Warum Gewebespachtelung?
Gewebespachtelung bietet entscheidende Vorteile für die Stabilität und Langlebigkeit Ihrer Fassadenoberfläche. Insbesondere bei Bauwerken aus hochwärmedämmenden Materialien, welche naturgemäß eine höhere Bewegung aufweisen, trägt die Gewebespachtelung dazu bei, die Bildung von Spannungsrissen zu minimieren und die Gesamtkonstruktion zu stabilisieren.
Durch eine durchgehende Schicht aus Armierungsgewebe, eingebettet in Armierungsmörtel, entsteht ein Sicherheitsnetz, das Spannungen gleichmäßig verteilt und verhindert, dass diese sich zu sichtbaren Rissen ausweiten. Dies ist besonders wichtig an Stellen, an denen verschiedene Baumaterialien aufeinandertreffen, wie etwa an Übergängen zwischen Beton und Mauerwerk. Hier verleiht das Gewebe dem Putz zusätzliche Stabilität.
Eine vollflächige Gewebespachtelung stellt also nicht nur eine Vorsichtsmaßnahme dar, sondern ist eine essenzielle Technik zur Verlängerung der Lebensdauer Ihrer Fassade. Die Investition in diese Methode bewährt sich langfristig, da sie dabei hilft, kostspielige künftige Reparaturen zu vermeiden. Eine fachgerechte Anwendung sorgt für haarrissfreie und einheitliche Fassadenoberflächen, wobei die gesamte Fläche optimal gegen unvermeidliche Bewegungen und Einflüsse des Baugrundes geschützt wird.
Gewebespachtelung anbringen: Schritt-für-Schritt Anleitung
Um eine Gewebespachtelung fachgerecht anzubringen, sind sorgfältige Vorbereitung und präzises Arbeiten unerlässlich. Die folgende Anleitung wird Ihnen den Arbeitsprozess erleichtern.
1. Material vorbereiten
- Armierungsmörtel anrühren: Mischen Sie den Mörtel gemäß den Herstelleranweisungen in einem sauberen Mörtelkübel. Achten Sie darauf, dass keine Klümpchen entstehen und die Konsistenz glatt ist.
- Gewebe zuschneiden: Schneiden Sie das Armierungsgewebe mit einem Cuttermesser grob auf die benötigten Maße zu. Planen Sie dabei an allen Seiten eine Überlappung von etwa zehn Zentimetern ein.
2. Erste Mörtelschicht auftragen
Mörtel auftragen: Tragen Sie eine dünne Schicht des frischen Armierungsmörtels mit einer Zahnkelle (empfohlene Zahnung: zehn Millimeter) auf den vorbereiteten Untergrund auf. Arbeiten Sie stets in Bahnen, bevorzugt von oben nach unten, um gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen.
3. Armierungsgewebe einlegen
- Gewebe positionieren: Legen Sie die zugeschnittenen Längen des Armierungsgewebes sofort in den frischen Mörtel ein. Achten Sie darauf, dass das Gewebe ohne Falten und mit den zuvor eingeplanten Überlappungen aufliegt.
- Sonderbereiche beachten: In der Nähe von Fenster- und Türöffnungen sollte das Gewebe im Umfang von fünf bis zehn Zentimetern zur Kante enden, um Rissbildung durch Bewegung zu verhindern.
4. Gewebe einbetten
Gewebe eindrücken: Drücken Sie das Gewebe mit der Zahnseite der Kelle in den Mörtel ein, sodass es gut haftet. Anschließend glätten Sie das Gewebe mit der glatten Seite der Kelle, sodass es vollständig im Mörtel eingebettet und nicht mehr sichtbar ist.
5. Oberfläche glätten
- Mörtel abziehen: Verwenden Sie einen Flächenspachtel, um die Oberfläche gleichmäßig und kantenfrei abzuziehen. Ziel ist eine möglichst ebene und glatte Fläche.
- Überstände entfernen: An Fenster- und Türöffnungen schneiden Sie überstehendes Gewebe vorsichtig mit einem Cuttermesser ab, um saubere Kanten zu erzielen.
6. Nacharbeiten und Trocknen
- Trocknungsphase: Lassen Sie die Gewebespachtelung mindestens vier Tage vollständig durchtrocknen. In diesem Zeitraum sollten weder weitere Arbeiten an der Fassade noch starke Witterungseinflüsse die Trocknung stören.
- Feinbearbeitung: Entfernen Sie eventuell entstandene Unebenheiten oder Grate mit einem Schleifbrett. Prüfen Sie die Oberfläche auf ihre Ebenheit, bevor Sie mit weiteren Schichten oder dem Oberputz fortfahren.
Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie eine robuste und ebene Gewebespachtelung an Ihrer Fassade gewährleisten. Diese beugt Spannungsrissen effektiv vor und erhöht die Langlebigkeit der Oberputzschicht.