Warum rostet Aluminium anders als Eisen?
Aluminium und Eisen reagieren beide mit Sauerstoff, allerdings verläuft die Korrosion deutlich unterschiedlich. Während Eisen eine poröse Oxidschicht entwickelt, die abblättert und fortschreitenden Rost begünstigt, bildet Aluminium eine stabile, schützende Oxidschicht. Dieses Aluminiumoxid versiegelt das darunterliegende Metall und verhindert weitere Korrosion.
Aluminiumoxid ist besonders widerstandsfähig gegen mechanische und chemische Einflüsse, da es bei über 2000 °C schmilzt, während reines Aluminium bei etwa 660 °C schmilzt. Diese Schicht ist nur etwa 2,5 bis 4 Nanometer dick und bleibt im pH-Bereich zwischen 4,5 und 8,5 stabil, was effektiven Schutz bieten kann.
Jedoch kann Aluminium unter bestimmten Bedingungen trotzdem korrodieren. Beispielsweise kann Kontaktkorrosion auftreten, wenn Aluminium mit edleren Metallen wie Kupfer oder Eisen in Anwesenheit von Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Hier entsteht eine geringe elektrische Spannung, die das Aluminium angreift. Ebenso können extrem saure oder basische Medien die Oxidschicht beschädigen und das Metall anfällig machen.
Der wesentliche Unterschied zwischen der Korrosion von Aluminium und Eisen liegt also in der Stabilität der jeweiligen Oxidschichten: Eisenoxid fördert die Zerstörung, während Aluminiumoxid das Metall schützt.
Korrosionsrisiken bei Aluminium – Worauf Sie achten sollten
Obwohl Aluminium durch seine natürliche Oxidschicht gut geschützt ist, gibt es Szenarien, die das Korrosionsrisiko erhöhen:
- Galvanische Korrosion: Wenn Aluminium mit anderen Metallen wie Kupfer oder Messing in Kontakt kommt und gleichzeitig Feuchtigkeit vorhanden ist, kann galvanische Korrosion auftreten. Die unterschiedlichen elektrochemischen Potenziale der Metalle bilden ein galvanisches Element, das das Aluminium angreift.
- Umweltfaktoren: Hohe Luftfeuchtigkeit oder salzhaltige Umgebungen, wie an Küsten, können die Oxidschicht von Aluminium schädigen. Auch stark wechselnde klimatische Bedingungen können die Schutzschicht beeinträchtigen.
- Chemische Einflüsse: Aggressive Chemikalien, insbesondere solche mit extremen pH-Werten, können die Oxidschicht schädigen. Reinigungsmittel mit hohem Säure- oder Laugengehalt sollten vermieden werden.
- Mechanische Belastungen: Kratzer oder Stöße, die die Oxidschicht verletzen, bieten einen Zugang für korrosive Medien. Achten Sie darauf, mechanische Schäden zu vermeiden.
- Legierungsanteile: Aluminiumlegierungen, die Kupfer oder andere Metalle enthalten, sind korrosionsanfälliger als reines Aluminium. Zusätzliche Oberflächenbehandlungen, wie Eloxieren, können notwendig sein, um die Korrosionsbeständigkeit zu erhöhen.
Das richtige Verständnis der Risiken und geeignete Vorsichtsmaßnahmen helfen, die Lebensdauer und Schönheit von Aluminiumprodukten zu bewahren.
So schützen Sie Aluminium effektiv vor Korrosion
Um die Lebensdauer und Ästhetik von Aluminiumprodukten zu verlängern, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Schutz durch passivierende Schichten: Das Eloxal-Verfahren verstärkt die natürliche Oxidschicht von Aluminium und bietet robusten Schutz gegen Witterungseinflüsse und mechanische Belastungen. Dies kann zudem farbliche Akzente setzen.
- Geeignete Materialien bei Kontakt: Vermeiden Sie den direkten Kontakt von Aluminium mit edleren Metallen wie Kupfer oder Eisen. Nutzen Sie Isolationsmaterialien wie Gummi oder Kunststoff-Zwischenschichten, besonders in feuchten Umgebungen.
- Chemische Beständigkeit erhöhen: Aluminiumbeschichtungen durch Lackieren oder Pulverbeschichten bieten eine zusätzliche Schutzbarriere gegen korrosive Elemente und sind besonders effektiv in maritimen oder industriellen Umgebungen.
- Materialwahl und Legierung: Entscheiden Sie sich für korrosionsbeständige Aluminiumlegierungen. Zum Beispiel kann das Zulegieren von Magnesium die Widerstandsfähigkeit gegen Meerwasser erhöhen.
- Konstruktive Maßnahmen: Vermeiden Sie schwer zugängliche Ecken und Kanten, in denen sich Feuchtigkeit sammeln könnte. Gute Belüftung und Abflussmöglichkeiten für Wasser können ebenfalls Korrosion verhindern.
- Regelmäßige Inspektionen: Untersuchen Sie Aluminiumprodukte regelmäßig auf Beschädigungen an den Schutzschichten. Reparieren und erneuern Sie diese sofort, um die schützende Wirkung zu erhalten.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen nutzen Sie die Korrosionsbeständigkeit von Aluminium optimal und sorgen für eine lange Lebensdauer Ihrer Aluminiumgegenstände.
Aluminium richtig pflegen – So bleibt es lange schön
Aluminium ist ein vielseitiges Material, das bei richtiger Pflege über viele Jahre hinweg seinen Glanz und seine Struktur bewahrt:
- Regelmäßige Reinigung: Verwenden Sie ein weiches Tuch, Wasser und einen pH-neutralen Reiniger, um Aluminiumflächen regelmäßig zu säubern.
- Verschmutzungen sofort entfernen: Vogelkot, Baumharz und andere Verschmutzungen sollten schnellstmöglich beseitigt werden, da sie die schützende Oxidschicht beschädigen können. Verwenden Sie milde Seifenlauge für hartnäckige Flecken, die danach gründlich abgespült wird.
- Keine scharfen Reinigungsmittel: Vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel oder Lösungsmittel mit extremen pH-Werten. Ideal sind Produkte, die im pH-neutralen Bereich bleiben.
- Aufbringen von Schutzmitteln: Eine jährliche Behandlung mit speziellen Aluminium-Pflegeprodukten kann den Glanz und die Farberhaltung verlängern. Diese Produkte bilden eine Schutzschicht gegen Schmutz und Umwelteinflüsse.
- Geeignete Lagerbedingungen: Lagern Sie Aluminiumprodukte an einem trockenen und gut belüfteten Ort. Feuchtigkeit und wechselnde klimatische Bedingungen können die Korrosionsanfälligkeit erhöhen.
- Oberflächenpolitur: Eine Politur zwei- bis viermal im Jahr kann die Oberfläche von Aluminium glänzend und gut geschützt halten.
Durch die Befolgung dieser Pflegetipps stellen Sie sicher, dass Ihre Aluminiumprodukte sowohl funktional als auch optisch ansprechend bleiben. Mit minimalem Aufwand behalten Sie so lange Freude an der Vielseitigkeit und Eleganz dieses Materials.