Vermehrung durch Aussaat oder Veredelung
Die Vermehrung von Apfelbäumen ist verhältnismäßig langwierig, die Anzucht dauert einige Jahre. Dies gilt sowohl für die Vermehrung durch Aussaat als auch durch die Veredelung gleichermaßen. Generell lohnt sich die Aussaat bei Apfelbäumen jedoch nicht, diese Methode findet eher bei Wallnussbäumen, Haselnussbäumen oder Pfirsichbäumen Anwendung. Die meisten Obstgehölze werden ungeschlechtlich, also nicht durch Aussaat, sondern durch Veredelung vermehrt. Hierfür bieten sich das Pfropfen oder die Kopulation an.
Anleitung zum Pfropfen – Frühjahrsveredelung
Beim Pfropfen wird ein Edelreis mit etwa 5 Knospen hinter die Rinde einer Unterlage gesteckt. Die Unterlage kann beispielsweise aus einem Apfelkern gezogener Wildling sein oder ein Bäumchen, welches ohne zutun im Garten aufgegangen ist.
- Schneiden Sie die Krone der Unterlage ab und mit einem scharfen Messer am Stamm gerade nach.
- Führen Sie am Edelreis gegenüber einer Knospe einen langen schrägen Schnitt durch. Durch den Kopulationsschnitt erhält der Edelreis eine große Fläche zum Anwachsen.
- Schneiden Sie die Rinde an der Unterlage ca. 5 cm bis zum Holz ein.
- Klappen Sie die saftführenden Rindenlappen auf und schieben Sie den Edelreiser dazwischen.
- Je nachdem wie dick die Unterlage ist, können Sie zwei bis drei Reiser einschieben und dadurch die Anwachschancen erhöhen.
- Verbinden Sie die Veredelungsstelle mit einem Bastverband.
- Mit Hilfe von Wachs oder künstlicher Rinde, welches Sie großzügig an der Veredelungsstelle verstreichen, schützen Sie die die Stelle vor Nässe oder Austrocknung.