Vorteile von Backstein
1. Energieeinsparung
Die sehr guten Dämm- und Speichereigenschaften sorgen für eine positive Energiebilanz. Eine zweischalige Wand senkt drastisch den Energieverbrauch eines Hauses. Der Raum zwischen Vor- und Hintermauerwerk wird für eine effektive Dämmschicht genutzt. So lassen sich die Heizkosten und der Energieverbrauch um bis zu zwei Drittel der Gesamtkosten senken.
Die Energiesparverordnung wird wirkungsvoll umgesetzt und die Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz sind so erfüllt. Empfehlenswert ist eine zweischalige Wand aus Backsteinen vor allem für Niedrigenergie- und Passivhäuser. Klimagerechtes Bauen mit Backsteinen ist nicht nur möglich, sondern notwendig. Ressourcen schonen und Nachhaltigkeit fördern ist in den Zeiten des Klimawandels wichtiger als jemals zuvor.
2. Resistenz gegen Moose und Schimmel
Für Häuser aus Backsteinen überhaupt kein Thema. Egal ob es sich um Vormauerziegel oder Klinker handelt, ein natürlicher Schutz ist gegeben. Moose und Schimmel haben keine Chance, auch nicht im Wohnbereich.
Die Kapillare (mikroskopisch kleine Hohlräume) von Ziegeln füllen sich bei Regen oder Schnee mit Wasser, so dichtet sich das Mauerwerk von selbst ab. An der Oberfläche bildet sich ein Wasserfilm, der zu einer Ableitung der Hauptmenge von Feuchtigkeit führt. Die Restmenge an Wasser in den Kapillaren wird von den Backsteinen und dem Mörtel durch Verdunstung wieder an die Außenluft abgegeben. Mauersteine sind diffusionsoffen und bleiben so dauerhaft trocken. In die Innenräume eines Gebäudes kann keine Feuchtigkeit eindringen. Moose und Schimmelpilze können sich so erst gar nicht bilden.
3. Nässeschutz
Wie bereits erwähnt, wird ein eindringen von Nässe und Feuchtigkeit in das Mauerwerk durch Backsteine wirkungsvoll verhindert. Hintermauer und Wohnräume bleiben stets trocken. Selbst starker Regen und Schnee machen Backsteinen nichts aus. Eine permanente Luftzirkulation sorgt für die schnelle Entfeuchtung zwischen Vor- und Hintermauer. Die Dämmschicht dazwischen wird nicht angegriffen. Sie ist durch die Ziegel geschützt.
4. Kälte- und Hitzeschutz
Backsteine sind der beste Schutz gegen eisige Ost- und nasse Westwinde. Der zweischalige Wandaufbau mit innenliegender Dämmung beugt Wärmeverlusten vor und senkt die Heizkosten.
Ziegel sind erstklassige Wärmespeicher. Tagsüber heizen sie sich auf, geben die gespeicherte Hitze aber nachts wieder an die Außenluft ab. In den Wohnräumen bleiben die Temperaturen selbst an heißen Sommertagen immer angenehm. Nicht zu warm, nicht zu kühl. Der Klimawandel sorgt dafür, dass in Zukunft die Temperaturen immer weiter steigen werden. Wer sich und seine Familie davor schützen möchte, baut mit Backsteinen.
6. Schallschutz
Schallschutz ist von großer Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Menschen. Inzwischen ist es wissenschaftlich bewiesen – Lärm macht krank! Wer das nicht glauben will oder für Einbildung hält, sollte einmal mit Anwohnern von Flughäfen, Autobahnen und Eisenbahnstrecken sprechen. Probehalber könnte dieser jemand einige Tage „Urlaub“ dort verbringen. Mal sehen, welche Meinung er dann vertritt.
Mauersteine halten nicht nur Wind und Wetter ab, sondern auch den Lärm von draußen. Der Schutzeffekt kann je nach Bauweise bis zu 70 Dezibel betragen! Die Schallwellen werden spätestens von Dämmung und Luftschicht zwischen Vor- und Hintermauer abgefangen.
