Was ist die Attikahöhe und warum ist sie wichtig?
Die Attikahöhe bestimmt, wie weit die Außenwand eines Gebäudes über die Dachfläche hinausragt. Diese wandartige Erhöhung, die Attika genannt wird, spielt besonders bei Flachdächern eine wesentliche Rolle. Die Bedeutung der Attikahöhe lässt sich in mehreren Aspekten festhalten:
- Ästhetische Funktion: Die Attika kann das Erscheinungsbild eines Gebäudes erheblich verbessern, indem sie das Flachdach verdeckt und so ein einheitlicheres Aussehen schafft.
- Funktionale Vorteile: Eine korrekt dimensionierte Attika regelt den Ablauf von Regenwasser, verhindert Schäden und Verschmutzungen an der Fassade und sorgt dafür, dass Wasser kontrolliert abfließt, was besonders bei Flachdächern wichtig ist.
- Sicherheitsaspekte: Die Attika dient als Sicherheitsbarriere, insbesondere bei begehbaren Dächern oder Dachbegrünungen. Sie schützt vor Abstürzen und verhindert, dass Gegenstände vom Dach fallen.
Durch diese vielfältigen Funktionen ist die Attikahöhe ein unverzichtbares Element moderner Architektur, besonders bei Flachdächern.
Vorgaben und Mindesthöhen der Attika
Die Mindesthöhe der Attika ist in den Fachregeln für Abdichtungen und den Bauordnungen der Bundesländer festgelegt. Diese Regelungen berücksichtigen sowohl die Neigung des Daches als auch die Nutzung der Dachfläche. Beachten Sie die folgenden Anforderungen:
Dachneigung
- Flachdächer (bis 5° Neigung): Die Attika muss mindestens 10 cm über der Oberfläche des Belags oder der Kiesschüttung liegen, um eine ausreichende Abdichtung zu gewährleisten.
- Steildächer (über 5° Neigung): Bei größerer Dachneigung reduziert sich die erforderliche Mindesthöhe auf 5 cm.
Attika als Sicherheitsbrüstung
Wenn die Attika gleichzeitig als Brüstung dient, gelten höhere Anforderungen abhängig von der potenziellen Absturzhöhe und der Gebäudeart:
Privathäuser:
- Bis zu einer Absturzhöhe von 12 m: mindestens 90 cm.
- Über 12 m Absturzhöhe: mindestens 110 cm.
Arbeitsstätten:
- Bis zu einer Absturzhöhe von 12 m: mindestens 100 cm.
- Über 12 m Absturzhöhe: mindestens 110 cm.
Achten Sie stets auf die Einhaltung der entsprechenden Mindesthöhen sowie auf Anforderungen an statische Belastbarkeit und Abdichtung, um Schäden und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Weitere wichtige Aspekte
Neben den Mindestanforderungen an die Attikahöhe müssen zusätzliche Elemente berücksichtigt werden, um die sichere und effiziente Ausführung einer Attika auf einem Flachdach zu gewährleisten:
- Materialwahl: Das Material der Attika sollte ästhetische und funktionale Anforderungen erfüllen. Übliche Materialien sind Metall, Beton oder Ziegel. Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit spielen eine große Rolle.
- Thermische Trennung: Um Wärmebrücken zu vermeiden, sollten Sie eine thermische Trennung bei der Konstruktion der Attika einplanen. Dies reduziert Energieverluste und schützt vor Feuchtigkeitsschäden.
- Sichtschutz und Technikversteck: Attiken bieten Sichtschutz für private Dachterrassen und verdecken technische Installationen wie Lüftungsanlagen oder Satellitenschüsseln diskret.
- Schutz der Gebäudesubstanz: Eine Attika schützt die darunterliegende Fassade vor Witterungseinflüssen wie Regen oder starkem Wind, was die Lebensdauer der Fassade verlängert und den Instandhaltungsaufwand verringert.
- Pflege und Wartung: Regelmäßige Pflege und Wartung verlängern die Lebensdauer und erhalten die Funktionalität und Ästhetik der Attika.
Berücksichtigen Sie diese Aspekte bei der Planung und bauen Sie eine Attika, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional und sicher ist, um die Bauordnung und geltende Sicherheitsstandards zu erfüllen. Lassen Sie sich bei Bedarf von einer Fachkraft beraten, um eine fachkundige Ausführung sicherzustellen.