Den Zustand der Fassade richtig einschätzen
Um die notwendigen Arbeiten richtig zu planen, sollten Sie den Zustand Ihrer Fassade gründlich prüfen. Eine detaillierte Inspektion ist unerlässlich:
- Visuelle Prüfung: Untersuchen Sie die gesamte Fassade systematisch nach sichtbaren Rissen, Abplatzungen oder anderen Schäden. Notieren Sie die Größe und Lage der betroffenen Bereiche.
- Feuchtigkeitstest: Berühren Sie verdächtige Stellen, um Feuchtigkeit festzustellen. Bedenken Sie, dass feuchte Fassaden vor der Sanierung vollständig trocknen sollten, um spätere Schäden zu vermeiden.
- Tragfähigkeitstest: Überprüfen Sie lose Stellen des Putzes durch sanftes Drücken. Stellen, die sich leicht eindrücken lassen, zeigen eine verminderte Tragfähigkeit an und benötigen besondere Aufmerksamkeit.
- Reinigung: Entfernen Sie Schmutz und Bewuchs von der Fassade. Ein Hochdruckreiniger kann hierbei hilfreich sein, löst aber auch lose Putzteile und macht Schäden deutlicher sichtbar.
Je nach Art und Umfang der festgestellten Schäden können kleinere Reparaturen oder umfassendere Sanierungen erforderlich sein. Gründliche Vorarbeiten sind entscheidend für den langfristigen Erfolg der Sanierung und erhöhen die Lebensdauer des neuen Putzes.
Außenputz ausbessern – Schritt für Schritt
Kleinere Schäden an der Fassade können Sie mit etwas handwerklichem Geschick selbst beheben. Gehen Sie dabei systematisch vor, um ein optimales Ergebnis zu erzielen:
1. Beschädigte Bereiche freilegen
Entfernen Sie mit Hammer und Meißel lose und bröckelnde Putzteile sorgfältig. Achten Sie darauf, dass die Ränder der freigelegten Bereiche fest und sauber sind.
2. Vorbereitungen treffen
Reinigen Sie die betroffenen Stellen gründlich und entfernen Sie Schmutz und Staub, um eine gute Haftung zu gewährleisten. Überprüfen Sie, ob der Untergrund trocken ist, und trocknen Sie feuchte Bereiche gegebenenfalls vor dem weiteren Vorgehen.
3. Risse und Ausbrüche spachteln
Mischen Sie Putzmörtel gemäß den Herstellerangaben an. Verwenden Sie dazu eine Bohrmaschine mit Rührquirl bei niedriger Geschwindigkeit, um eine gleichmäßige Konsistenz zu erzielen. Füllen Sie kleinere Risse und Löcher mit Spachtelmasse. Bei tieferen Ausbrüchen verwenden Sie Unterputz; weniger tiefe Ausbrüche füllen Sie mit Außenhaftputz. Tragen Sie die Masse in zwei Schichten auf, wenn die Tiefe zwischen 6 und 10 mm beträgt. Glätten Sie die Oberfläche mit einer Traufel oder einem Spachtel.
4. Putzprofil setzen
Bringen Sie an Kanten und Ecken Putzprofile an, um eine gleichmäßige Kantenführung zu erzielen. Fixieren Sie diese mit Profilansetzmörtel.
5. Grundierung auftragen
Verdünnen Sie den Tiefengrund im Verhältnis 1:1 mit Wasser und tragen Sie ihn gleichmäßig mit einer Rolle oder einem Quast auf den vorbereiteten Untergrund auf. Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen.
6. Fläche ausgleichen
Mischen Sie den Unterputz gemäß den Herstellerangaben an und tragen Sie ihn gleichmäßig auf die gesamte Fläche auf. Achten Sie darauf, dass der Putz gut haftet und sich keine Hohlräume bilden.
7. Armierungsgewebe einbetten
Drücken Sie das Armierungsgewebe in den noch feuchten Unterputz, um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten und Rissbildung zu vermeiden. Überspachteln Sie das Gewebe mit einer weiteren Schicht Unterputz.
8. Oberputz auftragen und strukturieren
Mischen Sie den Oberputz gemäß den Verpackungsangaben an und tragen Sie ihn ansatzlos auf die vorbereitete Fläche auf. Glätten Sie die Oberfläche zunächst. Geben Sie der Oberfläche die gewünschte Struktur mittels passender Werkzeuge wie einem Reibebrett oder einer Strukturrolle.
9. Fassade streichen
Nach dem vollständigen Trocknen des Oberputzes streichen Sie die Fassade mit einer geeigneten Fassadenfarbe. Achten Sie dabei auf eine gleichmäßige und deckende Verarbeitung, um die Optik und den Schutz der Hauswand zu optimieren.
Komplette Putzfassade erneuern
Bei großflächigen Schäden ist eine umfassende Erneuerung der Putzfassade notwendig. Diese Methode bietet einen langanhaltenden Schutz und beseitigt sichtbare Übergänge:
- Altputz vollständig entfernen: Tragen Sie den gesamten alten Putz bis auf das Mauerwerk ab. Verwenden Sie dazu Werkzeuge wie Hammer und Meißel oder ein Stemmgerät. Der Untergrund sollte frei von losen Putzteilen sein.
- Untergrund reinigen und prüfen: Säubern Sie das Mauerwerk gründlich, entfernen Sie Staub und lose Materialien, und überprüfen Sie die Wand auf Tragfähigkeit und eventuelle Hohlstellen.
- Gerüst aufbauen: Für eine sichere Arbeitsumgebung, insbesondere bei mehrstöckigen Gebäuden, ist der Aufbau eines stabilen Gerüsts notwendig.
- Grundierung auftragen: Tragen Sie eine geeignete Grundierung, wie Tiefengrund, auf die gesamte Fläche auf, um die Haftung des neuen Putzes am Untergrund zu verbessern.
- Armierungsgewebe einbetten: Betten Sie Armierungsgewebe in eine Schicht Unterputz ein, um Rissbildung vorzubeugen und zusätzliche Stabilität zu gewährleisten.
- Unterputz auftragen: Mischen Sie den Unterputz gemäß den Anweisungen des Herstellers und tragen Sie ihn gleichmäßig auf die gesamte Fläche auf. Lassen Sie ihn vollständig trocknen.
- Oberputz auftragen und strukturieren: Tragen Sie nach dem Trocknen des Unterputzes den Oberputz in der gewünschten Struktur auf. Verschiedene Oberputzarten wie Kratzputz oder Reibeputz stehen zur Auswahl.
- Endanstrich durchführen: Sobald der Oberputz getrocknet ist, streichen Sie die Fassade mit einer wetterfesten Fassadenfarbe, um zusätzlichen Schutz zu bieten und die Optik zu verfeinern.
Durch diese umfassende Erneuerung der Fassade erhalten Sie ein einheitliches und modernes Erscheinungsbild und schützen Ihr Haus nachhaltig vor Witterungseinflüssen und anderen Schäden.