In welcher Form kommt Asbest in der Wand vor?
So vielfältig wie Wandverkleidungen kann auch die Asbestbelastung in diesen Bauteilen sein – der gefährliche Baustoff wurde auf verschiedene Arten verarbeitet. Dazu gehören insbesondere diese:
- Schwach gebundener Asbest: Bei diesen Bauteilen liegt der Asbestanteil bei über 60%, sodass sich die Faser leicht herauslösen lässt. Vertreter dieser Kategorie sind etwa Asbestzement und Spritzbeläge
- Fest gebundener Asbest: In fest gebundener Form ist Asbest etwas ungefährlicher, der Anteil liegt bei 10 bis 15%. In diese Kategorie gehören Wandplatten und Fassaden
Wie erkenne ich Asbest in der Wandverkleidung?
Asbest in Wandverkleidungen ist mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Die Struktur (ein gräuliches bis grünliches Material mit einer faserigen Struktur) und das Alter des Gebäudes (vor 1993 errichtet) geben zwar Hinweise, aber der eigentliche Nachweis kann nur durch eine Analyse erfolgen.
Dabei wird eine Probe der Wandverkleidung entnommen und im Labor unter dem Mikroskop untersucht. Da bei der Probenentnahme Fasern freigesetzt werden, darf diese nur von einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden.
Wie werden asbesthaltige Wandverkleidungen entfernt?
Apropos zertifizierter Fachbetrieb: Nicht nur die Probenahme, sondern auch das Entfernen und Entsorgen von asbesthaltigen Wandbelägen erfordert eine spezielle Ausbildung. Diese Arbeiten sind in der TRGS 519 streng geregelt. Das gilt auch für den Transport und die Entsorgung von Spritzasbest, Wandbelägen und Co. Selbst Hand anlegen darf man also auf keinen Fall.
Warum ist Asbest so gefährlich?
Früher als „Wunderfaser“ bezeichnet, gilt die mineralische Asbestfaser heute als stark gesundheitsgefährdend. Durch ihre feine Struktur wird sie schnell in die Raumluft freigesetzt und kann eingeatmet werden – was unbedingt zu vermeiden ist.
Die lungengängigen Asbestfasern lösen im Körper ganz unterschiedliche Krankheitsbilder aus. Dazu gehören Kurzatmigkeit, Asthma und sogar Asbestose, eine aggressive und gefährliche Form von Lungenkrebs. Aus diesen Gründen ist der Einsatz von Asbest in ganz Europa inzwischen verboten.