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Asbest

Asbestplatten selbst entsorgen: Risiken & Anleitung

Von Chiara Bergmann | 8. November 2024
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Asbestplatten selbst zu entsorgen, ist zwar unter Auflagen erlaubt, birgt aber erhebliche Risiken. Für die fachgerechte Entsorgung sind Sachkenntnis und spezielle Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich.

Asbestplatten selbst entsorgen

Asbestplatten selbst entsorgen: Erlaubt oder verboten?

Die Entsorgung von Asbestplatten durch Privatpersonen ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, birgt jedoch erhebliche Risiken. Asbesthaltige Materialien, bei denen der Asbest fest eingebunden ist, wie etwa in Wellasbestplatten, dürfen von Privatpersonen entfernt und entsorgt werden. Dies muss jedoch streng nach den gesetzlichen Vorschriften erfolgen, um die Freisetzung und Inhalation gefährlicher Asbestfasern zu verhindern.

Privatpersonen müssen folgende Vorgaben einhalten:

  • Entsorgen Sie nur fest gebundenen Asbest in geringen Mengen.
  • Arbeiten Sie nicht an schwach gebundenen Asbestprodukten.
  • Tragen Sie spezielle Schutzkleidung, darunter Einmalanzüge und Atemschutzmasken geeigneter Schutzklassen.

Die unsachgemäße Handhabung von Asbest kann schwerwiegende gesundheitliche und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Verstöße gegen die gesetzlichen Bestimmungen können mit Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen geahndet werden. Ihre Gesundheit und Sicherheit sind entscheidend. Überlegen Sie daher sorgfältig, ob Sie die Entsorgung selbst durchführen oder einem Fachunternehmen überlassen möchten. Fachbetriebe können sicherstellen, dass alle Risiken minimiert und die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.

Warum ist die Entsorgung durch Fachbetriebe sicherer?

Die Entsorgung von Asbest durch spezialisierte Fachbetriebe bietet entscheidende Vorteile für Ihre Gesundheit und die Umwelt:

  • Minimierung des Gesundheitsrisikos: Fachbetriebe verfügen über die erforderliche Sachkunde gemäß den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 519). Diese Expertise ermöglicht einen sicheren Umgang mit Asbestfasern und verhindert deren Freisetzung.
  • Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Die Entsorgung von Asbest erfordert spezifische Genehmigungen und Nachweise. Fachunternehmen stellen sicher, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, was sowohl strafrechtliche Konsequenzen als auch Gesundheitsgefahren reduziert.
  • Sicherheit im Umgang mit Asbest: Fachbetriebe sind mit spezieller Ausrüstung ausgestattet, wie zum Beispiel Industriestaubsauger der Klasse H und Schutzkleidung. Diese Ausrüstung ist für Privatpersonen normalerweise nicht zugänglich und schwer zu bedienen.
  • Effiziente und sichere Durchführung: Fachbetriebe führen die Arbeiten effizient und professionell durch, einschließlich des sicheren Transports und der fachgerechten Entsorgung des Asbests auf zugelassenen Deponien. Dadurch wird das Risiko einer Kontamination der Umwelt minimiert.
  • Spezifische Schutzmaßnahmen: Fachbetriebe bieten umfassende Schutzmaßnahmen, wie die staubdichte Verpackung von Asbestabfällen in Big Bags und die kontinuierliche Befeuchtung von Asbestzement, um die Freisetzung von Fasern zu minimieren. Dies schützt sowohl die Arbeiter als auch die Umgebung vor schädlichen Einflüssen.

Durch die Beauftragung eines Fachbetriebs stellen Sie sicher, dass die Asbestentsorgung sicher und gesetzeskonform erfolgt, was besonders wichtig für die Sicherheit der Bewohner und der Umwelt ist.

Was ist bei der Asbestentsorgung zu beachten?

Wenn Sie beabsichtigen, Asbestplatten eigenhändig zu entsorgen, sind strenge Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, um Gesundheitsrisiken zu minimieren. Folgendes sollten Sie dabei unbedingt beachten:

  1. Rechtliche Vorgaben beachten: Informieren Sie sich vorab über die in Ihrem Bundesland geltenden Vorschriften zur Asbestentsorgung. Die Einhaltung der Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 519) hat oberste Priorität.
  2. Geeignete Schutzkleidung verwenden: Tragen Sie während der Arbeiten immer eine Atemschutzmaske der Klasse P2 und einen Einmalanzug der Schutzklasse 3 Typ 5+6. Auch Sicherheitsschuhe sind unerlässlich.
  3. Keine Bearbeitung der Platten: Vermeiden Sie jegliche Bearbeitung der Asbestplatten wie Sägen, Bohren oder Brechen, um die Freisetzung von Asbestfasern zu verhindern. Arbeiten Sie nach Möglichkeit von Hand.
  4. Staubbildung minimieren: Befeuchten Sie die Asbestprodukte vor dem Ausbau mit Wasser, um die Staubentwicklung zu minimieren. Halten Sie die Platten bis zur Verpackung kontinuierlich feucht.
  5. Staub entsorgen: Verwenden Sie einen Industriestaubsauger der Klasse H mit Asbestzulassung, um aufgewirbelte Fasern sicher zu entfernen.
  6. Richtige Verpackung gewährleisten: Verpacken Sie die Asbestmaterialien in reißfeste, staubdichte Big Bags. Achten Sie darauf, dass die Säcke korrekt verschlossen werden, um eine Kontamination der Umgebung zu verhindern.
  7. Kennzeichnung der Abfälle: Bringen Sie gut sichtbare Warnhinweise an den Big Bags an, um auf den gefährlichen Inhalt aufmerksam zu machen.
  8. Transportvorschriften einhalten: Befestigen Sie die Big Bags sicher auf Ihrem Fahrzeug, um ein Verrutschen oder Herunterfallen während des Transports zu verhindern.
  9. Fachgerechte Entsorgung sicherstellen: Bringen Sie die verpackten Asbestabfälle zu einer zugelassenen Deponie oder einem dafür geeigneten Werkstoffhof. Stellen Sie vorab sicher, dass die Annahmestelle den geforderten Sicherheitsstandards entspricht.

Denken Sie immer daran: Ihre Gesundheit und Sicherheit stehen an erster Stelle. Wenn Ihnen die korrekte Handhabung und Entsorgung von Asbest unsicher erscheint, beauftragen Sie besser ein Fachunternehmen. Diese verfügen über die nötige Expertise und Ausrüstung, um die Entsorgung sicher und gesetzeskonform durchzuführen.

Artikelbild: France68/iStockphoto