Techniken zum Vergolden
Vergoldet werden kann nach unterschiedlichen Verfahren. Die nachfolgenden Vergoldungstechniken stellen die wichtigsten dar:
- Feuervergolden
- Zementation
- galvanische Vergoldung
Die Feuervergoldung
Das Vergolden ist eine Technik, die bereits die alten Ägypter kannten. Sie trugen auf das zu vergoldende Metallwerkstück eine Schicht aus Blei- und Goldstaub auf. Dann wurde das Werkstück so lange erhitzt, bis das Blei verdampfte.
Zurück blieb eine homogene, dicke Goldschicht. Die Römer verfeinerten diese Technik weiter und verwendeten anstelle Blei Quecksilber. Zwar ist diese Technik in höchstem Maße gesundheitsschädlich, doch können so wirklich dicke und farblich intensive Goldschichten erzielt werden.
Die Zementation kann selbst durchgeführt werden
Es ist eine Vergoldungstechnik, die Sie preiswert auch selbst zu Hause anwenden können. In einer ionischen Lösung verdrängen unedle Metallionen Edelmetallionen. Dadurch setzen sich die Edelmetallionen auf dem in der Lösung befindlichen Werkstück ab. Forschungen haben ergeben, dass diese Technik schon vor vielen tausend Jahren in Südamerika auf dem Gebiet des heutigen Peru angewandt wurde.
Nachteil der Zementation
Der Nachteil dieser Vergoldung ist der Umstand, dass das Aluminium hierbei nur beschichtet wird, aber keine Verbindung mit dem Gold eingeht. Zudem ist die Goldschicht extrem dünn und daher auch farblich schwach und in ihrer Gleichmäßigkeit nicht hundertprozentig zufriedenstellend. Mechanische Einwirkungen führen zu einem schnellen Verschleiß.
Verbessern der Eigenschaften der Goldschicht
Die Goldschicht könnte etwas besser anhaften, wenn das Werkstück auf mindestens 700 Grad erhitzt würde. Jedoch liegt der Schmelzpunkt je nach vorliegender Aluminiumlegierung zwischen 580 und 680 Grad, kann also für die meisten Alulegierungen nicht angewandt werden. Daher ist diese Technik nur dann empfehlenswert auf Aluminium, wenn das Bauteil keiner mechanischen Einwirkung ausgesetzt ist.
Die galvanische Vergoldung von Aluminium
Dieses Verfahren ist die heute am meisten angewandte Technik zum Vergolden von Metallen und selbst Kunststoffen. Die Grundlage stellt das Galvanisieren dar. Dabei wird die jeweilige Lösung mit 5 bis 10 Volt unter Strom gesetzt und das zu vergoldende Werkstück mittels Tauchbad unterschiedlicher Länge vergoldet.
Der komplette Prozess, Aluminium galvanisch zu vergolden
Diese Technik des Vergoldens entspricht auch dem Verkupfern, Vernickeln, Vermessingen oder Verchromen von Aluminium. Wie beim Verchromen müssen auch beim galvanischen Vergolden mehrere Arbeitsschritte, die unter anderem auch das Verkupfern beinhalten, durchgeführt werden:
- Beizen, Entlacken, Entfetten vom Aluminium (auch die Oxidschicht)
- Verkupfern des Aluminiums
- Polieren des Aluminiums
- eventuell mehrfaches Wiederholen der beiden vorangegangen Arbeitsschritte
- eventuell ein Vernickeln
- dann wieder das Polieren
- abschließend das Vergolden
Das Polieren des Aluminiums ist ein wichtiger Arbeitsschritt, der immer wieder wiederholt werden muss, denn die Oberfläche des Werkstücks muss absolut glatt und sauber sein. Schon die geringsten Kratzer während später massiv zu sehen.
Aufgabe des zum Teil mehrfachen Verkupferns
In gewissem Umfang können solche Fehler und Beschädigungen beseitigt werden, indem das Verkupfern und anschließende Polieren des Aluminiums immer wieder aufs Neue durchgeführt werden. Damit steigt jedoch auch der Zeit- und Arbeitsaufwand (durch das Verkupfern und Polieren).
Vor- und Nachteile, Alu galvanisch zu vergolden
Das galvanische Vergolden besitzt jedoch den Vorteil, dass es auch bei mechanischer Belastung sehr gut anhaften bleibt. Jedoch kann sich durch eine chemische Reaktion (Schwefel durch die Metallporen) eine Schwarzfärbung einstellen, weshalb nach dem Galvanisieren eventuell eine Versiegelung empfehlenswert ist, wenn die optische Wirkung über einen langen Zeitraum im Vordergrund stehen soll. Auch das Hartvergolden wird durch die galvanische Vergoldung des Aluminiums bewerkstelligt.