Die Reihenfolge: Außenputz vor Innenputz – Was spricht dafür und dagegen?
Die Debatte über die richtige Reihenfolge beim Auftragen von Außen- und Innenputz ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier untersuchen wir die Vorzüge und Herausforderungen.
Gründe für Außenputz vor Innenputz
- Wetterschutz des Mauerwerks: Bei stark saugenden Baustoffen wie Porenbeton bietet der Außenputz einen wichtigen Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit.
- Zeiteinsparung im Bauablauf: Durch paralleles Arbeiten am Innen- und Außenbereich kann die Bauzeit verkürzt werden. Der Innenausbau kann oft parallel zur Trocknung des Außenputzes stattfinden.
- Reduzierung von Gerüstkosten: Das Außengerüst kann abgebaut werden, sobald die Außenarbeiten abgeschlossen sind, was laufende Kosten senkt.
Mögliche Nachteile
- Rissbildung durch Setzbewegungen: Frisches Mauerwerk kann Setzbewegungen aufweisen, die beim frühzeitigen Auftragen des Außenputzes Risse verursachen können.
- Erschwerte Trocknung der Innenräume: Wenn der Außenputz nicht ausreichend diffusionsoffen ist, kann die Feuchtigkeit aus Innenputz und Estrich schwerer entweichen.
- Witterungsabhängigkeit: Äußere Witterungsbedingungen können die Arbeiten verzögern oder beschädigen, besonders bei niedrigen Temperaturen oder Regen.
Wie Sie die richtige Entscheidung treffen
Mehrere Faktoren spielen eine Rolle bei der Entscheidung, ob der Außenputz vor dem Innenputz aufgetragen werden soll. Hier sind einige konkrete Schritte, die Ihnen dabei helfen können:
- Bodenverhältnisse prüfen: Berücksichtigen Sie die Auswirkungen von feuchtem oder frostbelastetem Boden auf das Mauerwerk, um Rissbildungen im Putz zu vermeiden.
- Materialauswahl überdenken: Achten Sie auf die spezifischen Eigenschaften der verwendeten Baustoffe. Bestimmte Putzarten sind für kalte oder feuchte Bedingungen besser geeignet.
- Zeitrahmen festlegen: Planen Sie den Baufortschritt so, dass verschiedene Arbeiten parallel ablaufen können. Eine gute Terminkoordination hilft, Verzögerungen und zusätzliche Kosten zu vermeiden.
- Fördermöglichkeiten prüfen: Informieren Sie sich über Förderungen oder Zuschüsse für energetische Sanierungen, um Kosten zu sparen.
- Handwerkliche Fähigkeiten bewerten: Überlegen Sie, ob Sie handwerkliche Arbeiten selbst durchführen können oder lieber Fachleute beauftragen sollten. Selbst durchgeführte Arbeiten können regelmäßige Nachbesserungen erfordern.
Indem Sie diese Aspekte in Ihren Planungsprozess einfließen lassen, sind Sie besser gerüstet, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die die Langlebigkeit und Effizienz Ihres Bauprojekts sicherstellen.