Arten von Bakterien
Bakterien können in verschiedene Gruppen und Stämme eingeteilt werden. Nicht alle Bakterien sind für den menschlichen Körper gefährlich. Weitaus die meisten sind auch in höheren Konzentrationen harmlos.
Pathogen, das heißt krankheitsauslösend, wirken nur bestimmte Bakterienstämme. Sie können entweder durch ihre giftigen Abbauprodukte oder durch ihre Stoffwechseltätigkeit im menschlichen Körper zu schweren Infektionen führen.
Besonders gefährlich sind Enterobakterien. Sie kommen im menschlichen Darm vor, ebenso wie in Fäkalien. Einige gefährliche Stämme, wie Escherichia coli, können dabei sehr schwere Erkrankungen im ganzen Körper auslösen.
Gestaltung der Grenzwerte
Die Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung sind so angelegt, dass auf die Gefahr durch einzelne Bakterienstämme Rücksicht genommen wird. Coli-Bakterien und andere Enterobakterienstämme dürfen im Trinkwasser nicht nachweisbar sein. In der Fachsprache wird diese Gruppe coliforme Keime genannt.
Für die anderen Bakterienarten gelten Grenzwerte von üblicherweise 100 KBE/100 ml. Das heißt, in 100 ml Wasser dürfen sich höchstens 100 Kolonien bildende Einheiten (KBE) von Bakterien befinden. Über diesem Wert spricht man von einer Kontamination. Das Trinkwasser muss desinfiziert werden.
Ein Infektionsrisiko besteht in der Regel erst deutlich über 10.000 KBE – das heißt beim mehr als 100fachen des geltenden Grenzwerts. Für Kranke mit geschwächtem Immunsystem und für Kinder kann das Infektionsrisiko aber unter Umständen auch darunter liegen.
Indikator-Bakterien
Einige Bakterienarten dienen als Indikatoren für Wasserverschmutzung und für das Vorkommen auch anderer Bakterien. Bei der mikrobiologische Untersuchungen brauchen also nicht alle Keime und Stoffe einzeln nachgewiesen werden.
Verkeimung
Ein Risiko besteht immer dann, wenn eine anfangs niedrige Konzentration von Bakterien sich stark zu vermehren beginnt. Das kann beispielsweise bei der Verkeimung von Leitungen oder beim Verkeimen eines Wasserfilters der Fall sein.
Für die gefährlichen Legionellen gibt es sogenannte Legionellenschaltungen bei Warmwassergeräten, um eine Verkeimung zu vermeiden.