Aufbau- und Substanzschäden
Ein Amboss kann aus einem oder mehreren Bauteilen bestehen. Sehr alte Ambosse sind aus dem Zusammenfügen von Schmiedeeisen gefertigt und stellen einen homogenen Körper dar. Modernere Modelle ab dem zwanzigsten Jahrhundert werden zum größten Teil bis heute aus Stahlguss gegossen. Die Stahlbahn und/oder Hörner können angesetzt oder in einem Stück gegossen sein.
Ein Riss ist entweder auf einen „Schmiedefehler“ zurückzuführen oder entsteht an einer Ansatzstelle und entspricht im übertragenen Sinne einer Fuge. Wenn der Riss innerhalb eines homogenen Ambossteils auftritt, ist elektrisches Schweißen unvermeidlich. Dabei ist eine dem Stahl angepasste Stromdurchflussstärke in Ampere erforderlich. Für den Erfolg der Schweißung sind Vorwärm- und Abkühlungsintensität und Dauer ausschlaggebend. Ohne die notwendige Schweißerfahrung ist das Reparieren substanzieller Schäden im Ambosskörper nicht möglich.
Wenn der Riss einer „aufgeplatzten“ Nahtstelle entspricht, kann ein Verfüllen und „Verkleben“ beispielsweise zwischen Horn und Mittelteil durch Schweißen möglich sein. Auch für diese, sich vom elektrischen Substanzschweißen unterscheidende Reparaturweise sind Schweißkenntnisse unverzichtbar.
Die Ambossbahn reparieren
Häufig treten an alten Ambossen abgenutzte Kanten und gegebenenfalls Kerben auf und an der Ambossbahn auf. Ein Oberflächenabtrag durch mechanisches Zerspanen mit einem Winkelschleifer oder einer Flex kann die Kanten wieder „eckig“ werden lassen. Die Schwierigkeit ist die Beibehaltung einer ebenen Ambossbahn, die nur durch sehr gleichmäßigen Abtrag erreicht wird.
Wenn die Ambossbahn aufgesetzt wurde, muss zudem die vorhandene Materialstärke beachtet werden. Bei Ablösungserscheinungen der Bahn vom Korpus ist wiederum ein elektrisches Schweißen die einzige sichere Vorgehensweise. Grundlage jedes erfolgreichen Schweißens und Zerspanen ist immer der durchdachte Umgang mit Temperaturen. Je „weicher“ sich Erhitzungen und Abkühlungen verhalten, desto eher entsteht der erwünschte Reparatureffekt.