Warum ist Asbestpappe gefährlich?
Asbestpappe wurde bis in die 1990er-Jahre als Dämmstoff für Gebäude verwendet und muss als extrem gesundheitsgefährdend eingestuft werden. Das liegt an einem hohen Asbestgehalt, der – je nach Hersteller und Zusammensetzung – bis zu 80% betragen kann.
Solange die Asbestfaser fest in den Wänden verbaut ist, stellt das in der Regel kein Lungenkrebsrisiko für Asbestose dar. Das ändert sich allerdings, wenn die asbesthaltige Faser bei einer Renovierung oder Sanierung der Dämmung freigesetzt wird. Dann sind Asbestbelastung und Gesundheitsrisiko hoch.
Wofür wurde Asbestpappe früher verwendet?
Zwischen 1950 und 1993 wurde Pappe aus Asbest als Dämmmaterial in den Zwischenwänden von Gebäuden eingesetzt. Das lag nicht zuletzt an den nützlichen Eigenschaften dieses Schadstoffes, der sowohl verrottungsfest als auch hitzebeständig ist. Gleichzeitig ist er kaum entzündbar und sorgt für eine gute Wärmeisolierung. Die gesundheitlichen Folgen der Asbestfaser wurden erst später bekannt.
Woran erkenne ich Asbestpappe?
In Asbestpappe ist der Schadstoff nur schwach gebunden, weshalb Sie verdächtiges Material auf keinen Fall selbst herausreißen dürfen. Ob es sich tatsächlich um eine Dämmung mit Asbestanteil handelt, können aber nur eine Probenahme und eine Laboranalyse bestätigen.
Mit dem bloßen Auge ist ein asbesthaltiger Baustoff nur schwer zu erkennen. Gute Indizien sind beispielsweise eine geringe Dicke (wenige mm), eine grünliche bis gräuliche Färbung und eine faserige Struktur. Diese ist etwa an Bruchstellen schnell erkennbar.
Wie wird Asbestpappe richtig entsorgt?
Bestätigt sich der Asbestverdacht, ist die Entsorgung der Pappe mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden. Dabei sollten Sie auf ein Fachunternehmen mit entsprechenden Genehmigungen nach TRGS 519 vertrauen – führen Sie die Entsorgung besser nicht selbst durch.
Die Asbestpappe muss zuerst mit Unterdruck und Schutzkleidung entfernt und dann in spezielle Big Bags für die Entsorgung verpackt werden. Die gesetzlichen Vorgaben sehen Asbest als Sondermüll vor, sodass auch der Transport eine Zertifizierung notwendig macht.