Verfahren zur Fassadendämmung
Im Folgenden sollen die wichtigsten Verfahren zur Außendämmung kurz vorgestellt werden. Hausbesitzer, die ihr Haus zu dämmen beabsichtigen, sollten beim Vergleich der Preise auch die Fördermöglichkeiten berücksichtigen. Fördergelder für energetische Sanierungen können über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch genommen werden und die Gesamtkosten einer Maßnahme in erheblichem Maße senken. Das gilt sowohl für Einzelmaßnahmen als auch Gesamtsanierungen.
Als Vergleichsmerkmal verschiedener Dämmsysteme und Dämmstoffe kann der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) betrachtet werden. Ein geringer U-Wert zeugt von einer geringen Wärmedurchlässigkeit. Die Einheit lautet W/(m²K), also Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Der U-Wert charakterisiert jedoch nur Bauteile, nicht die Materialen selbst. Es kann also der U-Wert einer Betonwand berechnet werden, nicht aber von Beton selbst.
Wärmedämmverbundsystem
Zu den heute am häufigsten verwendeten Methoden zur Außendämmung gehört das Wärmedämmverbundsystem. Bei diesem Verfahren wird die Fassade von außen mit einer Schicht aus Dämmmaterialien eingepackt. Dabei kommen meist Dämmplatten zum Einsatz, die verklebt oder verschraubt werden. Anschließend wird ein Armierungsgewebe darübergelegt und zuletzt Putz aufgetragen. As Dämmmaterial kommt in den meisten Fällen Polystyrol zum Einsatz, da es vergleichsweise günstig ist. Alternativen sind anorganische Materialien wie Steinwolle, Glaswolle, Gips- oder Mineralschaum. Aber auch organische Materialien wie Hanf, Kork oder Holzfaser können zur Dämmung eingesetzt werden. Die Kosten für eine Dämmung dieser Art hängen stark von Dämmstärke und verwendeten Materialien ab. Daher liegen sie zwischen 90 und 150 Euro pro Quadratmeter.
Kerndämmung
Eine Kerndämmung setzt ein Zweischalenmauerwerk voraus. Zwischen den beiden Mauerschalen befindet sich also ein Hohlraum, der sich zum Zwecke der Dämmung nutzen lässt. Dazu wird Schaum oder loses Dämmmaterial verwendet, welches von außen in den Hohlraum gepresst oder eingeblasen wird. Durch das Material wird die Luftkonvektion unterbunden und damit auch eine Wärmeabgabe nach außen. Wie Effektiv die Dämmung letztlich ist, ist von der Dicke des Hohlraums abhängig. Je mehr Platz zur Verfügung steht, desto besser auch die Dämmung. Als Dämmmaterial kann beispielsweise Zellulosedämmstoff eingesetzt werden, wie es beim Thermofloc-System der Fall ist. Die Einblasdämmung zeichnet sich durch ein besonders günstiges Kosten-/Nutzenverhältnis aus. Der Preis pro Quadratmeter liegt, je nach Dicke der Wand und verwendetem Material, zwischen 15 und 30 Euro.
Wärmedämmputz und Energiesparfarben
Eine vergleichsweise einfache Methode der Wärmedämmung ist im Wärmedämmputz zu finden. Mittels einer relativ geringen Schichtdicke lässt sich schon ein gutes Ergebnis bei bislang völlig ungedämmten Fassaden erzielen, das jedoch nicht an die Dämmfähigkeiten der oben genannten Verfahren heranreicht. Die Methode stellt vor allem dann eine Alternative dar, wenn es nicht möglich ist, Dämmplatten auf der Fassade anzubringen und auch keine Hohlräume für eine Einblasdämmung existieren. Auch mit den sogenannten Energiesparfarben lässt sich bereits eine Wirkung erzielen. Dies geschieht über die Reduzierung des Emissionsgrads der Oberfläche. Diese gibt also deutlich weniger Wärmestrahlung nach außen hin ab. Gerade bei Energiesparfarben ist zu beachten, dass es hier viele eher unseriöse Anbieter gibt, deren Produkte nicht die versprochene Wirkung entfalten.