Was bedeutet Aufbauhöhe bei Fliesen?
Die Aufbauhöhe bei Fliesen beschreibt die gesamte Dicke der Bodenkonstruktion, die vom Untergrund bis zur Oberkante der verlegten Fliesen reicht. Hierzu zählen mehrere Schichten:
- Fliesenstärke: Die meisten Fliesen haben eine Stärke von etwa 8 bis 11 mm. Dank fortschrittlicher Produktionstechniken sind jedoch auch dünnere Fliesen erhältlich.
- Kleberschicht: Beim Dünnbettverfahren beträgt die Dicke der Klebeschicht typischerweise etwa 2 mm, während beim Dickbrettverfahren eine dickere Schicht erforderlich ist.
- Zusätzliche Schichten: Je nach Bodenkonstruktion können weitere Schichten wie Trittschalldämmung, Estrich, Fußbodenheizung oder alte Fliesen (im Fall einer Sanierung) hinzukommen.
Besonders bei Renovierungsarbeiten spielt die Aufbauhöhe eine entscheidende Rolle. Eine zu hohe Aufbauhöhe kann Türen und andere bauliche Gegebenheiten beeinflussen. Hier sind einige Punkte, die Sie berücksichtigen sollten:
- Türanpassung: Insbesondere in Mietwohnungen ist es oft nicht möglich, Türzargen zu kürzen. Daher sollte die Aufbauhöhe sorgfältig geplant werden, um sicherzustellen, dass Türen weiterhin problemlos öffnen und schließen.
- Höhenausgleich: Bei unterschiedlichen Bodenbelägen in angrenzenden Räumen kann ein Höhenausgleichsprofil erforderlich sein, um einen sauberen Übergang zu schaffen und Stolperfallen zu vermeiden.
Durch die Beachtung dieser Faktoren können Sie sicherstellen, dass die Aufbauhöhe Ihrer Fliesen den baulichen Anforderungen gerecht wird und ein harmonisches, funktionales Ergebnis erreicht wird.
Vorbereitung des Untergrunds
Eine gründliche Vorbereitung des Untergrunds ist essenziell, um eine dauerhafte Haftung der Fliesen zu gewährleisten und eine gleichmäßige Verlegung zu ermöglichen.
- Säuberung des Untergrunds: Beginnen Sie mit der gründlichen Reinigung der Oberfläche. Der Untergrund muss frei von Schmutz, Staub, Fett und sonstigen Verunreinigungen sein, um die Haftung des Fliesenklebers nicht zu beeinträchtigen.
- Überprüfung der Ebenheit: Nutzen Sie eine Wasserwaage, um sicherzustellen, dass der Boden eben ist. Unebenheiten sollten Sie mit einer Ausgleichsmasse ausgleichen.
- Prüfung auf Feuchtigkeit und Festigkeit: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund vollständig trocken und tragfähig ist. Eine Feuchtigkeitsprüfung kann durch Aufkleben eines Folienstücks erfolgen. Minderfeste Stellen sollten entfernt oder stabilisiert werden.
- Grundierung auftragen: Je nach Saugfähigkeit des Untergrunds ist eine Grundierung notwendig. Tiefengrund eignet sich für saugfähige Untergründe wie Zementestrich, Haftgrund für nicht-saugfähige Untergründe wie Beton. In Feuchträumen kann zusätzlich eine Abdichtung oder eine Entkopplungsmatte sinnvoll sein.
Bearbeitung spezifischer Untergrundarten
- Holz: Verschrauben Sie Platten und Dielen fest, um Bewegungen zu minimieren. Schließen Sie Fugen und Löcher mit geeigneter Spachtelmasse.
- Beton: Schleifen Sie glatte Oberflächen leicht an, um die Haftung zu verbessern. Bei minderfester Struktur sollten Sie diese verstärken oder entfernen.
- Bestehende Fliesen: Alte Fliesen müssen fest sitzen. Entfernen Sie lose Fliesen und füllen Sie die Lücken. Glasierte Fliesen sollten leicht angeschliffen werden.
- Beschichtete Untergründe: Schleifen Sie feste Beschichtungen an und entfernen Sie lockere oder beschädigte Beschichtungen vollständig. Eine Haftgrundierung ist hier ebenfalls notwendig.
- Calciumsulfatestrich: Achten Sie auf eine vollständige Trocknung und schleifen Sie eventuell vorhandene Sinterschichten ab.
