Vier Grundformteile
Ambossformen richten sich nach den Werkteilen, die auf ihnen bearbeitet werden sollen. Eine möglichst multiple Nutzungsweise macht die Vielseitigkeit aus. Je mehr unterschiedliche Winkel und Rundungsverläufe vorhanden sind, desto leichter lassen sich Werkstücke exakt in die gewünschten Formen bringen.
Die eigentlichen Arbeits- und Werkflächen bestehen aus vier Ambossteilen. Die obere Auflagefläche wird als Ambossbahn bezeichnet. Die beiden sich verjüngenden und spitz zulaufenden Bahnenenden an den Stirnseiten sind die Hörner. Sie können rechtwinklig oder abgerundet geformt sein. Bei einem sogenannten Voramboss handelt es sich um eine seitlich herausstehende Bahnnase. Der Stauchamboss ist ein seitlich am unteren Fußteil befestigter Zusatzklotz.
Amboss- und Werkstückformen
Für die Universalwerkstatt eignet sich die Kombination aller Elemente. Typische Ambossformen bestehen aus einem einseitigen Rundhorn. Auf der gegenüberliegenden Seite läuft das Horn in eine dreieckige Form aus. Das Gewichtsverhältnis zwischen den Hörnern und dem Mittelteil muss so gewählt sein, dass beim massiven Belasten auch der äußeren Kanten und Spitzen der Hörner ein sicherer Stand gewährleistet bleibt. Viele Ambosse besitzen Auslegerfüße, um die Standfestigkeit zu erhöhen.
Die Ambossformen sind natürlich in erster Linie für die Schmiedearbeit mit heißen beziehungsweise glühenden Metallen entstanden. Die unterschiedlichen An- und Auflegemöglichkeiten und Winkel erlauben allerdings, jedes formbare Werkmaterial zu bearbeiten. Die klassischen ermöglichten Formgebungen für Werkstücke sind:
- Abrundungen und Bogenverläufe
- Abknickende Bauteile mit wählbaren Knickwinkeln
- Rechtwinklige Knickverläufe
- Befestigung und Verbindungen durch Nietungen
- Herstellen von Trichterverläufen
Belastbarkeit und Widerstand
Ein Amboss ist im Normallfall aus schwerem Eisen gefertigt und besitzt gehärtete Oberflächen. Deshalb dient er für alle mit großer Kraft ausgeführten Formveränderungen als Unterlage. Üblicherweise wird das Werkstück mit einem Hammer bearbeitet. Daher müssen insbesondere die Spitzen der Hörner bruchsicheren Widerstand gegen die Schläge liefern können.