Kostenbeispiel: Anbau aus Fertigelementen
Beispielsituation:
- Anbau 30 m²
- Bau mit Fertigelementen
- mittlerer Ausstattungsstandard
- uneingeschränkte Zugänglichkeit des Anbaubereichs am Grundstück
Posten | Preis |
---|---|
Anbau | 81.000 EUR |
Planung/Genehmigung | 24.300 EUR |
Nebenarbeiten | 18.000 EUR |
Bodenplatte | 4.650 EUR |
Innenausbau | 21.500 EUR |
Gesamtkosten | 149.450 EUR |
pro m² | 4.981,67 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Planung und Genehmigung
- Anbau-Elemente und Wohnmodule
- Bodenplatte
- Nebenkosten
- Zusätzliche Arbeiten
Planung und Genehmigung
Ein Hausanbau ist in jedem Fall genehmigungspflichtig. Für den Bauantrag ist eine entsprechende Entwurfsplanung (Architekt) zwingende Voraussetzung.
Kosten für die Baugenehmigung. Welche Kosten für die Genehmigung selbst anfallen, ist von Bauamt zu Bauamt leicht unterschiedlich. Im Durchschnitt kann man aber von rund 0,5 % der Gesamtbaukosten ausgehen.
Planungskosten. Ab Baukosten von 25.000 EUR ist das Architektenhonorar durch genaue gesetzliche Vorgaben (HOAI) geregelt. Einfluss auf die gesetzliche Berechnung haben dabei sowohl der Schwierigkeitsgrad und der Aufwand der Planungen sowie der erbrachte Leistungsumfang des Architekten (sog. „Leistungsphasen“).
Das Architektenhonorar kann dabei anhand der anrechenbaren Gesamtbaukosten (auch Änderungen am Bestandgebäude zählen dazu), der Honorarzone („Schwierigkeitsgrad“), dem Aufwand („Mindest-, Mittel- und Höchstsatz) und dem erbrachten Leistungsumfang („Leistungsphasen von 1 – 9) in den entsprechenden HOAI-Tabellen nachgeschlagen werden. In den meisten Fällen machen die Planungskosten rund 10 – 15 % der Baukosten aus.
Werden vom Anbieter bereits die benötigten Planzeichnungen mitgeliefert, reduziert sich der Arbeitsaufwand für den Architekten mitunter deutlich – das wirkt sich auch auf die Architektenkosten aus.
Anbau-Elemente und Wohnmodule
Bei Anbauten aus Fertigelementen gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten – reine Anbau-Fertigteile und komplett vorgefertigte Wohnmodule inkl. enthaltenem Fußboden, Türen, Fenster und Heizung.
Kosten für Fertigelemente. Bei reinen Fertigteil-Elementen, die auf der Baustelle lediglich zusammengesetzt werden, kann gewöhnlich von Kosten zwischen 2.000 und 3.000 EUR pro m² ausgegangen werden, gegebenenfalls auch geringfügig höher.
Kosten für Wohnmodule. Vorgefertigte Wohnmodule sind meist teurer, auch für kleinere Größen von 20 – 30 m² müssen häufig Kostenzwischen 50.000 und 70.000 EUR gerechnet werden. Dafür sind diese Module praktisch „schlüsselfertig“ und brauchen nur noch mit dem Hauptgebäude verbunden werden. Die Preisgestaltung richtet sich bei Wohmodulen aber immer stark nach der Ausführung und der gebotenen Ausstattungsqualität.
Bodenplatte
Um einen sicheren Stand des Anbaus sicherzustellen, muss eine Bodenplatte in entsprechender Größe errichtet werden. Die Kosten liegen bei gewöhnlichen, unbewehrten und ungedämmten Bodenplatten gewöhnlich zwischen 90 und 130 EUR pro m², dazu kommen noch die Kosten für die Erdarbeiten. Mehr zu den Kosten erfahren Sie in unserem Artikel Bodenplatte: Kosten pro Quadratmeter.
Nebenkosten
Bei der Kostenkalkulation sind daneben noch zahlreiche Nebenkosten zu kalkulieren:
- Einrichtung der Baustelle (je nach örtlichen Gegebenheiten und individuellem Aufwand)
- Lieferung und Aufstellen des Anbaus
- Anpassungsarbeiten am Bestandsgebäude (z. B. Zugang zum Anbau)
- Anschluss des neu errichteten Anbaus (Heizung, Wasser, Stromanschluss)
- Ausbau-Arbeiten im Innenbereich (gewöhnlich zwischen 400 und 800 EUR pro m², je nach gewünschtem Ausstattungsstandard)
- Einrichtung und Ausstattung des Anbaus (z. B. Möblierung, Küchen- und Badeinbau, etc.)
Alle diese Kostenpositionen können zusammen die Gesamtkosten bei Hausanbauten noch einmal deutlich erhöhen, als Hausbesitzer sollte man sie also unbedingt schon zu Beginn des Vorhabens mit einkalkulieren.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Anbau 30 m²
- vorgefertigtes Wohnmodul, hoher Ausstattungsstandard
- Lieferung und Aufstellen durch Anbieter
- eingeschränkte Zugänglichkeit des Anbaubereichs am Grundstück
Posten | Preis |
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Wohnmodul | 79.000 EUR |
Planung/Genehmigung | 19.200 EUR |
Nebenarbeiten | 12.000 EUR |
Bodenplatte | 4.800 EUR |
Gesamtkosten | 115.000 EUR |
pro m² | 3.833 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Wintergarten, 24 m²
- Wohn-Wintergarten, Standard-Modell des Anbieters
- Aufbau durch Anbieter
- kostengünstige Ausführung
Posten | Preis |
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Wintergarten | 57.000 EUR |
Fundament | 1.950 EUR |
Bodenbelag | 1.750 EUR |
Beschattung | 1.600 EUR |
Heizungsanschluss | 1.200 EUR |
Planung/Genehmigung | 7.200 EUR |
Gesamtkosten | 70.700 EUR |
pro m² | 2.945 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Andere Möglichkeiten zur Raumgewinnung in Betracht ziehen: z. B. Dachbodenausbau, Kellerausbau – oft kostengünstiger, höherer Umfang an Eigenleistungen möglich
- Wintergarten in Betracht ziehen: bei gleichem Flächengewinn oft geringere Gesamtkosten
- Innenausbau in Eigenregie: zum Teil deutliche Kosteneinsparungen möglich
FAQ
Was kostet ein Anbau aus Fertigelementen?
In unserem Beispiel kostet der Anbau aus Fertigelementen 4.981,67 EUR pro m² (Vollkosten, inkl. aller Arbeiten). Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Bauweise des Anbaus (Fertigelemente oder vorgefertigtes Wohnmodul), die Größe und die individuelle Ausstattung des Anbaus. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich insbesondere sparen, indem man gegebenenfalls andere Möglichkeiten zur Raumgewinnung in Betracht zieht (Dachbodenausbau, Kellerausbau, Wintergartenbau), bei denen die Gesamtkosten für die gewonnene Fläche oft deutlich geringer liegen. Kosteneinsparungen lassen sich bei einem Hausanbau auch erzielen, wenn man den Innenausbau ganz oder teilweise in Eigenleistung erledigt. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.