Fugenarten
Fugen können auf unterschiedliche Art entstehen und auch unterschiedliche Funktionen haben.
Wichtig ist es auch immer, abzuschätzen, inwieweit sich die einzelnen Bauteile bei Temperaturänderungen ausdehnen oder zusammenziehen, und wie elastisch der Fugenspalt deshalb gefüllt werden muss.
Daneben muss auch abgeschätzt werden, wie hoch die Gefahr des Eindringens von Wasser in die Fuge ist, und welche Maßnahmen nötig sind, um das zu verhindern.
Daneben spielt natürlich die Breite des Spalts eine Rolle. Für einzelne Fugen gibt es auch besondere Vorgaben, wie sie im Einzelnen auszuführen und abzudichten sind.
Vorschriften der DIN bezüglich Fugen
Die DIN 18540 macht ganz konkrete Angaben bezüglich Dichtmittel. Es wird hier verfügt, dass Dichtmittel eine Mindestverformbarkeit von 25 % aufweisen müssen.
Anders ausgedrückt bedeutet das, das als Dichtmittel eingesetzte Stoffe sich in festem Zustand um mindestens ein Viertel ihrer Länge ausdehnen oder zusammenziehen können müssen. Silikon verfügt beispielsweise über eine solche Eigenschaft.
Starre Dichtmittel (also mit einer Verformbarkeit unter 25 %) können dagegen nach der DIN eingesetzt werden bei:
- Arbeitsfugen
- Schattenfugen
- Scheinfugen und
- Pressfugen.
Verfugen von Fliesen
Bei Fliesen sind die Anschlussfugen an die Wand immer als Dehnfugen mit elastischem Fugenmaterial auszuführen, das auch das Eindringen von Wasser verhindern muss. In der Regel wird hier Silikon verwendet, aber auch andere Dichtmittel können zum Einsatz kommen.
Fugenmörtel
Fliesenfugen werden mit starrem, meist zementären Fugenmörtel verfüllt, der nach dem Aushärten wasserdicht wird. In Einzelfällen kommen aber auch spezielle Fugenmörtel zum Einsatz.
Feldbegrenzungen beim Verfliesen
Eine Besonderheit stellen dabei die sogenannten Feldbegrenzungen beim Verfliesen dar. Sie werden allerdings nur bei sehr großen Räumen eingesetzt. Im Abstand von 3 Metern beziehungsweise 6 Metern werden sogenannte Fliesenfelder unterteilt.
Die jeweils um das Fliesenfeld umlaufende Fliesenfuge wird dann elastisch ausgeführt, anstatt mit starrem, zementären oder kunststoffvergütetem Fugenmörtel. Bei besonderen Belastungen oder sehr speziellen Einsatzbedingungen können die Fliesenfelder auch kleiner sein.
Fugenbleche und Dichtungsbleche
Im Betonbau werden sogenannte Fugenbleche verwendet. Sie verbinden aneinander grenzende Bauteile wasserdicht miteinander.
Über die Art und die Bemessung solcher Bleche gibt es genaue Vorschriften, sie dürfen nicht nach Gutdünken ausgeführt werden. Die dafür eingesetzten Bleche müssen beispielsweise immer unbeschichtet und fettfrei sein. Teilweise werden sie eingegossen.
Um eine elastischere Dichtung zu ermöglichen, können mit Elastomer-Dichtbändern oder gummiarmierten Blechen auch Dehnfungen zwischen Betonteilen realisiert werden.
Quellbänder und Quellgummis
Vor allem im Ortbetonbau werden Quellbänder zur Abdichtung der einzelnen Bauteilfugen verwendet. Es handelt sich hierbei um Bentonit-Quellbänder. Im Betonfertigbau werden dagegen in der Regel wasserreaktive Quellgummis eingesetzt. Sie sind für den Segmentbau die bessere Lösung.