Warum wurde Asbest in Mörtel beigemischt?
Bevor die gesundheitsschädigende Wirkung von Asbest bekannt war und ein generelles Verbot erlassen wurde, wurde diese mineralische Faser für verschiedene Zwecke eingesetzt. Dazu gehörten nicht nur Materialien wie Mörtel und Putz, sondern beispielweise auch Fensterkitt, Fliesenkleber, Fugenmasse und andere spachtelmassenhaltige Produkte.
Das lag nicht zuletzt an den nützlichen Eigenschaften von Asbest. So ist der Gefahrstoff stabil, günstig und verrottungs- sowie feuerfest. Gleichzeitig wirkt er wärmedämmend und brandhemmend. Im Mörtel verbessert er außerdem die Bindung, ohne dabei die Farbe zu beeinflussen.
Wie gefährlich ist asbesthaltiger Mörtel?
Solange Asbest fest gebunden ist, geht nur ein sehr geringes Gesundheitsrisiko davon aus. Das ändert sich aber, wenn die Faser durch Erschütterungen und mechanische Beanspruchungen in die Raumluft gelöst wird. Insbesondere Mörtel, Putz und Spachtelmasse enthalten schwach gebundene Asbestfasern und Spritzasbest, sodass eine ständige Exposition gefährlich werden kann.
Werden mikroskopische Asbestfasern freigesetzt und eingeatmet, können sie zu schwerwiegenden Problemen führen. Neben Kurzatmigkeit und Asthma ist vor allem eine spezielle Form von Lungenkrebs (Asbestose) nicht selten.
Woran erkenne ich Asbest im Mörtel?
Ob Asbest im Mörtel enthalten ist, lässt sich mit dem bloßen Auge nicht sicher feststellen. Das wichtigste Indiz ist hingegen das Errichtungsjahr des Gebäudes – liegt dieses zwischen 1950 und 1993 und wurde der Mörtel in der Zwischenzeit nicht umfassend erneuert, ist die Asbestgefahr hoch.
Eine abschließende Antwort bekommen Sie nur, wenn Sie die Spachtelmasse, den Mörtel und den Putz auf asbesthaltige Inhaltsstoffe testen lassen. Dafür muss eine Probe durch ein Fachunternehmen entnommen und im Labor getestet werden.