Putzarten und ihre Eigenschaften – So behalten Sie den Überblick
Die Vielfalt an Putzen kann überwältigend sein. Um die richtige Entscheidung zu treffen, ist es hilfreich, Putze nach bestimmten Kriterien zu klassifizieren. Diese Klassifizierung nach DIN-Norm hilft Ihnen, die Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten der unterschiedlichen Putzmörtel besser zu verstehen.
Strukturputze
Diese Putze bieten nicht nur Schutz, sondern auch dekorative Möglichkeiten:
- Kratzputz: Nach dem Auftragen wird dieser Putz mit einem speziellen Werkzeug eingeritzt, um eine reliefartige Struktur zu erzeugen.
- Reibeputz: Durch kreisende Bewegungen mit dem Reibebrett entstehen feine oder grobe Strukturen.
- Scheibenputz: Eine kratzputzähnliche Oberfläche entsteht durch das Abreiben mit einer Schwammscheibe.
- Rauputz: Unterschiedliche Strukturen und Körnungen sind abhängig vom verwendeten Werkzeug möglich.
- Dekorputz: Durch verschiedene Techniken und Werkzeuge individuell gestaltbar, ideal für kreative Oberflächen.
Glattputze
Für ein modernes, cleanes Erscheinungsbild:
- Feinputz: Eignet sich für besonders feine, glatte Oberflächen.
- Glattputz: Mit einer Glättkelle oder einem Glätteisen aufgetragen, bietet er eine nahezu spiegelglatte Oberfläche.
- Filzputz: Wird mit einem Filzbrett bearbeitet, um eine uniforme Oberfläche zu erreichen.
Funktionsputze
Diese Putze sind für spezielle Anforderungen ausgelegt:
- Sanierputz: Entwickelt für die Sanierung von feuchtem und salzbelastetem Mauerwerk.
- Silikatputz: Sehr widerstandsfähig und wasserabweisend, ideal für feuchte Räume.
- Dämmputz/Wärmedämmputz: Enthält spezielle Zuschlagstoffe für bessere Wärmedämmung, ideal für Außenwände.
- Sockelputz: Besonders widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen und Feuchtigkeit, ideal für den unteren Bereich von Fassaden.
Einsatzgebiete von Ober- und Unterputzen
Die Unterscheidung zwischen Unterputz und Oberputz ist essenziell für einen langlebigen Putzaufbau:
- Unterputz (Grundputz): Hauptsächlich zum Ausgleichen von Unebenheiten im Mauerwerk verwendet, bildet die Basis für den Oberputz.
- Oberputz: Auf den Unterputz aufgetragen, bietet er die finale Oberflächenstruktur und Optik. Er ist feiner und trägt zur Ästhetik der Fassade oder Innenwand bei.
Putztechniken für verschiedene Oberflächenstrukturen
Verschiedene Techniken ermöglichen es, Putz auf individuelle Weise aufzutragen und zu gestalten:
- Rollputz: Mit der Rolle aufgetragen und leicht zu verarbeiten, ideal für Heimwerker.
- Streichputz: Mit Pinsel oder Bürste aufgetragen, bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten.
- Spritzputz: Mit einer Putzmaschine aufgetragen, ermöglicht die schnelle Verarbeitung großer Flächen, erfordert jedoch spezielle Ausrüstung und Fachkenntnisse.
Verarbeitungshinweise
Die richtige Verarbeitung und Beachtung der Herstellerangaben sind entscheidend für ein optimales Ergebnis:
- Schichtdicke: Achten Sie auf die vorgegebene Schichtdicke für Unter- und Oberputze. Zu dünne oder zu dicke Schichten können zu Rissen und Abplatzungen führen.
- Trocknungszeit: Lassen Sie den Putz ausreichend trocknen, bevor weitere Schichten oder Bearbeitungen erfolgen.
Die Wahl des richtigen Putzes hängt von vielen Faktoren ab, wie den baulichen Gegebenheiten, der gewünschten Oberflächenstruktur und den spezifischen Anforderungen des Gebäudes. Mit diesen Informationen sind Sie gut gerüstet, die passende Putzart für Ihr Projekt zu wählen.