Horizontalsperre: Schutzschild gegen aufsteigende Feuchtigkeit
Eine nachträglich eingebaute Horizontalsperre ist eine zuverlässige Methode, um aufsteigende Feuchtigkeit in alten Häusern zu verhindern. Diese Sperrschicht unterbricht die Kapillarwirkung, die das Wasser aus dem Erdreich in die Gebäudewände aufsteigen lässt.
Es gibt verschiedene Verfahren für die Installation einer Horizontalsperre:
1. Mechanisches Verfahren
Beim Mauersägeverfahren wird das Mauerwerk abschnittsweise aufgetrennt, um eine wasserdichte Folie oder Metallplatten einzusetzen. Diese physische Barriere erfordert Präzision und sollte von Fachkräften durchgeführt werden.
2. Chemisches Injektionsverfahren
Hierbei werden spezielle Injektionsmittel in das Mauerwerk eingebracht, die in den Kapillaren aushärten und eine wasserundurchlässige Schicht bilden. Diese Methode ist weniger invasiv und oft kostengünstiger.
3. Elektroosmose
Bei der aktiven Elektroosmose wird das Mauerwerk mit elektrischen Feldern behandelt, die Wassermoleküle abstoßen und die Feuchtigkeit aus der Wand ziehen. Diese Methode ist besonders schonend für die Bausubstanz und kann eine langfristige Lösung bieten.
Es ist ratsam, vor der Auswahl einer Methode eine professionelle Beratung einzuholen, um die für Ihre Situation beste Lösung zu finden.
Weitere Maßnahmen: So unterstützen Sie die Trockenlegung
Zusätzlich zur Installation einer Horizontalsperre können verschiedene Maßnahmen die Trocknung des Mauerwerks verbessern und Feuchtigkeit im Haus reduzieren:
- Freiraum zur Wand schaffen: Stellen Sie sicher, dass Möbel und gelagerte Gegenstände mindestens 20 cm von den Wänden entfernt stehen, um die Luftzirkulation zu fördern.
- Kondensation vermeiden: Lüften Sie in den Sommermonaten vorzugsweise in den kühleren Morgen- und Abendstunden, um Kondenswasserbildung zu vermeiden. Im Winter können Sie ausgiebig lüften.
- Regelmäßige Wartung von Dach und Regenrinnen: Überprüfen Sie Dachentwässerungssysteme und reparieren Sie defekte Dachziegel oder Regenrinnen.
- Einsatz von Bautrocknern und Luftentfeuchtern: Bei hoher Feuchtigkeit kann der Einsatz von Bautrocknern oder Luftentfeuchtern hilfreich sein. Langfristig kann ein Luftentfeuchter das Raumklima regulieren.
- Drainagesysteme installieren: Richten Sie Drainagesysteme ein, um abfließendes Wasser vom Haus wegzuführen und das Erdreich durchlässig zu gestalten.
Diese Maßnahmen können die Effizienz der Horizontalsperre erhöhen und unterstützen die langfristige Trocknung des Hauses.
Fachkraft hinzuziehen: Die richtige Entscheidung
Bevor Sie eigenständig Sanierungsmaßnahmen ergreifen, sollten Sie eine Fachkraft hinzuziehen. Ein Bausachverständiger kann die Ursache der Feuchtigkeit genau ermitteln und Ihnen die passende Sanierungsmethode empfehlen.
Eine erfahrene Fachkraft bietet folgende Vorteile:
- Exakte Schadensanalyse: Fundierte Bestimmung der Feuchtigkeitsursache.
- Fachwissen bei der Sanierung: Fundierte Kenntnisse bei der Auswahl und Umsetzung geeigneter Sanierungsmethoden.
- Regionale Erreichbarkeit: Schnelle Verfügbarkeit lokaler Fachbetriebe und Kenntnis der regionalen Gegebenheiten.
- Dauerhafte Lösungen: Sicherstellung einer nachhaltigen und effektiven Sanierung.
Investieren Sie in professionelle Beratung, um den Wert und die Nutzbarkeit Ihres Hauses langfristig zu erhalten. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Heim trocken bleibt und die Bausubstanz dauerhaft geschützt ist.