Kostenbeispiel: Ausbauhaus
Beispielsituation:
- Ausbauhaus
- 140 m² Wohnfläche
- Bodenplatte (keine Unterkellerung)
- mittleres Preisniveau
- Grundstücksgröße 1.200 m², durchschnittliches Preisniveau
- Einrichtung und Ausstattung: mittleres Preisniveau
- Gestaltung des Außenbereichs: durchschnittlich
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 335.500 EUR |
Nebenkosten Grundstück | 40.260 EUR |
Bodenplatte | 11.700 EUR |
Kaufpreis | 242.760 EUR |
Baunebenkosten | 41.269 EUR |
Einrichtung | 51.255 EUR |
Außenanlage | 20.356 EUR |
Zusatzkosten | 12.320 EUR |
Gesamtkosten | 755.421 EUR |
ohne Grundstückskosten | 367.341 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 2.623,86 EUR pro m² |
Alle Kosten für ein Ausbauhaus
Das Ausbauhaus, oder „Mitbauhaus“, wie manche Anbieter diesen Haustyp nennen, erlaubt es, den Innenausbau ganz oder teilweise in Eigenregie zu übernehmen. Der Umfang der Eigenleistungen ist dabei variabel und wird fest vertraglich vereinbart.
Die Preise für Ausbauhäuser liegen wegen der Eigenleistungen etwas günstiger als beim schlüsselfertigen Fertighaus. Die Preise bewegen sich je nach Ausführung, Anbieter und Ausbaustufe im Durchschnitt zwischen 1.500 und 2.500 EUR pro m² Wohnfläche, sehr hochwertige Ausbauhäuser und Ausbauhäuser, bei denen nur Eigenleistungen in geringem Umfang notwendig sind, können auch teurer sein.
Noch deutlich geringere Kosten bietet das Bausatz-Haus, das komplett selbst aufgebaut wird. Günstige Bausatzhäuser gibt es bereits ab 30.000 bis 50.000 EUR.
Neben dem Kaufpreis kommen beim Bau eines Hauses noch eine ganze Reihe weiterer Kosten zum Tragen – eine umfassende Auflistung der wichtigsten Kostenpositionen samt Kosten finden Sie in unserem Artikel Fertighaus: Kosten.
Kostenunterschiede zu anderen Bauweisen
- Preisvorteil beim Kaufpreis
- Muskelhypothek kann genutzt werden
- gut kalkulierbare Kosten
- Wertstabilität
- Haftungsrisiko
Preisvorteil beim Kaufpreis
Mit im Durchschnitt 1.500 – 2.500 EUR pro m² Wohnfläche liegt der Kaufpreis beim Ausbauhaus niedriger als beim schlüsselfertigen Fertighaus (durchschnittlich 2.000 bis 4.000 EUR pro m² Wohnfläche).
Kalkuliert werden müssen aber noch das gegebenenfalls benötigte Zusatzmaterial und Werkzeug für den selbst vorgenommenen Innenausbau.
Muskelhypothek kann genutzt werden
Der Begriff „Muskelhypothek“ bezieht sich darauf, dass bis zu 15 % der Bausumme als Eigenkapital angesetzt werden können, wenn Eigenleistungen beim Bau erbracht (und nachgewiesen) werden. Da der Umfang der Eigenleistungen beim Ausbauhaus sehr detailliert vertraglich vereinbart ist, wird das von der Bank gewöhnlich auch akzeptiert. Damit kann man in manchen Fällen die eigene Finanzierungssituation erheblich verbessern.
Gut kalkulierbare Kosten
Anders als beim individuell errichteten Massivhaus, bei dem es leicht zu Bauverzögerungen und Kostenüberschreitungen kommen kann, bieten Fertighäuser vorab sehr gut kalkulierbare Baukosten. Das Risiko für Verzögerungen beim Baufortschritt und ungeplante Kostenüberschreitungen ist bei Fertighäusern deutlich geringer.
Wertstabilität
Individuell errichteten Massivhäusern wird im Allgemeinen eine längere Nutzungsdauer unterstellt, sie sind daher wertstabiler. Die erzielten Wiederverkaufspreise sind bei individuell errichteten Massivhäusern höher als bei Häusern in Fertigbauweise.
Haftungsrisiko
Für Arbeiten, die man in Eigenregie ausführt, haftet man auch selbst. Macht man teure Fehler, muss man für die Beseitigung der Folgen auch selbst aufkommen. Beim schlüsselfertigen Haus haftet hingegen der Anbieter in vollem Umfang für die Beseitigung der von ihm selbst verursachten Mängel und Folgekosten.
