Die richtige Vorbereitung: Das Fundament für Ihren neuen Balkonestrich
Eine sorgfältige Vorbereitung ist das A und O für einen erfolgreichen Balkonestrich. Bevor Sie mit dem Einbau beginnen, sollten Sie folgende Schritte akribisch durchführen:
- Schalung und Materialbedarf: Bringen Sie eine Schalung so hoch wie der zukünftige Estrich an. Ermitteln Sie den Bedarf an Materialien wie Folie, Randstreifen und Beton.
- Grundierung des Untergrunds: Mischen Sie die Grundierung nach Herstellerangaben mit sauberem Wasser und tragen Sie diese gleichmäßig auf die Betonfläche auf. Verwenden Sie dazu eine Rolle oder einen Quast und achten Sie darauf, keine Pfützen zu hinterlassen. Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen.
- Schäden ausbessern: Füllen Sie Risse und Löcher im Beton mit Saniermörtel und sorgen Sie für eine glatte Oberfläche. Wiederholen Sie diesen Schritt bei Bedarf.
- Gefälle prüfen und herstellen: Ein ausreichendes Gefälle von 1 % bis 2 % ist wichtig für den Abfluss von Regen- und Tauwasser. Gegebenenfalls muss mit Ausgleichsmörtel nachgearbeitet werden.
- Dämmung und Entkopplung: Bringen Sie einen Randdämmstreifen an der Hauswand an, um eine thermische Trennung zu gewährleisten und Wärmebrücken zu vermeiden. Eine Entkopplungsmatte kann zudem Bewegungen im Untergrund ausgleichen und Rissbildungen verhindern.
Mit diesen vorbereitenden Maßnahmen schaffen Sie eine optimale Basis für den Einbau Ihres Balkonestrichs.
Estrich auf dem Balkon: Diese Möglichkeiten gibt es
Bei der Auswahl der richtigen Estrichart für Ihren Balkon stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, die sich durch unterschiedliche Eigenschaften auszeichnen:
Zementestrich
Zementestrich ist aufgrund seiner Strapazierfähigkeit und Feuchtigkeitsresistenz häufig die erste Wahl. Er ist relativ kostengünstig, benötigt jedoch mehr Zeit zum Aushärten. Während dieser Phase sollten Sie ihn vor direkter Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit schützen.
Vorteile:
- Hohe Belastbarkeit
- Gute Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen
- Kostengünstig
Nachteile:
- Lange Trocknungszeit
- Empfindlich gegenüber direkten Witterungseinflüssen während der Aushärtungsphase
Gussasphaltestrich
Gussasphaltestrich wird bei hohen Temperaturen eingebaut und ist sofort nach dem Abkühlen belastbar. Er ist wasserundurchlässig und elastisch, jedoch erfordert seine Verarbeitung spezielle Geräte und Erfahrungen.
Vorteile:
- Sofortige Belastbarkeit nach dem Abkühlen
- Wasserundurchlässig und elastisch
- Kein zusätzliches Abdichten erforderlich
Nachteile:
- Hohe Verarbeitungsanforderungen
- Kostspieliger als Zementestrich
Schnellestrich
Wenn Zeit eine entscheidende Rolle spielt, ist Schnellestrich eine gute Wahl. Er hat eine kürzere Trockenzeit und kann schneller weiterbearbeitet werden. Beachten Sie jedoch die Herstellerangaben zur Eignung für den Außenbereich.
Vorteile:
- Kurze Trockenzeit
- Schnelle Weiterverarbeitung möglich
Nachteile:
- Höherer Preis
- Überprüfung der Eignung für den Außenbereich erforderlich
Überlegungen bei der Auswahl
Neben der Wahl des Estrichmaterials sollten Sie auch die Einbauweise beachten:
- Verbundeinbau: Diese Methode bietet hohe Stabilität, da der Estrich fest mit dem Untergrund verbunden ist.