Zweischalige Wandkonstruktionen bieten im Gegensatz zu einschaligen Wänden erheblich bessere Schalldämmwerte. Der mehrschichtige Wandaufbau ist massiv, bricht Schallwellen und verhindert Resonanzschwingungen. Ein Haus aus Backsteinen gebaut, das sorgt buchstäblich für ein ruhiges Leben.
7. Brandschutz
Backsteine brennen nicht und geben keine giftigen Gase ab. Ein Massivhaus aus Mauerziegeln bietet einen sehr hohen Feuerwiderstand. Dieser hängt allerdings von der Ausführung und Oberflächenbeschaffenheit ab. Roh belassen oder verputzt, Wandstärke und Art der Dämmung, dies sind wichtige Eckdaten. Anschlüsse, Fugen, etc. müssen natürlich den gleichen Brandwiderstand bieten wie die verwendeten Backsteine. Ein derartiges Haus ist aber definitiv sicherer als jedes andere. Die Kosten einer Feuerversicherung liegen auf jeden Fall deutlich unter denen eines Hauses, welches nicht mit Backsteinen errichtet wurde.
8. Wohnklima
Backsteine sorgen das ganze Jahr über für ein ausgeglichenes Wohlfühlklima. Die Räumlichkeiten können buchstäblich atmen. Der natürliche Luft- und Feuchtigkeitsaustausch trägt zur Gesundheit aller Bewohner bei. Backsteine bestehen nur aus Ton und Mineralien, daher ist dieser natürliche Baustoff völlig frei von belastenden Schadstoffen.
9. Umweltschutz
Jeder Bauherr, der mit Backsteinen ein Haus errichtet oder saniert, trägt zum Umweltschutz bei. Ein natürlicher, langlebiger Baustoff, trotzdem ist das Recycling problemlos möglich.
Eine Tongrube ist selbstverständlich ein Eingriff in die Natur. Bevor es jedoch zu einem Abbau kommt, findet vorab eine Umweltverträglichkeitsprüfung statt. Die Unternehmen sind verpflichtet, Ausgleichsmaßnahmen zu treffen. Renaturierung und Rekultivierung haben oberste Priorität.
Tongruben befinden sich meist in artenarmen Brach- und Forstflächen, so kommen keine Tiere zu Schaden und die Natur wird nicht völlig zerstört. Wer hingegen den Braunkohletagebau betrachtet, kennt die Auswirkungen rücksichtslosen Vorgehens.
Wenn der Abbau von Ton beendet ist, greifen die oben genannten Maßnahmen. Innerhalb weniger Monate nehmen Tiere und Pflanzen wieder ihren Lebensraum in Besitz. Meist entstehen wunderbare Feuchtbiotope, die seltene Wasservögel gerne nutzen. Vom aussterben bedrohte Tierarten finden hier ein neues Zuhause, das es sonst nirgendwo mehr gibt.
10. Gestaltungsvielfalt
Backsteine gibt es in fast allen erdenklichen Farben, Nuancen, Schattierungen und Variationen. Warme Farbtöne werden zu einem lebendigen Ausdrucksmittel der gestalterischen Freiheit von Bauherr und Architekt. Das Zusammenspiel der vier Grundelemente Erde, Feuer, Luft und Wasser hat zum Entstehen eines Ziegels geführt. So ist auf natürliche Weise ein Baumaterial entstanden, das sich harmonisch kombinieren lässt. Farbige Akzente verleihen einem Haus Lebendigkeit, aber alles passt zusammen. In der Natur gibt es nun einmal keine Disharmonie.
Je älter das Haus wird, desto mehr Charme hat es. Mag sein, dass die Backsteine mit den Jahren etwas dunkler werden, aber die Ursprünglichkeit geht nie verloren. Die Ausstrahlung eines derartigen Gebäudes fasziniert immer wieder. Ziegel altern mit Würde.
11. Werterhalt
Eine Immobile aus Backsteinen behält und steigert seine Wertbeständigkeit über viele Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte. Es entstehen für die Fassade keinerlei Wartungskosten, es muss nichts gestrichen oder neu verschalt werden. Backsteinhäuser sind auf dem Immobilienmarkt beliebte Kaufobjekte. Der Wiederverkaufswert liegt grundsätzlich über dem anderer Gebäude.
