Wie funktionieren aufliegende Dachrinnen?
Aufliegende Dachrinnen liegen, wie ihr Name schon sagt, auf dem Dach auf. Damit unterscheiden sie sich von klassischen Hänge-Dachrinnen, die vor das Dach, also unter die Traufkante vorgehängt werden. Aufliegende Dachrinnen sitzen also ein wenig über der Traufkante, sodass sie wie Hänge-Dachrinnen das Regenwasser über die Vertiefungsrinnen der Dachpfannen oder die Dachschindeln empfangen. Damit das Wasser besser einlaufen kann, haben aufliegende Dachrinnen hinten einen verlängerten Schenkel, der auf die Dachfläche ragt. Unten wölbt sich die Rinne wie bei den meisten Hänge-Dachrinnen in Halbkreisform – im Querschnitt eckige Varianten gibt es hier konstruktionsbedingt nicht.
Warum aufliegende Dachrinnen?
Das Prinzip aufliegender Dachrinnen ist vor allem aus grundstücksrechtlichen Gründen aufgekommen. Dadurch, dass die Rinne auf der Dachfläche und hinter der Gebäudefassade gesammelt wird und abläuft, kann es auch vollständig auf dem Grundstück abgeführt werden. Ärger mit Ablauf-Regenwasser in öffentlichem Raum oder auf Nachbargrundstücken kann damit aus dem Weg gegangen werden. Ein weiteres Argument für eine aufliegende Dachrinne ist die schlankere, etwas unauffälligere Optik.
Wie wird eine aufliegende Dachrinne installiert?
Bei der Installation einer aufliegenden Dachrinne sind ein paar Besonderheiten zu beachten:
- Voraussetzung: mindestens 15° Dachneigung
- Saumdeckung für freie Dachfläche bis zur Traufkante
- Rinnenhalter an Traufbohle oder Sparren befestigen
- Bewegungsfugen für Querbewegungen implementieren
Aufliegende Dachrinnen können nur auf geneigten Dächern installiert werden. Damit das Prinzip funktioniert, muss die Dachneigung mindestens 15° betragen. Die Dachfläche unterhalb der Dachrinne bis zur Traufkante muss mit einer Saumdeckung geschützt werden. Dazu werden meist Doppel- oder Winkelstehfalze aus Metall verwendet. Befestigt wird eine aufliegende Dachrinne wie auch die meisten Hänge-Dachrinnen mit Rinnenhaltern, die wiederum in normierten Abständen entweder an der Traufbohle oder an den Sparren angebracht werden. Damit temperaturbedingte Querbewegungen ausgeglichen werden können, müssen Bewegungsfugen oder Formteile in die Konstruktion eingefügt werden – immer in Anzahl, Material und Abständen an das Material und die Länge der Dachrinne angepasst.
Wie wird das Regenwasser abgeleitet?
Das in der aufliegenden Rinne gesammelte Regenwasser wird über ein Regenfallrohr in ein Regenstandrohr abgeleitet. Von dort aus kann es direkt in einen Anschlusskanal und anschließend in den öffentlichen Regenwasserkanal abgeführt werden. Eine Alternative – vor allem bei nicht vorhandenem Anschluss an die öffentliche Regenwasserkanalisation – ist das Ableiten in eine eigene Versickerungsanlage wie zum Beispiel eine Sickermulde.