Gemeinsamkeit und Unterschied des Anlehngewächshauses und eines Wintergartens
Ein Anlehngewächshaus unterscheidet sich von einem Wintergarten durch die Zugänglichkeit. Während ein Wintergarten von einer Tür in der Anlehnwand betreten wird, ist das Gewächshaus nur von außen erreichbar. Aus einem selber gebauten Anlehngewächshaus vor einer Ausgangs-, Terrassen- oder sonstigen Tür wird also automatisch und gleichzeitig ein Wintergarten.
Ein Anlehngewächshaus bringt einige Eigenschaften mit, die es in der Mehrzahl der Fälle erlaubt, es ohne Baugenehmigung zu errichten. Eine Nachfrage beim Bauamt empfiehlt sich sicherheitshalber trotzdem.
- Die Größe liegt meist unter den baugesetzlichen Volumengrenzen für umbauten Raum
- Der Standort beeinflusst und beeinträchtigt keine Nachbarn
- Die Beheizung kann ohne Feuerstelle mit Haushaltsstrom gespeist werden
Aufbau und Konstruktionsarten an der Hauswand
Ein angelehntes Gewächshaus besteht aus einer leichten Rahmenkonstruktion, für die sich Holz- oder Aluminiumleisten anbieten. In die Rahmen werden Scheiben aus Echt- oder Acrylglas gesetzt. Mit individueller Anpassung der Tragfähigkeit kann die Konstruktion auch aus alten Fenstern gefertigt werden.
Befestigen lassen sich die senkrechten Rahmenstützen auf Punktfundamenten, einer Bodenplatte, einem Flächenfundament oder einem Auflagerahmen. Wenn der Boden nicht versiegelt wird, kann die Erde das natürliche und wachstumsfördernde Innenraumklima positiv beeinflussen. Eine Frostschutzrinne muss um den unteren Abschluss des Gewächshauses gegraben werden. Das Dach kann flach oder mit Neigung aufgesetzt werden, wobei die Konstruktion der Wände einfach fortgeführt wird.
Planungskriterien für den Bau
Es gibt einige Planungsfaktoren, auf die beim Bau eines Gewächshauses geachtet werden muss:
Himmelsrichtung und Lage
Süd- oder Südwestlage bringt am meisten Licht. Gegen zu intensiven sommerlichen Sonnenschein müssen Beschattungsvorrichtungen wie beispielsweise Rollos montiert werden.
Wichtig ist das Beachten der möglichen auch zukünftigen externen Beschattung, die durch wachsende Bäume und Sträucher entstehen kann. Die Beschattung muss aktiv und passiv geplant werden.
Ausstattung und Dämmung
Wenn das Gewächshaus beheizt werden soll, ist eine strombetriebene Pflanzenheizung die beste Wahl. Bei der Verglasung sollte über Isolierglas nachgedacht werden. Hier eignen sich auch Fenster älterer Bauart mit Doppelverglasung gut. Sie erfüllen nicht mehr den modernen Energiestandard, reichen aber für ein Anlehngewächshaus aus. Eine Belüftung durch aufklappbare und zu öffnende Decken- oder Wandelemente ist zwingend erforderlich, um den für das Wachstum notwendigen Luftaustausch zu ermöglichen.
Bepflanzung und Farbe an der Hauswand
Die Wand, an der das Gewächshaus lehnt, sollte nur mit nicht „aggressiven“ Gewächsen bepflanzt werden. Efeu und wilder Wein sprengen früher oder später die Oberfläche ihrer Wirtswand. Helle Wandfarbe unterstützt die gleichmäßige Lichtverteilung im Innenraum.