Die richtige Vorbereitung ist entscheidend
Bevor Sie mit dem Streichen von Aluminium beginnen, sollten Sie sich bewusst machen, wie wichtig eine gründliche Vorbereitung ist. Nur ein gut vorbereiteter Untergrund gewährleistet eine dauerhafte Haftung des Lacks und ein ansprechendes Endergebnis.
- Oberflächenbewertung und Entfettung: Bewerten Sie zunächst den Zustand der zu streichenden Aluminiumfläche. Ist die Oberfläche fettig oder zeigt Fingerabdrücke, verwenden Sie einen geeigneten Entfetter wie Spiritus. Reinigen Sie gründlich und lassen Sie die Fläche gut trocknen.
- Oxidschicht entfernen: Aluminium bildet eine natürliche Oxidschicht, die die Haftung des Lacks beeinträchtigen kann. Diese Schicht muss entfernt werden, bevor Sie mit dem Streichen beginnen. Für unbehandeltes Aluminium reicht es meist, wenn Sie die Oxidschicht mit Schleifpapier entfernen. Arbeiten Sie sich von einer groben Körnung (z.B. 180) zu einer feinen Körnung (bis zu 1000) vor, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
- Gründliche Reinigung und Staubentfernung: Nach dem Schleifen sollten Sie den entstandenen Schleifstaub vollständig beseitigen. Verwenden Sie dafür idealerweise Druckluft oder ein feuchtes Tuch, um auch die kleinsten Partikel zu entfernen. Dies verhindert, dass der Staub die Lackoberfläche rau macht oder die Haftung beeinträchtigt.
- Grundierung auftragen: Vor allem bei stark beanspruchten Oberflächen oder im Außenbereich ist eine Grundierung unerlässlich. Eine Grundierung sorgt dafür, dass der Lack optimal am Aluminium haftet. Wählen Sie eine Grundierung, die für Aluminium geeignet ist und sich gut mit dem gewählten Lack verträgt.
Mit diesen sorgfältigen Vorbereitungsschritten schaffen Sie die besten Voraussetzungen dafür, dass der Lack auf dem Aluminium optimal haftet und lange hält.
Die Qual der Wahl: Der richtige Lack für Ihr Projekt
Die Wahl des passenden Lacks ist entscheidend für das Gelingen Ihres Streichprojekts auf Aluminium. Verschiedene Bedingungen und Anforderungen erfordern unterschiedliche Lacktypen. Hier gibt es eine breite Auswahl, doch welche ist die richtige für Ihr Vorhaben?
Lacktypen
Einschichtlack: Einschichtlacke sind besonders benutzerfreundlich, da sie keine separate Grundierung benötigen. Diese Lacke sind ideal für weniger beanspruchte Flächen im Innenbereich. Doch bedenken Sie, dass sie weniger widerstandsfähig gegenüber mechanischen Belastungen und Wettereinflüssen sind.
2K-Lack: Für den Außenbereich oder stark beanspruchte Flächen ist ein Zwei-Komponenten-Lack die bessere Wahl. Er besteht aus einem Basislack und einem Härter, die vor der Anwendung gemischt werden. Diese Lacke härten chemisch aus und bieten einen robusten Schutz gegen diverse Belastungen. Sie sind ideal für Projekte, bei denen Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit gefragt sind.
Lösungsmittelbasierte vs. wasserbasierte Lacke
Lösungsmittelbasierte Lacke: Diese Lacke sind beständig und bieten hervorragenden Schutz bei hoher Beanspruchung. Sie enthalten Lösungsmittel, die nach dem Trocknen verdunsten. Sie sind jedoch oft weniger umweltfreundlich und können beim Einsatz stärkeren Geruch entwickeln.
Wasserbasierte Lacke: Umweltfreundlicher und geruchsärmer, sind jedoch möglicherweise nicht so robust wie lösungsmittelhaltige Varianten. Sie eignen sich gut für Innenbereiche und weniger beanspruchte Außenelemente.
Farbauswahl
Unterschätzen Sie nicht die Bedeutung der richtigen Farbwahl. Besonders wetterfeste oder UV-beständige Farben sorgen für ein dauerhaft ansprechendes Erscheinungsbild, insbesondere im Außenbereich. Acryl- oder Polyurethanfarben sind hier oft die erste Wahl.
Anwendungsmethode
Die Wahl der Anwendungsmethode kann ebenfalls einen erheblichen Unterschied machen. Sie können zwischen Pinsel, Rolle und Sprühdose wählen.
- Pinsel und Rolle: für präzises Arbeiten und kleine bis mittelgroße Flächen.
- Sprühdose: ideal für komplexe oder schwer zugängliche Bereiche, wie etwa Speichen oder filigrane Aluminiumkonstruktionen.
Versiegelung
Ein UV-beständiges Versiegelungsmittel nach dem Lackieren kann helfen, den Lack vor Verblassen und Witterungseinflüssen zu schützen, insbesondere bei Außenprojekten.
Durch sorgfältige Überlegung und Auswahl des richtigen Lacks und der geeigneten Hilfsmittel sichern Sie sich ein optimales und langlebiges Lackierergebnis auf Ihrer Aluminiumfläche.