Fliesen verlegen – Schritt für Schritt
Nach der gründlichen Vorbereitung des Untergrunds können Sie mit dem Verlegen der Fliesen beginnen. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung, wie Sie Fliesen professionell verlegen.
Methode 1: Konventionelles Fliesenverlegen mit Flexkleber
- Fliesenkleber vorbereiten: Mischen Sie den Fliesenkleber gemäß den Angaben des Herstellers.
- Kleber auftragen: Tragen Sie eine dünne Schicht des Fliesenklebers mit der glatten Seite der Kelle auf den Untergrund auf und kämmen Sie den Kleber mit der Zahnkelle durch. Auch die Fliesenrückseite sollte mit einer Kleberschicht versehen werden.
- Fliesen verlegen: Beginnen Sie in einer Raumecke oder entlang der längsten geraden Wand. Drücken Sie die erste Fliese leicht ins Kleberbett und verwenden Sie Abstandshalter.
- Kleber aushärten lassen: Lassen Sie den Fliesenkleber gemäß den Herstellerangaben aushärten, bevor Sie mit dem Verfugen beginnen.
- Fugenmasse einbringen: Mischen Sie die Fugenmasse an und tragen Sie sie diagonal zur Fliesenrichtung mit einem Fugengummi ein.
- Fugen reinigen: Entfernen Sie überschüssige Fugenmasse mit einem nassen Schwammbrett.
Methode 2: Klickfliesen verlegen
Für eine schnelle und einfache Alternative zum traditionellen Fliesenverlegen bieten Klickfliesen eine praktische Lösung.
- Untergrund reinigen und prüfen: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund eben, sauber und trocken ist.
- Trittschalldämmung verlegen: Verlegen Sie eine Trittschalldämmung auf dem sauberen Untergrund.
- Klickfliesen verbinden: Beginnen Sie in einer Raumecke und verbinden Sie die Klickfliesen Stück für Stück gemäß den Herstellerangaben. Schneiden Sie eventuelle Randstücke mit einer Stichsäge zu.
- Fugenmasse einbringen: Füllen Sie die Fugen mit einer dauerelastischen Fugenmasse aus einer Kartusche.
- Überschuss sauber entfernen: Entfernen Sie überschüssige Fugenmasse mit einem Fugenglätter und wischen Sie die Fugen gegebenenfalls mit einem feuchten Tuch ab.
Indem Sie diesen Schritten folgen, stellen Sie sicher, dass Ihr neuer Fliesenboden fest, haltbar und ästhetisch ansprechend ist.
Besonderheiten bei unterschiedlichen Fliesenarten
Die Wahl der passenden Fliesenart ist entscheidend für die Langlebigkeit und Funktionalität Ihres Fliesenbodens.
Feinsteinzeugfliesen
Feinsteinzeugfliesen sind robust und eignen sich hervorragend für Bereiche wie Flure und Küchen. Sie zeichnen sich durch geringe Porosität und hohe Beständigkeit gegen Abrieb und Feuchtigkeit aus.
Steinzeugfliesen
Steinzeugfliesen sind widerstandsfähig und für Innen- und Außenbereiche geeignet. Sie sind dick und belastbar, ideal für Bereiche mit hohen Belastungen wie Garagen und Werkstätten.
Steingutfliesen
Steingutfliesen werden häufig für Wandbeläge in Bädern und Küchen verwendet. Sie sind weniger belastbar und sollten nicht für stark beanspruchte Bodenflächen verwendet werden.
Mosaikfliesen
Mosaikfliesen eignen sich hervorragend für dekorative Akzente und unregelmäßige Flächen. Sie sind in verschiedenen Designs und Materialien verfügbar und flexibel einsetzbar.
Natursteinfliesen
Natursteinfliesen wie Marmor oder Schiefer verleihen Räumen eine exklusive Optik, erfordern jedoch intensive Pflege und spezielle Reinigungsprodukte.
Glasfliesen
Glasfliesen sind ideal für dekorative Zwecke und verleihen Räumen eine moderne Ausstrahlung. Sie sind unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und einfach zu reinigen.
Indem Sie die spezifischen Eigenschaften und Einsatzgebiete der verschiedenen Fliesenarten berücksichtigen, können Sie den optimalen Fliesenboden für Ihre Bedürfnisse auswählen. Achten Sie dabei sowohl auf ästhetische als auch auf funktionale Anforderungen.