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Armierungsmörtel

Armierungsmörtel als Innenputz: Wann ist er geeignet?

Von David Richter | 24. Oktober 2024
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Armierungsmörtel im Innenbereich dient der Verstärkung und Rissvermeidung bei verschiedenen Untergründen. Erfahren Sie mehr über seine Einsatzmöglichkeiten, Anwendungsbeschränkungen und sinnvolle Alternativen.

Armierungsmörtel im Innenbereich
Nicht jeder Armierungsmörtel eignet sich als Innenputz

Wo wird Armierungsmörtel im Innenbereich eingesetzt?

Armierungsmörtel spielt eine wichtige Rolle bei der Renovierung und Modernisierung von Altbauten sowie bei der Vorbereitung von Flächen, die starken Belastungen ausgesetzt sind. Typische Einsatzgebiete sind:

  • Ausbesserung von Schäden: Besonders bei unebenen oder aus verschiedenen Baumaterialien zusammengesetzten Untergründen sorgt Armierungsmörtel für ein gleichmäßiges und stabiles Fundament. Dies ist oft bei alten Wänden notwendig, um eine stabile Basis für den finalen Oberputz zu schaffen.
  • Stabilisierung vor dem Fliesen: In alten Gebäuden mit Holzböden oder OSB-Platten können Sie Armierungsmörtel verwenden, um den Boden zu stabilisieren und Spannungen auszugleichen, bevor Fliesen verlegt werden. Dies verhindert spätere Schäden wie Risse in den Fliesen.
  • Verstärkung von Kantenbereichen: Ecken und Kanten von Fenster- und Türöffnungen erfordern besondere Sorgfalt. Der Mörtel in Kombination mit Armierungsgewebe bietet hier zusätzliche Stabilität und beugt Abplatzungen und Rissen vor.
  • Verwendung bei Wandheizungen: Auch bei verputzten Wandheizungen findet Armierungsmörtel Anwendung. Das Armierungsgewebe kompensiert die auf die Heizflächen wirkenden Spannungen und sorgt so für eine langlebige und rissfreie Oberfläche.

Diese Einsatzmöglichkeiten machen Armierungsmörtel zu einem unverzichtbaren Material bei Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten im Innenbereich, insbesondere zur Verbindung verschiedener Materialien und zum Ausgleich von Spannungen.

Ist Armierungsmörtel als Ersatz für herkömmlichen Innenputz geeignet?

Armierungsmörtel ist für spezielle Anwendungsgebiete konzipiert und eignet sich nicht als vollständiger Ersatz für herkömmlichen Innenputz. Seine spezifischen Eigenschaften bringen gewisse Einschränkungen mit sich:

  • Geringere Druckfestigkeit: Armierungsmörtel hat eine niedrigere Druckfestigkeit, da er primär für Zugfestigkeit und Rissprävention entwickelt wurde. Er ist daher weniger geeignet für Flächen, die hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind.
  • Rauere Oberfläche: Die Oberflächenbeschaffenheit von Armierungsmörtel ist in der Regel grober als die eines herkömmlichen Oberputzes. Für eine glatte Endbearbeitung ist eine zusätzliche Schicht Oberputz erforderlich.
  • Anwendungsbeschränkungen: Aufgrund seiner spezialisierten Eigenschaften wird Armierungsmörtel in der Regel als Unterputz verwendet, um Spannungskräfte aufzunehmen und Risse zu vermeiden. Er eignet sich besonders für die Stabilisierung von Flächen bei Wandheizungen und zur Verstärkung von Ecken und Kanten.

Um eine stabile, glatte und langlebige Oberfläche zu erzielen, ist die Kombination von Armierungsmörtel als Unterputz und herkömmlichem Innenputz als Oberputz oft die beste Wahl.

Welche Alternativen gibt es zu Armierungsmörtel im Innenbereich?

Je nach spezifischem Anwendungsfall können Sie auf folgende Alternativen zurückgreifen:

  • Fliesenkleber: Dieser besitzt eine hohe Druckfestigkeit und kann als Ausgleichsmasse dienen. Er ist besonders geeignet für Bereiche, die hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, wie Fußböden. Mit Fliesenkleber können Spannungen in Holzböden ausgeglichen werden, bevor Fliesen verlegt werden.
  • Entkoppelungsmatten: Diese sind ideal, wenn unterschiedliche Untergründe miteinander verbunden werden sollen, beispielsweise Holz und Beton. Sie wirken spannungsreduzierend und beugen Rissen in Fliesen vor.
  • Rissverpressung mit Harz: Bei Rissen im Mauerwerk ist die Rissverpressung mit speziellem Harz eine wirksame Methode. Das Harz wird in die Risse injiziert und verschließt diese dauerhaft, was besonders bei größeren Rissen durch strukturelle Bewegungen sinnvoll ist.
  • Unterputze: Unterputze wie Kalkzementputz oder Leichtputz können Unebenheiten ausgleichen und eine stabile Basis für Oberputz schaffen. Sie bieten gute Druckfestigkeit und können in verschiedenen Schichtstärken aufgetragen werden.
  • Trennlagen und Gewebe: Diese können Spannungen absorbieren und Rissbildung verhindern, besonders bei der Überarbeitung von Altputzen oder der Renovierung von Innenwänden.

Diese Alternativen bieten verschiedene Vorteile und können, je nach Bedarf und Anwendungsbereich, eine passende Lösung für Ihre Renovierungs- oder Sanierungsprojekte sein.

Artikelbild: kasto80/iStockphoto