Durch die Verzahnung von Eigenleistungen und Arbeiten des Anbieters kann es im Einzelfall zu Haftungsproblemen kommen. Das sollte bei der Übernahme von Arbeiten in Eigenregie immer mit bedacht werden. Eine gute Baubegleitung und Dokumentation hilft, solche Probleme zu vermeiden.
Gegebenenfalls längere Bauzeit
Ein wesentlicher Vorteil von Fertighäusern liegt darin, dass sie in sehr kurzer Zeit bezugsfertig sind. Wird der Innenausbau zum Teil in Eigenleistung fertiggestellt, verlängert sich die Bauzeit – mit den entsprechenden Nachteilen (Miete muss für längere Zeit bezahlt werden, nicht exakt festlegbares Einzugsdatum, längere Doppelbelastung aus Berufstätigkeit und Hausbau mit möglichen Einkommenseinbußen).
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Ausbauhaus, höhere Preisklasse
- 200 m² Wohnfläche
- Kellerbau
- Grundstücksgröße 1.200 m², hohes Preisniveau
- Einrichtung und Ausstattung: hochwertig, höhere Preisklasse
- Gestaltung des Außenbereichs: aufwendig, hochwertig
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 715.000 EUR |
Nebenkosten Grundstück | 107.250 EUR |
Kellerbau | 52.500 EUR |
Kaufpreis | 426.000 EUR |
Baunebenkosten | 89.460 EUR |
Einrichtung | 82.500 EUR |
Außenanlage | 57.420 EUR |
Zusatzkosten | 15.840 EUR |
Gesamtkosten | 1.545.970 EUR |
ohne Grundstückskosten | 707.800 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 3.539,40 EUR pro m² |
Kosten reduzieren beim Ausbauhaus
Um die anfallenden Kosten zu senken und unnötige Kosten zu vermeiden, kann man einiges tun:
- eigene Fähigkeiten und eigenes Zeitbudget realistisch einschätzen: spätere Hilfe bei einzelnen Arbeiten durch den Anbieter ist möglich, aber meist verhältnismäßig teuer
- Ausbaustufe überlegt wählen: muss zu den eigenen Fähigkeiten passen
- Vertragsbedingungen genau prüfen (lassen): vor allem auf eigene Rechte und Pflichten achten
- Modelle vergleichen: Ausbau-Aufwand, zu leistende Arbeiten, Schwierigkeitsgrad der Eigenleistungen
- Muskelhypothek nutzen: wertvolle Erhöhung des Eigenkapital-Anteils bei der Finanzierung
- umfassende Baubegleitung nutzen: mindert Haftungsprobleme
- Nebenkosten ausreichend berücksichtigen: Zusatzmaterial und Werkzeug, wichtige Kostenpositionen beim Hausbau (Auflistung in unserem Artikel Fertighaus: Kosten)
FAQ
Welche Kosten verursacht ein Ausbauhaus?
In unserem Beispiel fallen für das Ausbauhaus Kosten von 2.623,86 EUR pro m² Wohnfläche (inkl. Nebenkosten, ohne Grundstückskosten) an. Die Baukosten richten sich jedoch auch beim Ausbauhaus immer stark nach der individuellen Ausführung – weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Kostenunterschiede gibt es zu anderen Bauweisen?
Beim Kaufpreis, den bei der Finanzierung anrechenbaren Eigenleistungen („Muskelhypothek“) und bei der Kalkulierbarkeit der Kosten bietet das Ausbauhaus Vorteile, im Hinblick auf Wertstabilität, Bauzeit und Haftungsrisiko gibt es Nachteile gegenüber anderen Bauweisen. Mehr zu den einzelnen Unterschieden können Sie in unserem Artikel nachlesen.
Wie lassen sich beim Ausbauhaus Kosten sparen?
Vertragsbedingungen und Pflichten sowie der Schwierigkeitsgrad der Eigenarbeiten sollten genau geprüft und bei mehreren Hausmodellen verglichen werden. Bei der Finanzierung sollte nach Möglichkeit die Muskelhypothek genutzt werden. Kosten für Zusatzmaterial und Werkzeug sollten mit kalkuliert werden. Weitere wichtige Tipps um die Gesamtkosten zu senken finden Sie in unserem Artikel.