Warum wurde Asbest für den Schornstein verwendet?
Schornsteine müssen vielen Belastungen standhalten können, die von einer hohen Abgastemperatur über mechanische Belastungen bis hin zu Regen, Witterung und Wetter reichen. Deswegen wurde früher Asbest als „Wunderfaser“ verwendet – das Material ist hitzebeständig und feuerfest.
Gleichzeitig gilt Asbest als beständig und belastbar, was es insbesondere als Verkleidung und Dichtung qualifiziert. Auch der Mörtel und die Stoffpackungen im Schornstein waren oftmals mit Asbest angereichert.
Warum ist Asbest im Schornstein gefährlich?
In den 1970er Jahren konnte nachgewiesen werden, dass die feinen Asbestfasern lungengängig sind und für ganz unterschiedliche Erkrankungen verantwortlich gemacht werden können. Dazu gehört vor allem eine spezielle Form von Lungenkrebs, die Asbestose.
Besonders gefährlich ist Asbest in Schornsteinen, die regelmäßig vom Schornsteinfeger gereinigt werden müssen. Durch die mechanische Bearbeitung und die hohen Abgastemperaturen lösen sich die Fasern und gelangen in die Raumluft und können eingeatmet werden.
Woran erkenne ich Asbest im Schornstein?
Ob Asbest im Schornstein vorhanden ist oder nicht, kann nur durch eine Probenentnahme mit Laboranalyse abschließend geklärt werden. Es gibt jedoch mehrere Indizien, die auf das Vorhandensein der gesundheitsschädlichen Faser in diesem Bauteil hindeuten.
Zur Abdichtung von Schornsteinen und Kaminöfen wurden früher vor allem Asbestschnüre und Asbestpappen verwendet. Diese haben eine gräulich-weiße Farbe und eine faserige Struktur. Der beste Hinweis ist jedoch das Baujahr. Liegt es in den 1950er bis 1980er Jahren, ist Asbest in der Schornsteinabdeckung wahrscheinlich.
Wie wird ein asbesthaltiger Schornstein saniert?
Wenn Asbest im Schornstein gefunden wurde, sollten Sie die Sanierung auf keinen Fall selbst durchführen. Das gilt nicht nur für Schornsteine, Kamine und Öfen, sondern auch für alle anderen belasteten Bauteile wie Wände, Dichtungen, Fensterbänke und Rohre.
Stattdessen sollten Sie einen zertifizierten Fachbetrieb beauftragen, der eine entsprechende Schornsteinsanierung durchführen kann. Dabei werden alle Verschleißerscheinungen (wie Versottung, Geruchsbelästigung etc.) nach den geltenden Normen behoben. Die Asbestsanierung ist in der TRGS 519 geregelt.