Automatenstahl Eigenschaften
Automatenstahl hat seinen Namen daher, weil er für die Bearbeitung auf automatischen Fertigungsmaschinen (zum Drehen und Bohren) vorgesehen ist. Die Eigenschaften des Automatenstahls hängen jedoch immer von der jeweiligen Legierung (das heißt, der genauen Stahlsorte) ab. „Automatenstahl“ ist lediglich eine Gruppenbezeichnung für Stähle mit ähnlichen Eigenschaften in bestimmten Bereichen, die aber keinesfalls bei jedem Automatenstahl völlig identisch sind.
Beispiele für Automatenstähle
Typische Automatenstähle sind beispielsweise:
- 9 S20 (nur für Teile, die gering beansprucht werden)
- 11 SMnPbTE37 (besonders zum Drehen geeignet, da gute Zerspanbarkeit)
- 10 S20 (kann durch Einsatzhärten gehärtet werden)
Legierungen
Möglich sind bei Automatenstählen Legierungen mit folgenden Elementen
- Blei (nur noch selten produziert, wegen möglicher giftiger Dämpfe bei der Herstellung, aber mit hohen Geschwindigkeiten bearbeitbar)
- Schwefel
- Mangan (meist Schwefel und Mangan zusammen, um ähnliche Eigenschaften zu erreichen wie bei Bleilegierungen)
Schweißbarkeit von Automatenstählen
Grundsätzlich ist die Schweißbarkeit von Stählen nur bei einem Kohlenstoffgehalt von unter 0,22 % gegeben. Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt von mehr als 0.2 bis maximal 0,3 % können noch nach Spannungsarmglühen oder Vorwärmung geschweißt werden, allerdings hängt das immer von der jeweiligen Legierung ab. Hohe Anteile von Schwefel, Phosphor und Blei machen Automatenstähle ebenfalls nicht schweißgeeignet.
Im Einzelfall sollte man also auf jeden Fall unter der jeweiligen Stahlbezeichnung oder Werkstoffnummer die schweißbezogenen Eigenschaften nachschlagen. Einzelne Stahlsorten können auch nur für bestimmte Schweißarten und unter bestimmten Voraussetzungen zum Schweißen geeignet sein. Im Allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass die meisten Automatenstähle überhaupt nicht schweißgeeignet sind.