Wie Ameisen ins Haus dringen
Ameisen gehören zu den häufigsten Insektenarten, die gern mal ungefragt Wohnhäuser bevölkern. Sie können auf unterschiedlichen Wegen in Wohnhäuser von Menschen gelangen. Zum Beispiel:
- krabbelnd durch offene Türen
- fliegend durch Türen und Fenster während des Hochzeitsflugs
- krabbelnd durch Lecks im Mauerwerk
Leicht werden Ameisen durch Essensreste auf dem Boden von Esszimmern und Küchen angelockt. In der Regel ist es dann aber eine Opportunistin aus einem Ameisenvolk, die eine Fährte aufspürt. Bei länger offenstehender Terrassentür im Sommer kann es dann zu den berühmten Ameisenstraßen kommen, denn die Entdeckerin der Nahrungsquelle ruft ihre Volksgenossinnen durch Legen einer Duftspur zum Essenfassen herbei.
Manche vergessen, dass Ameisen auch fliegen können – zumindest die frisch geschlüpften Jungköniginnen und Männchen, die sogenannten Geschlechtstiere. Diese für die Fortpflanzung zuständigen Tiere begeben sich just nach dem Schlüpfen auf ihren sogenannten Hochzeitsflug, der im Liebestaumel auch gern mal in einem Menschenhaus enden kann.
Aber auch durch kleine Ritzen und Löcher in den unteren Bereichen des Mauerwerks können Ameisen von außen ins Haus dringen. Bei älteren Gebäuden ist das oft kein großes Problem. Die Probleme, die mit einer Einnistung einhergehen, sind dann allerdings nicht die einzigen – denn wo Ameisen durchkommen, kommt auch so manch anderes durch, was nicht ins Haus soll – zum Beispiel Feuchtigkeit.
Schäden durch Ameisen: Lästigkeit und Feuchtigkeit
Viele empfinden Krabbelgetier als lästig oder ekelig, vor allem in Massen. In großer Anzahl können Ameisen durchaus auch gefährlich werden.
Ist eine Jungkönigin bei einem Hochzeitsflug gewillt, hier in einer gemütlichen Nische ein Nest zu gründen, geht das häufig fataler aus als bei einer harmlosen Ameisenstraße von ein paar hundert Tierchen. Ein ganzes Ameisenvolk besteht nämlich gut und gern aus mehreren Millionen Individuen, die als organisierter Staat alle Störenfriede – also auch wild fuchtelnde, besenschwingende und schimpfende Menschen – als Eindringlinge in ihr Reich betrachten, das es notfalls mit Bissen und Stichen zu verteidigen gilt. Und darauf können manche Menschen allergisch reagieren.
Die meisten Haus-Ungezieferarten – auch Ameisen – sind allerdings auch nicht gut für die Bausubstanz. Einige Arten zerfressen vor allem Holz und Dämmmaterialien, was zwar in aller Regel nicht zu nennenswerten Statikproblemen führt, wohl aber zu weiterer Undichtigkeit. Feuchtigkeitseinzug und daraus resultierende Probleme mit Schimmel und Aussalzungen sind die Folge, die wiederum sowohl das Gemäuer, als auch die Gesundheit der menschlichen Bewohner schädigen.
Wenn sich überall im Haus – auch in höheren Etagen – immer wieder (jedes Jahr aufs Neue) Ameisen blicken lassen, sollten Sie sich deshalb auf die Suche nach einem Nest machen. Dort kann es nämlich schon zu erheblichen Feuchtigkeitsschäden gekommen sein – insofern können auch Stockflecken, Schimmelstellen und Salzausblühungen ein Hinweis auf eine Nestlokalisation sein. Professionelle Kammerjäger können Ameisenpopulationen aufspüren und entfernen. Auch tierfreundliche Umsiedlungen können die Fachleute durchführen. Nach der Nestentfernung sollten die Dichtigkeitsmängel schnellstens behoben werden.