Ein Haus, aus Backsteinen errichtet, ist immer eine lohnende Investition. Seit Jahrtausenden werden Häuser aus Ziegeln erfolgreich gebaut, die Langlebigkeit ist bekannt. So wird es auch in Zukunft bleiben. Energiesparendes Bauen, in Verbindung mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz bietet nur Vorteile.
12. Wirtschaftlichkeit
Wenn überhaupt, fallen Wartungskosten in geringem Umfang erst nach Jahrzehnten an. Langfristig gesehen, ist ein Backsteinhaus preiswerter als andere Gebäude. Vielleicht müssen irgendwann einmal die Fugen ausgebessert werden. Der keramische Werkstoff, also der Backstein selber, ist praktisch unzerstörbar. Ausnahmen sind natürlich denkbar, z. B. bei Naturkatastrophen oder ein LKW kracht in das Haus.
Eine Putzfassade hingegen muss schon nach wenigen Jahren gestrichen oder sogar neu verputzt werden. Da hilft auch die beste Fassadenfarbe nicht weiter. Kostenintensive Ausbesserungs- und Malerarbeiten müssen schon beim Bau des Hauses mit einkalkuliert werden. In regelmäßigen Abständen erscheint der Bauschadensbericht der Bundesregierung. Hier wird ein Zeitraum von 80 Jahren angenommen. Bei einer Putzfassade liegt der Kostenanteil für Ausbesserungsarbeiten bei 130 % der Neubaukosten! Ein Backsteinhaus hat einen Kostenanteil von nur 32 %. Davon entfallen auf Fugenarbeiten 30%, lediglich 2% auf die Ziegel. Wer rechnen kann, baut mit Backsteinen!
Arten von Ziegelsteinen
- Außenwandziegel
- Innenwandziegel
- Deckensteine
- Akustiksteine
- Pflastersteine
- Fußbodenklinker
Für die Herstellung von Wänden:
- Vollziegel
- Blockziegel
- Planziegel
- Lochziegel
- Hochlochziegel
- Thermoziegel
- Leichtziegel
Beispiele von Arten, Größen und aktuellen Preisen:
Größen und Preise
Vollziegel
- Reichsformat 24 x 12 x 6,5 cm / 1,14 Euro / Stück
- Backstein 24 x 12 x 6,8 cm / 1,04 Euro / Stück
Hochlochziegel
- Hochlochziegel DF 0,45 Euro / Stück
- Hochlochziegel 2 DF 0,47 Euro / Stück
- Hochlochziegel 3 DF 0,70 Euro / Stück
Wärmedämmziegel
- Kalksandstein NF 24 x 11,5 x 7,1 cm / 0,30 Euro / Stück
- Kalksandstein 6 DF 24,8 x 17,5 x 23,8 cm / 1,55 Euro / Stück
- Porenbeton-Planstein 60 x 17,5 x 19,9 cm / 4,15 Euro / Stück
- Planstein 2 in 1 Dämmung 24,7 x 50,0 x 24,9 cm / 4,95 Euro / Stück
- Planstein FM 44 24,7 x 44,0 x 24,9 cm / 4,57 Euro / Stück
Traditionelle Ziegel
- Altes deutsches Reichsformat 24 x 12 x 6,5 cm 1,14 Euro / Stück
- Backstein 24 x 12 x 6,8 cm / 1,04 Euro / Stück
- Neues deutsches Reichsformat – 1,10 Euro /Stück
- Klosterziegel aufgearbeitet – 2,00 Euro / Stück
- Historischer Klosterziegel, sortiert 1,10 Euro / Stück
Porentonziegel
- Porentonziegel 24,8 x 30 x 24,9 cm / 2.24 Euro / Stück
- Porentonziegel 24,8 x 36,5 x 24,9 cm / 2,79 Euro / Stück
Was beim Kauf zu beachten ist
Einige Baustoffhändler bieten bestimmte Ziegelsteine nur zum Quadratmeter- oder Palettenpreis an. Hier empfiehlt es sich aus Kostengründen zu rechnen, umzurechnen und gut zu verhandeln. Suchen Sie nicht nur einen Händler auf, gehen Sie zu mehreren Anbietern. Mitunter können Sie im Baumarkt auch das eine oder andere Schnäppchen machen. Gebrauchte Backsteine gibt es oft sehr günstig zu kaufen. Um einen Altbau stilgerecht zu renovieren sind sie genau das richtige. Aber auch im Garten gibt es viele Möglichkeiten.
