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Fliesen

Alte Fliesen: Entfernen oder Überfliesen? So entscheiden Sie richtig!

Von Valentin Weber | 18. November 2024
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Das Entfernen alter Fliesen ist aufwendig, doch Überfliesen birgt Herausforderungen. Dieser Artikel beleuchtet beide Verfahren und unterstützt Sie bei der Entscheidungsfindung für Ihre Renovierung.

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Niemand entfernt gern Fliesen, oft ist es aber die bessere Option

Die beste Vorgehensweise: Entfernen oder Überfliesen?

Entscheiden Sie sich zwischen dem Entfernen oder Überfliesen alter Fliesen, indem Sie verschiedene Faktoren sorgfältig abwägen:

  • Raumspezifische Anforderungen: In Räumen mit Fußbodenheizung sollten Sie die alten Fliesen entfernen, um die Effizienz der Heizung nicht zu beeinträchtigen. Auch die Bodenhöhe spielt eine wichtige Rolle, da eine zusätzliche Fliesenschicht zu Anpassungen an Türen und Schwellern führen kann.
  • Untergrundbeschaffenheit: Der Untergrund muss eben und tragfähig sein. Unebenheiten oder lose Fliesen können die Stabilität der neuen Fliesenschicht beeinträchtigen und langfristige Schäden verursachen.
  • Haftung und Materialwahl: Für das Überfliesen müssen die alten Fliesen gründlich gereinigt und mit einer Haftbrücke versehen werden. Verwenden Sie geeignete Kleber, die eine ausreichende Haftung gewährleisten, besonders in Feuchträumen.
  • Einsparungen an Kosten und Zeit: Das Überfliesen spart erheblich Zeit und Kosten, da Abriss- und Entsorgungskosten entfallen. Dadurch ist diese Methode umweltfreundlicher und führt zu weniger Schmutz und Lärm während der Renovierung.
  • Ästhetische und funktionale Ergebnisse: Überfliesen kann bei nicht perfekt vorbereiteten Untergründen zu ästhetischen und funktionalen Problemen führen, wie instabilen Fliesen oder unschönen Fugenübergängen.

Wenn Sie diese Punkte berücksichtigen, können Sie eine informierte Entscheidung treffen und Ihre Renovierungsziele sowie spezifischen Raumanforderungen optimal erfüllen.

Alte Fliesen entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Entfernen alter Fliesen kann mühsam sein, bietet jedoch den Vorteil eines sauberen und ebenen Untergrunds für Ihre neuen Fliesen. Hier ist eine präzise Schritt-für-Schritt-Anleitung:

So entfernen Sie alte Fliesen

1. Arbeitsbereich vorbereiten:

Schützen Sie angrenzende Bereiche mit Abdeckfolie und Malerkrepp. Räumen Sie den Raum vollständig aus und decken Sie Türrahmen sowie elektrische Schalter ab. Tragen Sie Sicherheitskleidung, darunter Handschuhe, Schutzbrille und eine Staubmaske.

2. Startpunkt finden:

Beginnen Sie an einer lockeren oder beschädigten Fliesenecke. Falls keine lockeren Fliesen vorhanden sind, nutzen Sie Hammer und Fliesenmeißel, um eine Fliese zu entfernen.

3. Fliesen abtragen:

Für größere Flächen verwenden Sie am besten einen Bohrhammer mit Meißelvorsatz. Setzen Sie diesen im 45-Grad-Winkel an, um Beschädigungen des Untergrunds vorzubeugen. In Randbereichen oder bei kleinen Flächen können Sie Hammer und Meißel nutzen. Arbeiten Sie vorsichtig, um das Risiko von Splittern zu minimieren.

4. Klebereste entfernen:

Entfernen Sie sämtliche Klebereste mit einem Spachtel oder Elektroschaber. Falls besonders hartnäckige Rückstände vorhanden sind, könnte ein Tellerschleifer notwendig sein.

5. Untergrund säubern:

Nach dem Entfernen der Fliesen und Klebereste sollten Sie den Untergrund gründlich staubsaugen, um Staub und kleinste Rückstände zu beseitigen. Dies ist wichtig, um eine optimale Haftung für die neue Grundierung und Fliesen zu gewährleisten.

6. Untergrund ausbessern:

Prüfen Sie den Untergrund auf Unebenheiten oder Risse und bessern Sie diese gegebenenfalls mit geeigneter Spachtelmasse aus. So schaffen Sie einen ebenen, tragfähigen Untergrund für die Verlegung der neuen Fliesen.

Diese strukturierte Vorgehensweise stellt sicher, dass der Untergrund für die Neuverlegung optimal vorbereitet ist und zukünftige Probleme vermieden werden.

Fliesen überfliesen: So geht’s

Das Überfliesen ist eine praktische Methode, um Zeit und Aufwand zu sparen, insbesondere wenn die alten Fliesen noch stabil und gut haften. Beachten Sie jedoch wichtige Schritte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Vorbereitung und Durchführung

  1. Untergrund prüfen: Stellen Sie sicher, dass die ursprünglichen Fliesen fest sitzen und keine Hohlräume darunter vorhanden sind. Klopfen Sie auf die Fliesen; sollten Sie ein hohles Geräusch wahrnehmen, müssen diese Stellen ausgebessert werden.
  2. Reinigen und Entfetten: Entfernen Sie Staub, Schmutz und Fett gründlich. Ein spezieller Fliesenreiniger kann dabei hilfreich sein, gefolgt von einer Reinigung mit klarem Wasser.
  3. Haftbrücke auftragen: Streichen Sie eine geeignete Haftbrücke auf die alten Fliesen. Sie verbessert die Haftung des neuen Fliesenklebers auf der glatten Oberfläche und ist für eine langanhaltende Verbindung unerlässlich.
  4. Fliesenkleber wählen: Verwenden Sie entweder einen hochflexiblen oder zementbasierten Fliesenkleber, abhängig vom Einsatzort. Der richtige Kleber sorgt für die notwendige Stabilität und Flexibilität.
  5. Verlegung der neuen Fliesen: Tragen Sie den Fliesenkleber auf die vorbereitete Fläche auf und nutzen Sie einen Zahnkamm, um den Kleber gleichmäßig zu verteilen. Legen Sie die neuen Fliesen sanft in den Kleber und richten Sie sie sorgfältig aus.
  6. Abschluss und Trocknung: Nach der Verlegung sollten die Fliesen mindestens 24 Stunden trocknen. Vermeiden Sie in dieser Zeit das Betreten der Fläche, um ein Verrutschen oder Brechen zu verhindern.

Vorteile des Überfliesens

  • Zeitersparnis: Keine aufwendigen Abrissarbeiten erforderlich.
  • Weniger Schmutz: Vermeidung von Bauschutt und Staub.
  • Kostenersparnis: Wegfall von Entsorgungs- und Vorbereitungskosten für den Untergrund.

Das Überfliesen kann eine schnelle und kosteneffiziente Lösung für eine Renovierung sein, sofern die grundlegenden Arbeitsschritte und Materialien sorgfältig gewählt und angewendet werden.

Artikelbild: makasana photo/Shutterstock