Wofür benötige ich Armierungsgewebe im Außenputz?
Armierungsgewebe ist ein entscheidender Bestandteil für einen robusten und langlebigen Außenputz. Es schützt Ihre Fassade effektiv vor Rissen und Schäden, die durch äußere Einflüsse wie Temperaturschwankungen und mechanische Belastungen entstehen können. Indem es die Spannungen gleichmäßig verteilt, verhindert Armierungsgewebe das Abbröckeln des Putzes an kritischen Stellen wie Hausecken und Übergängen zwischen verschiedenen Materialien.
Besonders bei instabilen Untergründen oder Mischmauerwerk leistet Armierungsgewebe wertvolle Dienste, indem es vorhandene Risse überbrückt und neue Rissbildungen verhindert. Es erleichtert zudem das Auftragen des Außenputzes und sorgt für ein optimiertes Ergebnis. Auch in der Altbausanierung spielt Armierungsgewebe eine wichtige Rolle, da es alte Beschädigungen und Ungleichmäßigkeiten effektiv ausgleicht. Mit dem Einsatz von Armierungsgewebe verbessern Sie nicht nur die Stabilität und Langlebigkeit Ihrer Fassade, sondern erreichen auch eine ästhetisch glatte und gleichmäßige Oberfläche.
Welches Armierungsgewebe ist das richtige für meine Fassade?
Die Auswahl des geeigneten Armierungsgewebes für Ihre Fassade hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Materialeigenschaften: Entscheiden Sie sich für alkalibeständiges Gewebe, das widerstandsfähig gegen die Chemikalien im Putz ist. Glasfasergewebe bietet hohe Reißfestigkeit und Langlebigkeit.
- Maschenweite: Eine Maschenweite von 4 x 4 mm ist ideal, um Spannungen gleichmäßig zu verteilen und Risse effizient zu verhindern.
- Flächengewicht: Wählen Sie ein Flächengewicht von mindestens 155 g/m². Für höhere Belastungen oder spezielle Anforderungen, wie bei der Sanierung von Altbauten, können schwerere Gewebe bis zu 330 g/m² erwogen werden.
- Einsatzbereich: Überlegen Sie, ob das Gewebe für besondere Bereiche Ihrer Fassade, wie Ecken von Fenstern und Türen, geeignet ist. Zusätzliche Armierungsstreifen können hier sinnvoll sein.
- Kompatibilität: Stellen Sie sicher, dass das gewählte Gewebe mit dem verwendeten Putzsystem und eventuell vorhandenen Dämmmaterialien kompatibel ist. Dies ist besonders wichtig bei Wärmedämmverbundsystemen (WDVS).
Indem Sie diese Kriterien beachten, stellen Sie sicher, dass das Armierungsgewebe optimal zur Stabilität und Langlebigkeit Ihrer Fassade beiträgt.
Armierungsgewebe richtig anbringen: So geht’s
Um Armierungsgewebe fachgerecht anzubringen, ist eine sorgfältige Vorbereitung und systematische Vorgehensweise unerlässlich. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung:
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anbringung von Armierungsgewebe:
- Vorbereitung des Arbeitsplatzes: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Arbeitsbereich sauber und organisiert ist, um Stolperfallen und Unordnung zu vermeiden.
- Zuschneiden des Gewebes: Schneiden Sie das Armierungsgewebe auf die benötigten Bahnen zu. Diese Bahnen sollten eine Überlappung von mindestens 10 cm aufweisen, um eine durchgehende und stabile Schicht zu gewährleisten.
- Auftragen des Armierungsmörtels: Tragen Sie eine erste dünne Schicht Armierungsmörtel auf die zu bearbeitende Fläche auf. Die Schichtdicke sollte zwischen 4 und 7 mm liegen. Verteilen Sie den Mörtel gleichmäßig, um eine glatte Grundlage zu schaffen.
- Einlegen des Gewebes: Legen Sie das zugeschnittene Armierungsgewebe in die noch frische Mörtelschicht ein und glätten Sie es vorsichtig mit einer Glättkelle, sodass das Gewebe vollständig vom Mörtel bedeckt und durchdrungen wird. Das Gewebe sollte mittig in der Mörtelschicht platziert werden, um die beste Stabilität zu erzielen.
- Zweite Schicht Armierungsmörtel auftragen: Tragen Sie eine zweite Schicht Armierungsmörtel „nass-in-nass“ auf, um das Gewebe vollständig abzudecken und eine einheitliche Oberfläche zu schaffen.
- Überlappung sicherstellen: Bei Verwendung mehrerer Bahnen ist es wichtig, dass diese mindestens 10 cm überlappen, um Schwachstellen an den Nähten zu vermeiden.
- Diagonalarmierung: Bei Öffnungen wie Fenstern und Türen sollten Sie zusätzlich diagonale Armierungsstreifen verwenden, um Spannungsrissen vorzubeugen.
Lagerungshinweise:
Lagern Sie das Armierungsgewebe unter geeigneten Bedingungen. Es darf nicht verformt sein oder direkter Sonneneinstrahlung und Frost ausgesetzt werden. Eine erhöhte Lagerung vermeidet den direkten Kontakt mit eventuell verschmutzten oder nassen Böden. Mit dieser Vorgehensweise gelingt Ihnen die fachgerechte Anbringung des Armierungsgewebes, und Ihre Fassade bleibt langfristig geschützt.