Atmende oder geschlossene Putzschicht
Die Qualität eines Außenputzes steht und fällt mit seiner fach- und sachgerechten Verarbeitung. Da unterschiedlich intensive Durchnässungen durch Regen entstehen, muss er entweder ein vollständiges „Abblocken“ gewährleisten oder über eine Diffusionsfähigkeit verfügen, die den Wasserhaushalt im Mauerwerk und Außenputz reguliert.
Der Außenputz am Haus muss in der passenden Stärke aufgetragen sein. Je nach Putzart erfüllt er gegenüber Regen zwei Eigenschaften:
1. Mineralputz diffundiert und trocknet nach dem Nasswerden wieder aus. Dabei erlaubt er auch dem Mauerwerk, auszutrocknen.
2. Kunstharzputz verschließt das Mauerwerk beziehungsweise der Fassade und lässt den Regen ablaufen und abtropfen.
Durch das Streichen von Außenputz kann sein Verhalten auf Regen beeinflusst werden. Die Durchnässung auch bei Starkregen lässt sich durch den Lotuseffekt einer Lackierung reduzieren.
Mit Wasser gesättigter Putz kann kaputt gehen
Wenn Strukturputz auf der Fassade aufgetragen wird, hilft auch die gezielte mechanische Gestaltung der Oberfläche, Niederschlagswasser schneller abzuleiten. Das hilft vor allem beim Auftragen von Mineralputz, um die Atmungsfähigkeit in einem „gesünderen“ Rahmen zu halten.
Wenn ein Außenputz an einzelnen Stellen nie vollständig austrocknet und eventuell sogar Feuchtigkeit zieht, wird er sich früher oder später bei Regen endgültig von der Wand lösen. Ein Abdichten des Außenputzes sollte nur vorgenommen werden, wenn die Feuchtigkeitsursache behoben ist.
Regen darf nicht an einzelnen Stellen konzentriert eindringen
Schäden wie Löcher und Risse bringen den Außenputz „durcheinander“. Das eindringende Regenwasser versammelt sich zwischen Mauerwerk und Putz und kann zu Unterspülung führen, die den Putz ablösen kann.
Wenn das Trocknungsverhalten des Außenputzes nach Regen in kalten Jahreszeiten und bei Frost nicht einwandfrei funktioniert, sprengt das zu viel enthaltene gefrorene Wasser als Eis den Putz ab und auf.