Tipp für die Gartengestaltung
Backsteine eignen sich natürlich nicht nur zum Bau von Häusern. Im Garten sind sie durch ihre Farbenvielfalt und verschiedene Größen auch sehr beliebt. Beet- und Teichumrandungen, kleine Mäuerchen (als Rankhilfe) usw. Der gestalterischen Freiheit sind fast keine Grenzen gesetzt. Backsteine, Mörtel und eine Kelle, los geht’s!
Die Geschichte
Im Früh- und Hochmittelalter wurde in Europa vermehrt mit Backsteinen gebaut. Handelszentren und Städte wuchsen rasant und vielen Orten mangelte es an geeignetem Baumaterial. Holz wurde für Schiffe benötigt, Natursteine waren nicht in ausreichender Menge vorhanden.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gab es einen regelrechten Bauboom. Barocke Schlösser, Burgen, Kirchen, Klöster und Kathedralen benötigten Unmengen an Backsteinen. Das Herstellungsverfahren musste zwangsläufig weiterentwickelt werden. Mit dem Beginn der Industrialisierung startete die Massenproduktion von Ziegelsteinen.
Backsteine wurden zunächst in der Fabrikarchitektur verwendet, ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann die kunstvolle Verwendung in der Wohnarchitektur mit nach außen sichtbarer Form und Gestaltung.
Nach wie vor gehören Backsteine zu den beliebtesten Baustoffen, sie sind energiesparend, wetterfest und extrem langlebig. Rote Backsteinfassaden dominieren vor allem im Norden und Westen Deutschlands das Bild der Innenstädte. Die zeitgenössische Architektur lässt sich davon immer wieder neu inspirieren.
Verschiedene Bezeichnungen sind geläufig:
- Backstein
- Mauerstein
- Mauerziegel
- Ziegelstein
- Ziegel
Woraus werden Backsteine hergestellt?
Das Grundelement ist Ton. Dieser wird aufbereitet, in die gewünschte Form gebracht und dann gebrannt. Es gibt drei Sorten Ton, die sich jeweils in Zusammensetzung und Farbe unterscheiden.
- Rote Farbe: Eisenhaltiger Ton
- Gelbe Farbe: Kalkhaltiger Ton
- Schwarz, Grau, Weiß: Ton mit verschiedenen Mineralien
Ton wird in Tonlagern abgebaut. Jedes verfügt über eine andere Zusammensetzung der enthaltenen Mineralien.
Wie werden Backsteine hergestellt?
Zur besseren und leichteren Verarbeitung wird Ton mit Wasser vermengt. Diese Mischung wird in eine Ziegelpresse gegeben. Dort wird sie in Formen gegossen und gepresst. Die so entstandenen Rohlinge werden nach dem Pressen in einer Trockenkammer zwischengelagert. Danach beginnt das Brennen der Backsteine.
Die Ziegel werden bei ca. 180 Grad vorgewärmt und anschließend bis auf 900 – 1080 Grad erhitzt. Der gewünschte Farbton ist abhängig von der Brenntemperatur. Ist der eigentliche Brennvorgang beendet, werden die Ziegel auf ungefähr 600 Grad heruntergekühlt. Die Temperatur wird nun langsam auf ca. 40 Grad abgesenkt. Sind die Backsteine vollständig abgekühlt, können sie anschließend sofort als Baustoff eingesetzt werden.
Kein anderes Baumaterial ist so beliebt und bewährt wie Backstein. Die Bewohner eines Hauses mit Backsteinfassade wissen die hohe Wohnqualität eines massiv gebauten Hauses zu schätzen. Jeder Mensch möchte gesund, natürlich, warm und trocken wohnen. Ausschlaggebender Faktor ist selbstverständlich die Wertigkeit der verwendeten Baumaterialien.