- Einbau mit Trennschicht: Eine Trennschicht hilft, Bewegungen und Temperaturunterschiede auszugleichen, um Risse im Belag zu vermeiden.
Berücksichtigen Sie auch das notwendige Gefälle von 1 % bis 2 % für eine effektive Entwässerung.
Estrich verlegen: So gehen Sie Schritt für Schritt vor
Das Verlegen von Estrich auf dem Balkon erfordert eine durchdachte Vorgehensweise und präzises Arbeiten. Hier ist eine klare Anleitung:
- Untergrund reinigen und vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund sauber und trocken ist. Entfernen Sie lose Teile, Staub und Verunreinigungen. Bessern Sie Unebenheiten und Schäden mit geeignetem Mörtel aus.
- Gefälle herstellen: Ein Gefälle von 1,5 % bis 2 % vom Haus weg ist ideal. Nutzen Sie dafür Ausgleichsmasse oder Gefälleestrich.
- Randdämmstreifen anbringen: Bringen Sie entlang aller aufsteigenden Bauteile wie Wänden und Geländern Randdämmstreifen an. Diese verhindern Schallübertragung und Wärmebrücken.
- Estrichmischung vorbereiten: Rühren Sie den Estrich nach den Herstellerangaben an. Ein gleichmäßiges Mischen sorgt für eine homogene Masse, die leicht zu verarbeiten ist.
- Estrich auftragen: Verteilen Sie den Estrich gleichmäßig auf der Balkonoberfläche und ziehen Sie ihn in Längs- und Querrichtung mit einer Richtlatte ab, um eine ebene Oberfläche zu gewährleisten. Kontrollieren Sie dabei regelmäßig das Gefälle.
- Estrich glätten: Glätten Sie die Oberfläche mit einem Glättbrett oder einer Glättmaschine und achten Sie darauf, das geplante Gefälle beizubehalten.
- Trocknungszeit beachten: Lassen Sie den Estrich entsprechend den Herstellerangaben trocknen und schützen Sie ihn während dieser Zeit vor direkter Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit.
- Abdichten: Nach der Trocknung muss der Estrich abgedichtet werden, um ihn vor Feuchtigkeit zu schützen. Tragen Sie geeignete Abdichtungsprodukte auf und lassen Sie diese gut trocknen.
Mit diesen Schritten schaffen Sie eine stabile und langlebige Grundlage für Ihren Balkon.
Nach dem Estrich: So geht es weiter
Nachdem der Estrich vollständig getrocknet ist, können Sie mit den weiteren Schritten fortfahren:
Abschließende Abdichtung
Um den Balkonestrich langfristig vor Feuchtigkeit zu schützen, tragen Sie mehrere Schichten einer geeigneten Abdichtung auf. Lassen Sie jeden Anstrich gut trocknen, bevor Sie die nächste Schicht auftragen. Kleine Ecken und Kanten dichten Sie am besten mit einem Flachpinsel ab.
Entkopplungsmatten verlegen
Um Spannungen zwischen dem Estrich und dem Bodenbelag auszugleichen, verlegen Sie Entkopplungsmatten. Diese verhindern Risse im Belag und tragen zur Wärmedämmung bei. Bei Bedarf wählen Sie Drainagematten, die den Wasserabfluss sicherstellen.
Bodenbelag aufbringen
Nach der Abdichtung und Entkopplung verlegen Sie den gewünschten Bodenbelag. Fliesen, Holzdielen oder Steinplatten sollten widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse sein. Stellen Sie sicher, dass der Belag hohlraumfrei verklebt wird, um Schäden zu vermeiden. Abschließend verfugen Sie die Platten mit wetterfestem Fugenmörtel.
Mit diesen Schritten schaffen Sie einen langlebigen und stabilen Balkon, der Ihnen jahrelang Freude bereiten wird. Beachten Sie dabei stets die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts und verwenden Sie nur hochwertige Materialien.