Aluminium lackieren – So geht’s
Nachdem die Vorbereitungsarbeiten erledigt und der geeignete Lack ausgewählt wurden, können Sie mit dem Lackierprozess beginnen. Achten Sie darauf, sorgfältig und methodisch vorzugehen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
- Lack gut umrühren: Rühren Sie den Lack gründlich um, bevor Sie ihn anwenden. Dies stellt sicher, dass sich alle Pigmente sowie Bindemittel gleichmäßig verteilen und Sie ein einheitliches Farbergebnis erhalten.
- Erste Lackschicht auftragen: Tragen Sie den Lack in dünnen, gleichmäßigen Schichten auf. Verwenden Sie dafür eine Lackrolle, einen Pinsel oder eine Farbsprühpistole, je nachdem welche Methode für Ihre Arbeit am besten geeignet ist. Achten Sie darauf, dass der Lack nicht zu dick aufgetragen wird, um Tropfen und ungleichmäßige Stellen zu vermeiden.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die erste Schicht gut trocknen. Beachten Sie dabei die vom Lackhersteller angegebenen Trocknungszeiten. Diese können je nach Produkt und Umgebungsbedingungen variieren. Eine ausreichende Trockenzeit ist wichtig, um das spätere Auftragen weiterer Schichten nicht zu beeinträchtigen.
- Weitere Schichten auftragen: Nachdem die erste Schicht vollständig getrocknet ist, können Sie bei Bedarf weitere Schichten auftragen. Dies erhöht die Deckkraft und Haltbarkeit des Lacks. Gehen Sie dabei genauso vor wie bei der ersten Schicht: tragen Sie den Lack dünn und gleichmäßig auf und lassen Sie ihn vollständig trocknen, bevor Sie die nächste Schicht auftragen.
- Abschluss und Versiegelung: Je nach verwendetem Lacksystem kann eine abschließende Klarlackschicht notwendig sein, um den Farblack zu versiegeln und zusätzlichen Schutz gegen mechanische Beanspruchung und Witterungseinflüsse zu bieten. Tragen Sie die Klarlackschicht ähnlich wie die Farbschichten auf und lassen Sie sie ebenfalls gut trocknen.
Praktische Tipps
- Arbeitsschutz: Tragen Sie immer eine Atemschutzmaske und sorgen Sie für gute Belüftung, insbesondere bei der Arbeit in geschlossenen Räumen.
- Werkzeugpflege: Reinigen Sie Pinsel und Rollen sofort nach Gebrauch, um ein Antrocknen des Lacks zu verhindern.
- Lackierumgebung: Vermeiden Sie das Lackieren bei extremer Hitze, Kälte oder hoher Luftfeuchtigkeit, da dies die Haftung und Trocknung des Lacks beeinträchtigen kann.
Mit diesen sorgfältigen Schritten und Hinweisen wird Ihr Aluminiumprojekt zu einem Erfolg und glänzt in neuer Frische und Farbe.
Eloxiertes Aluminium streichen
Das Streichen von eloxiertem Aluminium stellt spezielle Herausforderungen dar, da die vorhandene Oxidschicht besonders hart und widerstandsfähig ist. Eine erfolgreiche Lackierung setzt eine gründliche Vorbehandlung voraus.
Vorbereitung des Untergrunds
Zunächst muss die extrem robuste Oxidschicht, die beim Eloxieren entsteht, entfernt werden. Dies gelingt nicht mit normalem Schleifpapier. Am effektivsten ist hierbei das Sandstrahlen oder Glasperlstrahlen. Diese Methoden schaffen eine raue Oberfläche, die eine gute Haftung des nachfolgenden Haftgrunds ermöglicht.
Reinigung und Grundierung
Nach dem Strahlverfahren sollten Sie die Aluminiumfläche gründlich reinigen. Verwenden Sie dazu einen Entfetter oder ein mildes Reinigungsmittel, um Schmutz und Fett komplett zu entfernen. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche vollständig trocken ist, bevor Sie die nächste Schicht auftragen.
Als nächstes ist eine spezielle Grundierung für eloxiertes Aluminium erforderlich. Diese sorgt dafür, dass die folgende Lackschicht optimal haftet und nicht abblättert. Tragen Sie die Grundierung gemäß den Herstellerangaben gleichmäßig auf und lassen Sie sie gut trocknen.
Lackierung
Nachdem die Grundierung getrocknet ist, können Sie den eigentlichen Lack auftragen. Nutzen Sie dafür eine geeignete Methode wie Pinsel, Rolle oder Sprühdose, je nach Umfang und Komplexität der zu lackierenden Fläche. Achten Sie darauf, den Lack in dünnen, gleichmäßigen Schichten aufzutragen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Versiegelung und Abschluss
Für zusätzlichen Schutz und Haltbarkeit können Sie abschließend eine Klarlackschicht auftragen. Ein UV-beständiger Klarlack schützt die farbige Lackschicht vor Witterungseinflüssen und mechanischer Beanspruchung.
Praktische Hinweise
- Fachkraft: Aufgrund der notwendigen professionellen Vorbehandlung wie Sand- oder Glasperlstrahlen ziehen Sie eine Fachkraft in Betracht, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
- Schutzmaßnahmen: Tragen Sie immer eine Atemschutzmaske und sorgen Sie für gute Belüftung während des gesamten Lackiervorgangs.
Durch diese sorgfältige Vorbereitung und Ausführung können Sie auch eloxiertes Aluminium erfolgreich streichen und ihm eine neue, attraktive Optik verleihen.