Beschaffenheit von Oberflächen
Arten, Gehölze, Vorbehandlungen und Zustand eines antiken Möbelstücks sind so unterschiedlich, wie der gesamte Möbelmarkt hergibt – seit Jahrhunderten. Häufiger bestehen hochwertige und wertvolle Antiquitäten oder antike Möbel aus Hartgehölz. Die Oberflächen können, wie auch Weichgehölze, in folgenden Stadien angetroffen werden:
- Roh und unbehandelt
- Gebeizt
- Lasiert
- Lackiert
- Geölt
- Gewachst
- Dunkel gedeckt (Farbe, Lack)
- Dunkles Holz sichtbar (Beize, Lasur, Öl, Wachs)
- Hell gedeckt (Farbe, Lack)
- Heller Holz sichtbar (Beize, Lasur, Öl, Wachs)
Je nach Vorbedingung und Zustand müssen die Oberflächen nur angeschliffen werden, um dem frischen Anstrich Glätte und Halt zu geben oder ein Abtrag ist erforderlich.
Methode und Vorbereitung
Für transparente Voranstriche (Klarlack, Lasur) reicht beim erneuten Auftrag transparenter Streichmittel ein Anschleifen. Deckende Voranstriche müssen vollständig entfernt werden. Bei farbigen Lasuren ist das die Farbe neutralisierende Abschleifen nicht immer möglich. Die Pigmente sind teilweise tief ins Holz eingedrungen.
Wenn ehemals gewachste oder geölte Möbel gestrichen werden sollen, muss ähnlich wie bei sehr harzigen und ligninhaltigen Gehölzen, eine Art „Neutralisation“ der Fette erfolgen. Spezielle Grundierungen übernehmen diese Aufgabe.
Wenn ein deckender Anstrich oder Lackierung aufgebracht wird, ist das Anschleifen ausreichend, um die Ebenheit der Fläche zu vervollkommnen und sie anzurauen. Körnungen zwischen 300er bis 1200er kommen schrittweise zur Anwendung. Sehr genügsame Farben und Lacke für antike Möbel sind auf Wasser basierte Acryllacke und Kreidefarbe.
Entsprechend der Form des Möbelstücks eignen sich als Streichwerkzeuge breite und schmale Pinsel und kleine Kunststoffrollen. Alle auseinandernehmbaren und beweglichen Bauteile sollten demontiert werden.
Metallische Beschläge und Scharniere wie Messing können auch gestrichen werden, verlieren dabei aber ihre meist dekorative Patina.