Wann muss dem Bad Feuchtigkeit entzogen werden?
Wenn in einem Badezimmer mehr Feuchtigkeit entsteht, als abziehen kann, wird es problematisch. Bei folgenden Anzeichen sollten Sie handeln:
- Wasserdampf kondensiert massiv an Kachelwänden, Spiegeln und Glasflächen
- Schimmelbildung in Fugen und an Silikondichtungen
- muffige, schwere Luft
Der subjektive Eindruck, dass es im Bad zu feucht ist, hat zweifelsohne seine Berechtigung: zu lange auf Wand- und Spiegelflächen verbleibende Kondensatfilme und ein Dauerklima wie im Regenwald sind die Vorboten des Schimmels. Und auf den sollten Sie nicht warten, denn er kann die Bausubstanz zersetzen und langfristig zu Gesundheitsschäden führen.
Wie kann man dem Bad Feuchtigkeit entziehen?
Um einem Raum Feuchtigkeit zu entziehen, hilft folgendes:
- Luftaustausch
- Wärme
- aktive Feuchtigkeitsbindung
Der Luftaustausch ist das wichtigste Prinzip bei der Feuchtigkeitsreduktion im Bad. Mit einem erzeugten Luftstrom wird auch überschüssige Feuchtigkeit abtransportiert. Aber freilich nur dann, wenn sie in der Luft als Wasserdampf gelöst ist. Deshalb hilft auch eine relativ hohe Raumtemperatur (20-23°C), denn in warmer Luft wird mehr Feuchtigkeit gebunden. Zusätzlich kann man überschüssige Feuchtigkeit auch mit Luftentfeuchtern aus der Luft ziehen.
Wie wird richtig gelüftet?
Sofern Ihr Bad ein Fenster hat, nutzen Sie es ausgiebig zum Lüften. Und zwar so, dass effektiver und vor allem regelmäßiger Luftaustausch stattfindet. Machen Sie es sich etwa zur Routine, morgens und abends jeweils einmal stoßzulüften, also das Fenster für 5-10 Minuten komplett zu öffnen. Zusätzlich sollte nach besonders dampfigen Angelegenheiten wie längerem Duschen oder einem Vollbad eine mindestens 10-minütige Stoßlüftung stattfinden. Ideal ist es, wenn Sie dabei durch das Öffnen der Badezimmertür oder eines eventuell vorhandenen zweiten Fensters einen Luftstrom erzeugen.
Was tun bei Badezimmern ohne Fenster?
In fensterlosen Badezimmern muss nach heutigem DIN 18017-Standard immer ein Abluftsystem mit mindestens 40 bis 60 m³ Volumenstrom eingerichtet sein. In Altbauten ist das aber häufig nicht der Fall. Hier fungieren manchmal noch passive Lüftungsschächte als Entlüftung, die allerdings für einen effektiven Feuchtigkeitsabtransport nicht ausreichen. In so einem Fall sollten Sie die Nachrüstung mit einer dezentralen Lüftungsanlage (wenn das Bad eine Außenwand hat) oder einer zentralen Lüftungsanlage (wenn das Bad innenliegend ist) erwägen.
Welche Luftentfeuchter kann man einsetzen?
Mit Luftenfteuchtern können Sie die Luftfeuchtigkeit im Bad aktiv reduzieren. Elektrische Luftentfeuchtungsgeräte sind dabei sehr effektiv und erlauben oft auch die Einstellung eines Zielwerts der relativen Luftfeuchtigkeit. Allerdings verbrauchen die Geräte Strom, kosten einiges in der Anschaffung und sind mitunter etwas laut. Passive Luftentfeuchter mit Silikagel- oder anderem hygroskopischem Granulat sind eine gute Alternative: sie sind in kleineren Bädern ebenfalls sehr effektiv, kosten keinen Strom und sind völlig geräuschlos.