Konstruktionsbedingte Einschränkung
Die Hersteller von Heizkörpern aus Aluminium geben sich viel Mühe, auf die höhere Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu Eisen und Stahl hinzuweisen. Das ist physikalisch zutreffend, rückt aber durch die nutzungsbedingten Konstruktionserfordernisse in den Hintergrund.
Die Bauweise von Aluheizkörpern gleicht einem Rippenaufbau mit außen aufgebrachten Lamellen. Beim Stahlmodell befinden sich die Lamellen innen. Dadurch kehrt sich der vermeintliche Vorteil des Aluminiumheizkörpers in einen Nachteil bezüglich der Wärmeabgabe um.
Spannungen durch Ausdehnung
Der auffälligste und entscheidendste Nachteil eines Aluminiumheizkörpers entsteht aus seinem Verhalten bei Erwärmung. Aluminium dehnt sich stärker als Stahl aus und erzeugt auf diese Weise Spannungen, die auf Befestigungen und die Rippenverbindungen wirken. Die häufige Folge sind knackende Geräusche bei der Abkühlung, die nur durch aufwendige elastische Aufhängungen und qualitativ hochwertig verarbeitete Produkte vermieden werden können.
Die abwechselnde Ausdehnung und das folgende Zusammenziehen haben den zusätzlichen Effekt, ständig Belastungsspannungen auf die Heizkörperkonstruktion auszuüben. Bei allen Vorteilen von Aluminium ist das Verbinden von Bauteilen schwierig.
Je nach Hersteller und Bautyp wird Aluminium gelötet oder geschweißt. An den Verbindungsnähten bestehen immer potenzielle Bruch- und Rissrisiken durch die wechselnden Spannungsverhältnisse. Nur sehr hochwertige Konstruktionen aus dem obersten Preisbereich garantieren langjährige Dichtigkeit.
Chemische Reaktionsfähigkeit
Zu den Nachteilen eines Heizkörpers aus Aluminium gehört die Reaktionsbereitschaft des Metalls auf viele flüssige Heizmittel, mit denen Heizkörper betrieben werden. Um ein inneres Zersetzen der Heizkörper zu vermeiden, müssen entsprechende chemische Hilfsstoffe in den Heizkreislauf gegeben werden.
Die Katalysatoren sind meist toxisch und zähflüssiger als die anderen Heizmittel und belasten sowohl Pufferspeichereinheiten als auch Rohre, Durchflüsse und Ventile stärker. Aluminiumheizkörper ohne diese Schutzmaßnahme erreichen selten eine Lebensdauer von mehr als fünf Jahren.