15-20%.
5. Wiederholung nach Bedarf: Falls weitere Schichten erforderlich sind, wiederholen Sie die Schritte zur Verdünnung. Lassen Sie dabei jede Schicht kurz trocknen, bevor Sie eine neue auftragen.
Durch sorgfältiges Messen und Mischen können Sie sicherstellen, dass Ihr Alkydharzlack optimal verarbeitet wird und ein makelloses Ergebnis erzielt.