Putzarten sind unterschiedlich empfindlich
Insbesondere Mineralputze sind wegen ihrer Genügsamkeit und langen Lebensdauer beliebt. Sie können in Grenzen auch bei kalten Temperaturen verarbeitet werden. Viel empfindlicher reagieren Kunstharzputze und Silikatputze auf zu geringe Temperaturen.
Bei allen Putzen sollte Frost während der Abbindephase vermieden werden. Die niedrigstmögliche Verarbeitungstemperatur von fünf Grad Celsius sollte nicht unterschritten werden. Spezielle Frostschutzzuschläge können den Außenputz am Haus unempfindlicher machen. Sie sind aber auf den korrekt abgebundenen Putz ausgelegt.
Beurteilungs- und Verarbeitungskriterien
In winterlichen Zeiträumen, die an die Minimaltemperaturen grenzen, bei denen der Außenputz verarbeitet werden kann, sind mehrere Faktoren zu beachten:
- Die Mauerwerkstemperatur sollte auch nachts nicht unter vier Grad Celsius fallen
- Die Lufttemperatur sollte auch nachts nicht unter null Grad fallen
- Die Abbindezeit für Unterputz beträgt einen Tag pro Millimeter Materialstärke
- Der Oberputz braucht je nach Zusammensetzung zwischen vier bis zehn Tage
- Der Außenputz ist bis zum kompletten Abbinden und Austrocknen sehr empfindlich
- Innerhalb der Abbindephase sollte der frische Putz vor Regen geschützt werden
- Im Putz eingebrachte Armierungen und Gewebe verlängern die Abbindephase um mindestens eine Woche
- Die meist vom Hersteller angegebene Standzeit entspricht in etwa der Abbindedauer
Physikalische Aspekte
Beim selber machen von Verputzarbeiten im Außenbereich sollten die physikalischen Aspekte beachtet werden:
- Der Außenputz bedeckt eine Fassade oder Wand wie eine Haut und „krallt“ sich an den Untergrund
- Wenn die Verbindung zum Untergrund Mängel aufweist, hält der Putz nicht. Bei Frost ist er auf sich „allein gestellt“.
- Wenn der Außenputz Feuchtigkeit zieht, entstehen aus gefrorenen Wassereinschlüssen kleine „Sprengkapseln“ aus Eis
- Der Außenputz verhält sich beim Ausdehnen und Zusammenziehen durch Temperaturschwankungen anders als seine Trägermaterialien